0899 - Orkan im Hyperraum
Verhältnisse wie bei einem Sturm. Kauk konnte sich jedoch nicht vorstellen, daß es soweit kommen würde. Es gab einfach keinen Grund für eine derartige Entwicklung. Allerdings, dachte der Terraner einschränkend, hätte er bis vor kurzem auch noch über die Vorstellung gelacht, daß hier ein Wind aufkommen würde.
Augustus führte sie bis zum Labor. Dort hatten sich vor dem Eingang einige Malgonen versammelt. Die Biophore-Wesen gehörten offenbar zu den von den Ansken aufgestellten Elitetruppen, denn sie trugen schwere Waffen.
Kauk stieß eine Verwünschung aus.
„Eine malgonische Wache!"
Offenbar waren die Malgonen unschlüssig, wie sie sich gegenüber den Ankömmlingen verhalten sollten.
Das konnte sich jedoch schnell ändern, wenn die drei Männer und der Roboter es wagen sollten, näher an das Labor heranzukommen. Kauk bezweifelte nicht, daß die Malgonen dann das Feuer auf sie eröffnen würden.
„Was machen wir jetzt?" fragte Plondfair enttäuscht. „Wenn wir uns auf einen Kampf einlassen, haben wir bald eine ganze Meute dieser Monstren am Hals."
„Ich werde versuchen, sie abzulenken", bot sich Augustus an.
Bevor einer der drei Männer den Roboter daran hindern konnte, rannte dieser auf die Malgonen zu. Kauk sah, daß die Biophore-Wesen ihre Waffen hoben und auf den K-2 richteten. Er stieß einen Warnschrei aus.
Augustus bog in einen Seitengang ein, der schräg gegenüber dem Laboreingang lag. Die Malgonen bewegten sich unruhig. Kauk zählte neun dieser Wesen, von denen jetzt drei die Verfolgung des Roboters aufnahmen, während die anderen vor dem Tor stehenblieben.
„Es hat nicht funktioniert!" rief Kauk enttäuscht. Er hob seine eigene Waffe und feuerte einen Schuß über die Köpfe der Malgonen hinweg ab. Die unförmig aussehenden Gestalten zogen sich langsam zurück.
„Sie sind verunsichert und wissen offenbar nicht, wie sie sich verhalten sollen", stellte Plondfair fest.
„Wahrscheinlich haben sie widersprüchliche Befehle erhalten."
Die Malgonen, die Augustus verfolgt hatten, kamen jetzt aus dem Seitengang zurück, ein sicheres Zeichen dafür, daß sie nicht gewillt waren, auf das Manöver des Roboters einzugehen.
„Es hat keinen Sinn", sagte Fellmer Lloyd. „Wir kommen nicht an ihnen vorbei."
Augustus kehrte zu den drei Männern zurück. „Sie reagieren klüger, als ich erwartet habe", gab der Roboter zu.
„Gibt es vielleicht einen zweiten Eingang zu diesem Labor?" erkundigte sich der Lufke.
Augustus verneinte. In diesem Augenblick tauchte am oberen Ende des Ganges eine Horde brüllender schwarzbepelzter Wesen auf. Die Malgonen gerieten vollends in Verwirrung.
„Das sind die Biophore-Wesen, die aus der Halle entkamen!" rief Walik Kauk erregt.
Die zotteligen Gestalten stürzten sich auf die Malgonen, bevor diese sich auf die neue Situation eingestellt hatten. Es entwickelte sich ein wilder Kampf, bei dem die Malgonen kaum ihre Waffen einsetzen konnten, denn die Geschöpfe, die aus der Halle entkommen waren, warfen sich mit einer Schnelligkeit, die man ihnen aufgrund ihres Aussehens kaum zugetraut hätte, auf sie. Außerdem schienen die Malgonen nicht zu wagen, die Angreifer durch gezielte Schüsse zu töten. Der Kampf verlagerte sich schnell vom Laboreingang weg in den Seitengang, denn die Malgonen waren bemüht, einen geordneten Rückzug anzutreten.
„Das ist unsere Chance!" erkannte Fellmer Lloyd. „Das Tor ist unbewacht. Vorwärts Augustus! Öffne es für uns!"
Der Roboter setzte sich in Bewegung. Kauk hatte den Eindruck, daß der Wind weiter an Intensität zunahm. Das Seltsame war, daß er sehr oft umsprang, so daß nicht festzustellen war, von wo er kam.
Manchmal schien er auch aus mehreren Richtungen gleichzeitig zu wehen.
Der K-2 erreichte das Tor und stieß es auf. Die drei Männer schlüpften ins Labor.
„Ich halte Wache!" rief der Roboter und postierte sich neben dem Eingang.
Kauk schaute sich um. Der Raum war mit Apparaturen überfüllt. Der größte Teil davon war offenbar erst nachträglich herbeigeschafft worden. Die ursprüngliche Einrichtung, soweit sie noch zu erkennen war, ließ den Schluß zu, daß die drei Männer in eine der ehemaligen Nebenzentralen eingedrungen waren. Die Existenz dieser Nebenzentralen war von den terranischen Forschern nie bezweifelt worden, denn es erschien unmöglich, dieses gigantische Raumschiff allein von der Hauptzentrale aus zu manövrieren.
Bisher hatten die Angehörigen des LARD-Kommandos jedoch nur die von den
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