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0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu Boden. Da sie zitterte, schwappte Wasser über den Rand.
    »Keine Sorge, Eden tut Ihnen nichts.«
    Die ältere Frau stellte sich rasch wieder hin. »Na ja, ich bin eben vorsichtig.« Sie wischte ihre Hände an der Hose ab. »Soll ich auch noch etwas zu trinken bringen?«
    Gordy nickte. »Für mich eine Limo, aber ein großes Glas.«
    »Geht in Ordnung. Und für Sie, Mister?«
    »Ein Bier vom Faß, wenn…«
    »Haben wir. Ich bringe dann auch das bestellte Essen gleich mit. Ist das recht?«
    »Sie sind phantastisch«, sagte der Junge lächelnd, während Eden neben ihm schlürfend seine Schale leerte.
    Der Killer konnte nur müde grinsen. »Hör mal zu, mein Junge. Mir scheint, als würdest du dich sehr wohl fühlen.«
    »Richtig.«
    »Dir geht es also gut?«
    »Ja.« Gordy warf Eden einen Blick zu. »Vor allen Dingen, weil er bei uns ist. Ich habe mir immer einen Hund gewünscht. Jetzt habe ich ihn. Ist doch toll.«
    »Ja, das finde ich auch.«
    Gordy schaute zu, wie Eden fraß. Der Teller war mit Fleischstückchen gefüllt, die Eden gierig verschlang. Wieder kehrte die Kellnerin zurück. Diesmal brachte sie die Getränke und das Essen. Beides stellte sie auf den Tisch. Sie hatte ein großes Glas Limonade mitgebracht, das Bier und die beiden Sandwichs. Sie waren mit Roastbeef und Salat belegt.
    »Na, dann iß mal, Gordy.«
    »Und wie.« Der Junge hatte schon getrunken. Jetzt aß er, und auch der Hund war zufrieden.
    Die beiden schwiegen. Das Radio spielte noch immer, war aber leiser gestellte worden, und die Kellnerin beschäftigte sich mit dem Einräumen der gespülten Gläser.
    Als der Killer auf die Uhr schaute, stellte er fest, daß es bis Mitternacht nur noch eine Stunde war.
    Sie würden dann längst im Bett liegen und ziemlich früh am anderen Morgen den Rest der Strecke nach London hineinfahren. Das hätten sie zwar auch jetzt noch gekonnt, sie befanden sich nicht weit entfernt von der Peripherie, aber er hatte keine Lust mehr gehabt. Huxley würde morgen sein Opfer beobachten. Für ihn war ein Zimmer in einem Hotel reserviert, das nicht weit von der Wohnung des Opfers entfernt lag. Und in diesem Hotel empfing der Mann oft seine Gesprächspartner, um mit ihnen über den Teil der Politik zu reden, den er vertrat. Er gehörte zu einer Gruppe, die sich stark für die Umwelt einsetzten. Es waren die Grünen, die allmählich auch auf der Insel immer mehr Einfluß gewannen, was den Vertretern einer gewissen Industrie überhaupt nicht paßte. Und gerade dieser Grüne hatte es geschafft, seinen Finger auf eine Atomwunde zu legen, die auf keinen Fall tiefer werden durfte. Wenn sie erst blutete, würden gewisse Dinge an die Öffentlichkeit gelangen, und das war nicht gut. Jedenfalls hatte es der Mann von den Grünen vor, und das mußte verhindert werden, bevor die von ihm anvisierte Pressekampagne überhaupt beginnen konnte.
    Der Killer und Gordy aßen und tranken. Auch der Junge aß sein Brot bis zum letzten Bissen auf, um anschließend das etwas jämmerliche Jaulen seines neuen Freundes zu hören, der auf seine beiden leeren Teller starrte.
    »Er hat noch Hunger, Hubert.«
    »Dann soll die Kellnerin was bringen.«
    »Danke. Ich gehe zu ihr.« Gordy bückte sich. Er hob Teller und Schale an, bevor er sich auf den Weg machte. Eden trottete neben ihm her.
    Die Kellnerin erschrak, denn sie hatte die beiden erst gehört, als diese schon an der Theke standen.
    »Mein Gott«, flüsterte sie. »Ich habe euch nicht gehört.«
    »Das Radio«, sagte Gordy.
    »Ja, das wird es wohl gewesen sein.«
    »Kann ich was für dich tun?«
    »Nein, für Eden.«
    »Er hat noch Hunger?«
    Gordy nickte und zeigte dabei ein strahlendes Gesicht.
    »Noch mal das gleiche?«
    »Gern.«
    Als sich die Frau umdrehte, sagte der Junge: »Ich komme mit in die Küche.«
    Die Frau hob die Schultern. »Meinetwegen, aber der Hund soll nicht den Kühlschrank leerfressen.«
    »Keine Sorge, er ist brav.«
    Die Küche war durch eine Tür hinter der Theke zu erreichen. Ein großer Raum öffnete sich dem Eintretenden. Ein Tisch, ein Ofen, Regale, zwei Kühlschränke, Pfannen, Töpfe, Bestecke und Geschirr verteilten sich. Auch ein Fenster war vorhanden.
    Gordy trat darauf zu. Er schaute eigentlich in einen Garten, wo im Sommer Tische und Stühle standen und oft viele Gäste saßen, die aßen und tranken.
    Jetzt war der Garten finster. Die Dunkelheit hielt ihn wie ein Schwamm umfaßt. Es schimmerte kein Licht, denn alle Außenleuchten waren ausgeschaltet

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