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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hin, um ihre Seelen zu versklaven.«
    Oh, wunderbar, dachte Tyrion. Wenn sie mir ihren Körper hingibt, so will ich meine Seele gern geben, das kleine verkümmerte Ding.
    » Man erzählt es sich«, meinte Haldon, »und mit man meint Ihr die Sklavenhändler, die Verbannten, die sie aus Astapor und Meereen vertrieben hat. Bloße Verleumdung.«
    »Die besten Verleumdungen sind mit Wahrheit gewürzt«, hielt Qavo dagegen, »aber die wichtigste Sünde des Mädchens kann man nicht leugnen. Dieses überhebliche Kind hat sich daran gemacht, den Sklavenhandel zu zerschlagen, aber dieses Geschäft war nie auf die Sklavenbucht beschränkt. Es gehörte zum Meer des Handels, das die Welt umspannt, und die Drachenkönigin hat dieses Wasser getrübt. Hinter der Schwarzen Mauer werden edle Herren aus uralten Geschlechtern um den Schlaf gebracht und lauschen, wie ihre Küchensklaven die langen Messer wetzen. Sklaven bauen unser Essen an, sie putzen unsere Straßen, unterrichten unsere Kinder. Sie bewachen unsere Mauern, rudern unsere Galeeren und tragen unsere Schlachten aus. Und wenn sie jetzt nach Osten schauen, sehen sie diese junge Königin in der Ferne glänzen, diese Sprengerin der Ketten . Das Alte Blut kann das nicht hinnehmen. Die Armen hassen sie ebenfalls. Selbst der gemeinste Bettler steht über einem Sklaven. Diese Drachenkönigin würde ihn dieses Trostes berauben.«
    Tyrion schob seine Speerträger vor. Qavo antwortete mit dem leichten Pferd. Tyrion zog seine Armbrustschützen ein Feld vor und sagte: »Der Rote Priester draußen scheint der Ansicht zu sein, Volantis solle für diese Silberkönigin kämpfen, nicht gegen sie.«
    »Die Roten Priester sollten besser ihre Zunge im Zaum halten«, sagte Qavo Nogarys. »Es ist bereits zu Kämpfen zwischen ihren Anhängern und denen anderer Götter gekommen. Mit seinen Hasspredigten wird Benerro nur schrecklichen Zorn auf sich lenken.«
    »Welche Hasspredigten?«, fragte der Zwerg und spielte mit seinem Pöbel.
    Der Volantener winkte ab. »In Volantis versammeln sich jede Nacht Tausende von Sklaven und Freigelassenen auf dem Tempelplatz, um sich Benerros Gekreische über blutende Sterne und ein Schwert aus Feuer anzuhören, das die Welt reinigen wird. Er predigt ihnen, dass Volantis brennen wird, wenn die Triarchen die Waffen gegen die Silberkönigin erheben.«
    »Na, die Prophezeiung würde sogar ich noch hinbekommen. Ah, das Essen.«
    Das Essen bestand aus einem Teller gebratenen Ziegenfleisches, das auf einem Bett aus Zwiebelscheiben lag. Das Fleisch war stark gewürzt und duftete köstlich, außen war es verbrannt und innen roh und saftig. Tyrion zupfte sich ein Stück ab. Weil es so heiß war, verbrannte er sich die Finger, aber weil es so gut schmeckte, nahm er sich gleich noch ein Stück. Er spülte es mit dem hellgrünen volantischen Branntwein herunter, dem ersten Getränk seit einer Ewigkeit, das Wein ähnelte. »Sehr gut«, sagte er und nahm seinen Drachen in die Hand. »Die mächtigste Figur im Spiel«, verkündete er, während er einen von Qavos Elefanten schlug. »Und Daenerys Targaryen hat drei, heißt es.«
    »Drei«, stimmte Qavo zu, »gegen drei mal dreitausend Feinde. Grazdan mo Eraz war nicht der einzige Gesandte, den die Gelbe Stadt ausgesandt hat. Wenn die Weisen Herren gegen Meereen ziehen, werden die Legionen von Neu-Ghis an ihrer Seite kämpfen. Auch Tolosi und Elyrer. Sogar die Dothraki.«
    »Vor Euren Stadttoren stehen auch Dothraki«, sagte Haldon.
    »Khal Pono.« Qavo winkte mit einer bleichen Hand ab. »Die Pferdeherren kommen, wir geben ihnen Geschenke, und die Pferdeherren gehen wieder.« Er zog wieder mit dem Katapult, schloss die Hand um Tyrions Alabasterdrachen und nahm ihn vom Brett.
    Der Rest war Gemetzel, auch wenn der Zwerg noch ein weiteres Dutzend Züge durchhielt. »Die Zeit für bittere Tränen ist gekommen«, sagte Qavo schließlich und sammelte den Silberstapel ein. »Noch ein Spielchen?«
    »Nicht nötig«, sagte Haldon. »Mein Zwerg hat seine Lektion in Demut gelernt. Wir sollten lieber zu unserem Schiff zurückkehren.«
    Draußen auf dem Platz brannte das Nachtfeuer noch, aber der Priester war verschwunden, und die Menschenmenge hatte sich längst aufgelöst. In den Fenstern des Bordells leuchtete Kerzenschein. »Die Nacht ist noch jung«, sagte Tyrion. »Qavo hat uns vielleicht noch nicht alles erzählt. Und Huren hören viel und noch viel mehr von den Männern, denen sie zu Dienste sind.«
    »Brauchst du so dringend eine Frau,

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