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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Irrsinn und die Mordlust.
    Ellert schlug den ersten, der ihm in die Quere kam, nieder.
    Wie erwartet, machte das auf die anderen nicht den geringsten Eindruck. Sie griffen ohne Rücksicht auf Verluste an, plump und mit roher Gewalt. Ohne auf Deckung zu achten, stürmten sie gegen den plötzlichen Widersacher vor.
    Ashdon/Ellert hatte leichtes Spiel, obwohl der Gegner in der Überzahl war. Jeder Schlag mit dem Knüppel saß.
    Das Einzelkonzept hielt sich im Hintergrund, bis die Schlacht so gut wie entschieden war, dann kam es schnell herbei und schlug den letzten Gegner, der sich gerade zur Flucht wenden wollte, mit einem Fausthieb nieder. „Bald werden andere kommen", keuchte er und deutete hinüber zu den Fenstern, hinter denen Licht aufflammte. „Sie halten zusammen."
    Ashdon teilte mit: Es wird besser sein, wir ziehen weiter, Ernst. Was geht uns das hier an? Sollen sie doch selbst mit ihren Problemen fertig werden.
    Ellert sagte laut: „Wollen Sie mich begleiten? Wenn Sie jetzt noch hier bleiben, könnte es sein, daß Sie der nächste sind, den man überfällt. Man hat Sie sicherlich erkannt."
    Das Einzelkonzept zögerte. „Mitkommen? Wohin?"
    „Nach Kantrov. Es soll der einzige Ort auf EDEN II sein, der technisiert ist. Wir benötigen ein Raumschiff, um diese Welt verlassen zu können. Anders ist die Hilfe für ES nichtmöglich."
    „Kantrov ...? Es muß ein weiter Weg sein."
    „Quer durch Dommerjan, das stimmt."
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein, ich gehe nicht mit nach Kantrov, aber ich werde unser Dorf verlassen und Sie ein Stück begleiten. Irgendwo unterwegs werde ich bleiben, wo es sicherer ist als hier."
    Ellert nickte. „Auch gut. Haben Sie Gepäck?"
    „Nein, höchstens ein paar Vorräte. Vielleicht kann ich später hierher zurückkehren."
    Während er ins Haus ging und seine Sachen holte, beobachtete Ellert/ Ashdon die kampfunfähig geschlagenen Gegner, die allmählich wieder zu sich kamen, ihm scheue Blicke zuwarfen und sich davonschlichen. Die armen Kreaturen taten ihm leid, aber es bestand die Hoffnung, daß ihr Zustand nur ein vorübergehender war. Sicher würde der Prozeß der Integration früher oder später erfolgreich abgeschlossen werden.
    Der Mann kam wieder aus dem Haus. „Ich heiße Herkas. Wir können gehen ..."
    „Nennen Sie mich einfach Ellert, das genügt für beide", gab Ellert zurück. „Kennen Sie sich in der Umgebung hier aus?"
    Sie gingen durch die eintönige Häuserreihe und folgten der Straße, an deren Rändern sich die Abfälle häuften. Der ständige Blütenduft vermischte sich mit dem Gestank von Fäulnis. „Früher schon, da unternahm ich oft Spaziergänge, aber das ist nun vorbei. Diese unseligen Versuche der anderen Konzepte haben aus Dommerjan eine gespenstische Landschaft gemacht."
    „Sie denken so, weil Sie eine Ausnahme sind, aber wenn die augenblickliche Tendenz der Entwicklung anhält, werden auch Sie eines Tages integriert werden."
    Herkas schüttelte sich. „Ganz bestimmt nicht, wenn ich es verhindern kann."
    In dem steten Dämmerlicht erkannte Ellert mehrmals davonhuschende Gestalten, die in den Häusern verschwanden oder in den schmalen Seitengassen untertauchten. Manche liefen auch einfach auf der Straße davon und wurden in einiger Entfernung von den Nebelschwaden verschluckt.
    Endlich ließen sie das Dorf hinter sich. Vor ihnen lag die trostlose Dämmerlandschaft von Dommerjan unter dem farbigen Wechselspiel des milchigen Himmels. Die Straße war zu einem schmalen Weg geworden, dem sie folgten.
    Nach Stunden erst sahen sie wieder ein Haus. Es lag ein wenig versteckt hinter Bäumen, aber das aus den Fenstern fallende Licht verriet seine Lage. „Hier wohnt ein alter Freund von mir mit seiner Tochter", erklärte Herkas bereitwillig. „Sehen wir nach, vielleicht kann ich bei ihnen bleiben."
    Ellert folgte ihm wortlos.
    Wenn wir uns noch lange in Dommerjan aufhalten, werden wir Kantrov nie erreichen, befürchtete Ashdon. Hier hilft uns niemand.
    Wir liefern Herkas ab und gehen weiter.
    Herkas klopfte gegen die Tür und nannte seinen Namen.
    Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Tür vorsichtig. In dem Spalt erschien das Gesicht einer noch jungen Frau. Auf ihren Zügen zeigte sich freudiges Erkennen. „Du, Herkas? Wer ist da bei dir?"
    „Ein Freund, keine Sorge. Können wir hereinkommen?"
    „Ja, aber seid leise. Vater geht es nicht gut."
    „Ist er etwa auch ... ich meine ..."
    „Ja, ganz plötzlich. Es ist sehr schlimm. Er liegt

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