Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
wieder dem Geschehen zu.
    Tanera hatte recht. Sie würden nichts tun können.
    Sie konnten nur dafür sorgen, dass sie selbst heil aus diesem Gefecht hier herauskamen.
    ***
    Lucifuge Rofocale bemerkte überhaupt nicht, dass er sich so auf seinen Wundheilungsprozess beschränkte, dass er die Illusion, er sei ein Tulis-Yon, nicht mehr länger aufrechterhielt. Er spürte die Unruhe, die von den Tulis-Yon selbst ausging, zwar vage an seiner linken Seite, aber er hatte jetzt keine Zeit, sich um diese Wolfswesen zu kümmern. Dennoch erfasste er intuitiv, dass besonders der Geruch seines schwarzen Blutes sie so rasend machte.
    Doch darum konnte er sich jetzt nicht kümmern. Geistesabwesend schoss seine Linke in ihre Richtung. Plötzlich wanden sich Feuerschlangen durch die Luft und um die sich vor Schmerzen windenden Werwolfwesen herum.
    Er wandte sich zu dem Vampir um, der, das Shuang Gao im Anschlag, hinter ihm stand und scheinbar entspannt und gelassen auf seinen Angriff wartete.
    Sieht so aus, als könnte ich das Ritual vergessen.
    Wie hat dieser kleine Blutsauger nur davon erfahren?
    Lucifuge Rofocale versuchte, seinen Zorn im Zaum zu halten. Anscheinend war es doch früher aufgefallen, dass die Vampire verschwunden waren. Irgendjemand musste ihn verraten haben. Hastig ging er die Möglichkeiten durch, doch es fiel ihm nichts ein.
    Fu Long ließ das Shuang Gao sinken, als er sah, dass der Erzdämon noch nicht angriffsbereit war.
    »Dein Ritual kannst du vergessen«, sagte er einfach. »Es wurde unterbrochen. Außerdem hat dein Blut die Opferschüssel besudelt - es wird eine besondere Zeremonie benötigen, sie wieder so zu reinigen, dass man damit einen Blutstein herstellen kann.«
    Lucifuge Rofocales Augen verengten sich.
    Fu Long hatte gewusst, was er hier hatte tun wollen. Hatte er es von Anfang an gewusst? Die ungeheure Bedeutung dieses Gedankens setzte sich nur langsam in seinem Denken fest.
    »Du wusstest es.«
    Fu Long lachte kurz auf.
    »Natürlich habe ich davon gewusst. Das hier ist meine Stadt. Selbst ein Erzdämon wie du kann hier nichts tun, ohne dass ich davon erfahre.«
    Er steckte eine Hand in die Tasche und murmelte ein paar Beschwörungen.
    Die Tulis-Yon an der Seite heulten quiekend auf, so als hätten sie Schmerzen. Dann fielen die brennenden Fesseln von ihnen ab und wurden auf dem Boden zu losen Seilenden. Winselnd rieben sich die Wolfswesen die Wunden, die die brennenden Fesseln hinterlassen hatten.
    »Gehorcht mir«, sagte Fu Long einfach. »Ihr werdet in diesen Kampf erst eingreifen, wenn ich es wünsche und euch befehle.«
    »Wir wünschen nicht, dir zu gehorchen!«, erwiderte der Mutigste der Tulis-Yon knurrend.
    Im nächsten Moment explodierte er in einem Funkenregen. »Ist noch jemand unter euch, der meinen Befehlen nicht gehorchen will?«
    Die Tulis-Yon rührten sich nicht mehr.
    »Gut«, meinte Fu Long. »Nun zu uns, Lucifuge Rofocale. Du glaubst, du wärst mir überlegen. In vielen Dingen hast du recht. Doch hier in dieser Stadt bist du das nicht. Hier herrsche ich.«
    »Nicht mehr lange.« Der Erzdämon knirschte mit den Zähnen. Er wirbelte herum und riss mit einer einzigen Bewegung seiner Pranke dem Vampir, der nach wie vor bewusstlos über dem Opfergefäß gehangen hatte, die Kehle auf.
    Für ein paar Sekunden weidete er sich am Entsetzen Fu Longs, bevor er fortfuhr.
    »Es mag sein, Vampir, dass du mich wieder einmal an etwas hindern konntest. Heute werde ich keinen zweiten Hong Shi erschaffen können. Aber sonst hast du nichts erreicht. Und bevor diese Nacht zu Ende geht, wirst du tot sein!«
    Mit diesen Worten griff er nach einer hölzernen Querstrebe, die eine Lampe hielt, die aber jetzt nicht angezündet war. Er riss sie herunter, sodass er jetzt ebenfalls wie eine Art hölzerner Lanze in der Hand hielt.
    »Das hier ist die Waffe, die dafür sorgen wird, dass du noch heute zu Staub zerfallen wirst, Vampir.« Der hölzerne Stab mit dem zersplitterten Ende stieß nach vorn in Richtung Fu Long, doch dieser rettete sich mit einem Sprung nach hinten. Elegant wirbelte er herum und hätte fast mit der exakt geschliffenen Lanzenspitze dem Erzdämon die andere Hand abgeschnitten. Doch diesmal war es Lucifuge Rofocale, der rechtzeitig ausweichen konnte.
    Wieder umschlichen sich die beiden Kontrahenten kurz, bevor beide beinahe gleichzeitig einen Angriff aufeinander wagten. Fu Long konnte im letzten Moment unter dem massigen Körper des Höllenfürsten hinweg tauchen und zog dabei die

Weitere Kostenlose Bücher