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0893 - Abschied von Eden II

Titel: 0893 - Abschied von Eden II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    Je weiter sie sich der Stadt näherten, desto höher schien die Sonne zu steigen, aber das war nur eine optische Täuschung. Sie hatte ihren festen Platz am Energieschirm zentral über Kantrov.
    Endlich erreichten sie die ersten Häuser, die von kleinen und gepflegten Gärten umgeben waren, in denen Bäume mit überreifen Früchten wuchsen. Dem Mann Ellert/Ashdon lief das Wasser im Mund zusammen. „Er ist hungrig", sagte Ashdon. Fragen wir doch einfach, ob wir einige Früchte pflücken dürfen."
    „Einverstanden."
    Sie lenkten die Schritte ihres Körpers auf ein flaches Haus zu, in dessen Garten mehrere Obstbäume standen. Die Tür im Zaun war geöffnet. Ellert/Ashdon ging durch den Garten und blieb vor der Haustür stehen. Sie bestand aus einem glatten, unzerstörbaren Material und war nur angelehnt.
    Das Konzept klopfte mehrmals, erhielt aber keine Antwort. „Niemand zu Hause", vermutete Ellert. „Soll unser Mann ein paar Früchte vom Boden aufheben, das kann ja nicht verboten sein."
    Der Mann aß, während er weiterging. Seltsam war, daß sich auf der Straße kein Leben zeigte. Der Vorort schien wie ausgestorben zu sein. Man hätte annehmen können, es gäbe keine Bewohner, wenn nicht die sauberen Gärten gewesen wären.
    Die typische Vorortstraße mündete in eine breitere, die in Richtung Innenstadt führte. Die eingelassenen Leitschienen verrieten, daß es ferngesteuerten Personenverkehr gab. Die Häuser waren hier höher und standen fast lückenlos nebeneinander. „Wo sind denn die Bewohner? Ich sehe nichts?"
    Nicht sprechen, Ernst! „Warum nicht? Es ist niemand in der Nähe. Ich möchte wissen, wo sie alle sind." Ellert zögerte, dann meinte er: „Da ist ein Geräusch in der Luft, es kommt von der Stadt her."
    Das Konzept lauschte. Es war ein leises Summen, das sich ständig verstärkte, so als nähere es sich.
    Und dann sahen sie auch die Ursache.
    Von der Stadt her näherte sich auf der rechten Straßenseite ein schlankes, tropfenförmiges Gebilde auf einer der Leitschienen. Die Geschwindigkeit war ziemlich hoch.
    Ellert/Ashdon überwand den ersten Impuls, sich in einem Hauseingang zu verstecken. Er ging ruhig weiter, als gäbe es nichts Selbstverständlicheres für ihn, als in Kantrov spazieren zu gehen.
    Die Geschwindigkeit des seltsamen Fahrzeugs verringerte sich rapid, als es die gleiche Höhe mit dem Konzept erreichte. Dann hielt der Wagen an. Hinter den großen Fenstern war niemand zu sehen. „Er ist leer", flüsterte Ashdon erstaunt. „Sieht so aus, als wolle er uns abholen."
    Kurz entschlossen ging Ellert quer über die Straße, und als er nur noch wenige Meter von dem Wagen entfernt war, öffnete sich geräuschlos eine Tür. Sie rollte einfach zur Seite und gab den Einstieg frei.
    Automatisch ferngelenkte Beförderungsmittel waren Ellert/Ashdon nichts Neues. Ungewöhnlich an dieser jetzigen Situation war nur, daß der Wagen kam und dort hielt, wo sie gerade standen - und daß außer ihnen niemand sonst zu sehen war.
    Ellert übernahm und stieg ein. Die Tür schloß sich hinter ihm. Der Wagen setzte sich in Bewegung, zurück in Richtung Zentrum.
    Ich verstehe das alles nicht, gab Ashdon zu, als Ellert Platz genommen hatte. Kantrov scheint ausgestorben zu sein. „Das ist absolut sicher nicht der Fall", widersprach Ellert laut. „Es gibt tausend Anzeichen dafür, daß die Stadt bewohnt ist. Denk nur an die gepflegten Gärten und an das frische Laub, das in ihnen lag. Es kann erst gestern abgeschnitten worden sein."
    „Und wo stecken dann die Konzepte?"
    „Das weiß ich ebensowenig wie du."
    Sie schwiegen und ließen ihren Körper ein wenig aus der Kontrolle. Der Mann starrte aus dem Fenster, und die beiden Bewußtseine sahen durch seine Augen die Stadt.
    Ein anderer Wagen kam ihnen auf der zweiten Leitschiene entgegen und raste an ihnen vorbei. Ellert glaubte, in ihm eine menschliche Gestalt erkannt zu haben, die in einem der bequemen Sessel gesessen hatte. Er konnte sich aber auch getäuscht haben, denn alles war zu schnell gegangen.
    Sie passierten nun die riesigen, wuchtigen Gebäude, die sie schon von weitem gesehen hatten.
    Dazwischen erhoben sich Wohnblocks mit kleinen Grasflächen davor. Das Gras war kurz geschnitten.
    Plötzlich hielt der Wagen an. Die .Tür öffnete sich.
    Ellert/Ashdon erhob sich und verließ das Fahrzeug.
    Ich übernehme, teilte Ellert mit. Bleib im Hintergrund, ich habe drüben bei den Gebäuden eine Bewegung erkannt. Wir werden

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