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0896 - Das Psychonauten-Kind

0896 - Das Psychonauten-Kind

Titel: 0896 - Das Psychonauten-Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte er hinter den Zweigen das Licht aus der Gaststube schimmern sehen, aber Hubert sah es nicht.
    Er ging weiter.
    Er war auf der Hut, und er sprach flüsternd mit seinem neuen Freund. »Paß auf, Eden gib acht. Es ist etwas in der Nähe. Man will uns nichts Gutes, ich spüre es genau.«
    Eden bewegte den Kopf, als wollte er dadurch seine Zustimmung geben. Die Finsternis deckte beide. Sie erreichten das Ende des Hotels und mußten nach rechts biegen, um an die Rückseite zu gelangen. Gordy erinnerte sich daran, wie sie am Küchenfenster gestanden und nach draußen geschaut hatten. Er hatte zwar nichts gesehen, aber er hatte die Gefahr sehr deutlich gespürt. Sie war wie ein Hauch gegen ihn geweht worden, und auch jetzt glaubte er daran, daß sie nicht verschwunden war.
    Aber wer wollte etwas von ihm oder Hubert? Hatte sich Hubert Feinde gemacht?
    Gordy wußte es nicht. Er wollte sich auch durch diese und ähnliche Überlegungen nicht ablenken lassen und schlich weiter. Immer darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein. Die Schmalseite des Gasthofes war bewachsen. Die Pflanzen, kletterten daran bis zur Dachrinne.
    Der Junge ging jetzt noch langsamer. Auch Eden hatte sich seinen Schritten angepaßt. Er blieb dicht bei ihm, berührte ihn immer wieder, schnüffelte und knurrte plötzlich.
    Eine Warnung?
    Beide blieben stehen.
    Sie hatten inzwischen den Garten des Hotels erreicht und blieben dort stehen. Eine dunkle Insel, aus deren Boden die Feuchtigkeit wie unsichtbarer Dampf stieg.
    War etwas zu sehen?
    Nein!
    Aber die Gefahr gab es noch. Sie lauerte versteckt in der Finsternis, was Gordy deutlich spürte. Die kalte Haut auf seinem Rücken hatte sich verdichtet. Er schwitzte zugleich, und der Schweiß auf seiner Stirn hatte dort Perlen gebildet.
    Auch der Druck hinter der Stirn war verschwunden. Das alte Erbe wollte sich nach vorn schieben.
    Er spürte, wie sich die Stelle allmählich erwärmte, nichts Neues für ihn, denn so war es immer gewesen, wenn ihn die Warnung erwischte.
    Wer lauerte?
    Gordy konnte vieles, durch seine Abstammung war er den meisten Menschen überlegen, aber in dieser Natur fühlte er sich unwohl. Er kam sich plötzlich umzingelt vor, denn da lauerte nicht nur ein Feind, das mußten mehrere sein.
    Auch Eden witterte etwas…
    Er war unruhig geworden und schnappte nach Luft, knurrte dabei und war bereit, einen Feind zu töten.
    Er hielt sich zurück.
    Leer lag die Lichtung vor den beiden. Sie wurde von Büschen und Sträuchern umrahmt, die im Sommer sicherlich voller Blüten steckten, jetzt aber nicht mehr als kahle Gerippe waren. Der Wind bewegte die Stäbe zitternd.
    Dahinter standen hohe Bäume, auch ihr Geäst sah aus wie skelettierte Arme.
    Der Druck hinter Gordys Stirn nahm zu. Gleichzeitig verstärkte sich auch Edens Knurren. Er hatte sein Maul weit aufgerissen, er schnappte dabei nach Luft, die Zunge schlug hervor, als wollte er die Luft nach der Gefahr abtasten.
    Die plötzliche Helligkeit war wie ein Schock. Von drei Seiten erwischte sie den Jungen und den Hund. Gordy hob in einer instinktiven Bewegung die Arme. Er preßte die Hände vor sein Gesicht, um die Augen gegen die grellen Strahlen zu schützen, und eine Stimme hinter dem Licht gab ihm den Befehl.
    »Bleib so, Junge! Bleib nur so stehen, wenn dir dein Leben lieb ist. Sonst pumpen wir dich und deinen Köter voll Blei!«
    Gordy wußte nicht, was genau passiert war. Er hatte allerdings die Gewißheit bekommen, daß seine Psyche funktionierte, sie hatte ihn zuvor gewarnt, nur nutzte ihm das nichts mehr, die anderen hatten ihn trotzdem überrascht.
    Sie bewegten sich. Er hörte es an ihren Tritten. Er sah es auch an der Veränderung der Lichtstrahlen, die ihn noch einmal anleuchteten und dann verschwanden.
    Gordy ließ die Arme sinken.
    Er roch die Nähe eines Fremden, ein außergewöhnlicher Geruch, nach Gewürzen oder…
    Einen anderen Vergleich konnte er nicht mehr ziehen, denn etwas Hartes und trotzdem Weiches erwischte mit voller Wucht seinen Kopf. Der Junge brach zusammen. Während er fiel, hörte er noch wie aus weiter Ferne die Flüche und eine Stimme sagte: »Scheiße, der Köter…«
    Dann landete Gordy auf dem Boden. Die Welt um ihn herum erlosch, und er merkte nicht, wie starke Hände ihn in ein Gebüsch zerrten…
    ***
    Hubert Huxley saß noch immer am Tisch. Er hatte sich inzwischen das zweite Bier von der Kellnerin bringen lassen, die auch nicht mehr so unfreundliche oder muffig war, sondern lächelte und ihn

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