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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er den Alten. „Konzentration und Meditation. Dazu der eiserne Wille, die Vereinigung herbeizuführen."
    „Die Konzepte im Gebiet Sphäro haben ein ähnliches Ziel, hur wollen sie die Vereinigung aller zu einem einzigen kosmischen Bewußtsein. Sie streben eine Superintelligenz an - und den Verzicht auf einen materiellen Körper, den sie als Gefängnis empfinden."
    Im Gesicht des alten Mannes zuckte es. „Sie handeln voreilig und gefährlich, sie werden scheitern."
    „Davon bin ich nicht so überzeugt", meinte Ellert. „Der erste Schritt dazu ist auch hier gelungen. Ich sitze dem Beweis doch gegenüber."
    Das Kompliment schien den Alten zu erfreuen. „Werdet ihr bei uns bleiben? Wir brauchen jeden, der uns in unserem Bestreben unterstützt."
    „Nein, ich habe ein anderes Problem. ES hat einen Notruf ausgeschickt, den ich empfangen habe."
    „ES ...?" Das klang fast so, als habe der alte Mann die jüngste Vergangenheit vergessen. Doch er entsann sich. „Der Unsterbliche?"
    „Hat jemand in Dommerjan den Notruf empfangen?"
    „Nein, nicht daß ich wüßte. Wir haben zuviel zu tun ..."
    Dasselbe wie in Sphäro, dachte Ellert enttäuscht. Sie sehen nur ihr eigenes Problem. Alles andere ist für sie unwichtig geworden.
    Es würde wenig Sinn haben, den Alten nach Kantrov zu fragen. „Der Nebel - ist er immer vorhanden?"
    „Von Beginn an, als wir uns hier ansiedelten."
    „Und der Duft?"
    „Auch."
    Die Gesprächslust ließ nach. Ellert spürte die Müdigkeit des Körpers. „Können wir bei dir einige Stunden Ruhe finden?"
    „Draußen im Anbau, oder im ersten Stock."
    Erst als der Mann auf dem Lager ausgestreckt war, meldete sich Ashdon: Das brachte keine Neuigkeiten, die uns angehen. Wir werden hier ebenso wenig erfahren wie in Sphäro oder Kelten-Bay.
    Wir wissen schon einiges. Nach der Ruhepause gehen wir weiter und stellen Fragen. Einer wird schon die Antwort wissen, die wir hören wollen.
    Nach einer Weile meinte Ashdon: Drei Bewußtseine zu integrieren... was wird das nächste sein?
    Die Integration der Konzepte selbst.
    Und dann?
    Der Mann wälzte sich unruhig auf die andere Seite. Er atmete schwer und unregelmäßig.
    Ellert schwieg und blockte sich ab.
     
    *
     
    Der Abschied von dem Alten war kurz. „Gute Reise", sagte er und wollte sich wieder in sein Haus zurückziehen, aber Ellert hatte das Gefühl, daß er gern noch etwas hinzugefügt hätte. „Vielen Dank für deine Gastfreundschaft, und alles Gute für dich."
    Der Alte stand in der Tür, die Hand auf dem Holzbalken. „Seid vorsichtig", warnte er schließlich, und die Worte kamen nur schwer über seine Lippen. „Nehmt euch in acht in Dommerjan."
    Da war es heraus. Ellert hatte sich nicht getäuscht. „Vorsichtig? Warum? Gibt es in Dommerjan Gefahren?"
    „Jede Weiterentwicklung ist mit Gefahren verbunden. Der Versuch der Integration ist nicht allen Konzepten so gut gelungen wie mir. Denkt daran, wenn ihr ihnen begegnet."
    „Was ist passiert?"
    „Es gibt Konzepte, deren Bewußtseine, statt sich zu integrieren, einen Krieg begannen. Das Gegenteil von dem, was geplant wurde, trat ein. Ihr könnt euch vorstellen, was das bedeutet und wie es sich auswirkt."
    „Ja, das können wir. Nochmals vielen Dank!"
    Ellert/Ashdon ging davon. Er hatte genug gehört.
    Als sie weit genug vom Haus entfernt waren und wieder dem Pfad folgten, fragte Ashdon: „Kampf mehrerer Bewußtseine gegeneinander in einem Körper, den sie nicht verlassen können ... wie wirkt sich das aus?"
    Der Mann schritt kräftig aus, denn er hatte gut geschlafen. In der Ferne wurden durch den dünnen Nebel hindurch mehrere Häuser sichtbar, die ziemlich eng zusammenstanden. Ein kleines Dorf. „Ich weiß es nicht, aber ich ahne es. Früher nannte man es geisteskrank."
    Das Dorf wirkte ausgestorben, denn kein Mensch war zu sehen. Nur aus einem der Häuser drang ein schwaches Licht, außerdem entstieg dem Schornstein Rauch.
    Ich übernehme, teilte Ellert mit.
    Beherzt ging er auf das Haus zu, bückte sich jedoch und ergriff einen Holzknüppel, der ihm auch als Wanderstab dienen konnte.
    Er klopfte gegen die Tür und erhielt als Antwort ein fast tierisches Gebrüll. Drinnen polterten Schritte, die Tür wurde aufgerissen - und eine noch junge Frau starrte den Fremden an. „Weg hier!" schrie sie, und ihre Stimme überschlug sich dabei. „Verschwinde, aber schnell!"
    Ihre Worte waren kaum zu verstehen, aber die drohend gereckte Faust war deutlich genug. Ellert wich ein paar Schritte

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