0893 - Abschied von Eden II
viel Umschweife wurde ihm der Weg zu seinem Haus erklärt, das nicht weit entfernt an einem See stand. „Du dienst dem gemeinsamen Ziel?" wurde Ellert gefragt. „Der Vereinigung?"
„Ja, der Vereinigung zu einem einzigen Bewußtsein, der Bildung eines kosmischen Bewußtseins, das große Aufgaben erfüllen soll. Sei willkommen bei uns, Fremder."
Ellert fühlte, daß es noch zu früh war, sein eigentliches Anliegen vorzubringen. Zuerst galt es, das Vertrauen,der Einwohner von Sphäre zu gewinnen. Hoffentlich dauerte das nicht zu lange.
Die Gruppe tanzte weiter und entfernte sich.
Ellert setzte seinen Weg in der angegebenen Richtung fort.
Das hast du gut gemacht, lobte Ashdon. Sie sind vertrauensselig. Und wie geht es dir?
Ich gewöhne mich an die ständige Beeinflussung. Keine Sorge, ich werde gut damit fertig.
Werde nicht leichtsinnig, warnte Ellert.
Er nahm die Musik jetzt nur noch mit den Ohren seines Körpers auf, blockierte sein Bewußtsein jedoch gegen die mögliche Beeinflussung.
Er begegnete immer mehr Sphäronen. Nicht alle tanzten. Viele saßen in Gruppen oder einzeln im dichten Gras, das die Wege säumte, und träumten in den Tag hinein, der von den Kunstsonnen erhellt wurde.
Bachos Häuschen stand dicht am Ufer des kleinen Sees und war von einem blühenden Garten umgeben, der Ellert an die Gärten der Erde erinnerte. Er ging durch die Reihen der Beete, die einen gepflegten Eindruck machten.
Bacho saß auf der dem Wasser zugewandten Veranda und sah seinem unverhofften Besucher erstaunt entgegen, ohne sich zu erheben.
Ellert ging auf Bacho zu und reichte ihm die Hand. „Ich hoffe, ich störe nicht, Ich wollte mit dir sprechen." -Bacho nickte wissend. „Ich entsinne mich: der Notruf des Unsterblichen. Du fragtest mich in Kelten-Bay danach. Meine Antwort lautet heute wie damals: nein! Hier empfing niemand diesen Notruf."
„Kann ich mich setzen? Die lange Wanderung hat mich müde gemacht."
„Verzeih, ich vergaß es." Ellert setzte sich.
Auch hier war die Musik zu hören, aber Ashdon blockte die hypnotische Wirkung erfolgreich ab.
Hundert Meter entfernt stand das nächste Bungalowhaus. In seinem Garten glaubte Ellert eine ähnliche Maschine wie im Wald erkennen zu können. „Eure Versuche haben Erfolg gehabt, Bacho", sagte er, um durch den Themenwechsel Bacho bei guter Laune zu halten. „Es ist phantastisch."
„Streng genommen ist es nur ein erster Schritt, aber er ermöglichte uns den direkten Kontakt mit dem Universum selbst. Es ist angefüllt mit diesen Klängen, die kein Sterblicher je zu hören vermochte. Und nun ist unsere kleine Welt voll von ihnen."
„Ich habe es gehört, Bacho. Um so erstaunlicher muß es für mich sein, wenn ihr den Notruf nicht vernahmt. Auch er kam aus dem Universum, denn dort existiert ES. Siehst du darin keinen Zusammenhang?"
Nach einigem Überlegen gab Bacho das zu, fand aber auch keine plausible Erklärung. Er äußerte jedoch die Vermutung, daß vielleicht der eine oder andere Sphärone den Notruf empfangen, aber nicht weiter darauf geachtet habe. „Es wird gut sein, wenn du einige Zeit bei uns bleibst und meine Mitbürger fragst. Direkte Fragen frischen die Erinnerung auf."
„Und wo komme ich unter?"
„Du kannst bei mir wohnen, mein Haus ist groß genug." Er beugte sich vor und nahm ein kleines Kästchen in die Hand, das einige Knöpfe und ein Rillenmikrophon aufwies. „Bärli wird dir alles zeigen und eine Erfrischung vorbereiten."
„Bärli...?" wunderte sich Ellert. „Ich dachte, du lebst allein in diesem Haus."
Bacho lächelte. „Wie man es nimmt, mein Freund. Hast du nicht bemerkt, daß mein Garten gepflegt und gehegt wird? Das macht Bärli, mein Roboter."
In diesem Augenblick erschien in der Tür, die in das Innere des Hauses führte, ein seltsames Ding. Es bewegte sich auf zwei kurzen, plumpen Beinen, die im krassen Gegensatz zu den langen Armen und den feingliedrigen Fingern standen. Der Körper war nahezu rund und kugelig.
Auf ihm saß ein ebenfalls völlig runder Kopf mit zwei Augenlinsen und einer Art Mund. Die Nase fehlte. Statt der Ohren hatte der offensichtlich umgebaute Roboter zwei Mikrophone. „Komm her, Bärli, wir haben einen Gast", sprach Bacho sein Faktotum an. „Du wirst dich um sein Wohlergehen kümmern und ihm sein Zimmer zeigen - oben, das schallgedämpfte. Aber bringe uns zuerst etwas zu trinken und zu essen," Bärli brummte etwas Unverständliches und stampfte zurück ins Haus. Bacho sah Ellerts Blicke und
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