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09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift

Titel: 09 - Geheimagent Lennet und der verräterische Lippenstift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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machen?«
    »Nach Montreal telefonieren", sagte Lennet.
    »Leicht zu machen. Gehen Sie ins Haus und rufen Sie das Fernamt an. Oder Sie wählen Ihre Nummer gleich durch.«
    Lennet ging in die Hütte und rief abermals die Bundespolizei an, um nach seinem Freund Phil Himbeer zu fragen.
    Glücklicherweise ahnt Harry nicht, wen ich anrufe, dachte er.
    Sonst würde er mich wohl glatt wieder vor die Tür setzen.
    Und abermals antwortete der diensthabende Polizist, daß Captain Himbeer jeden Augenblick zurückerwartet werde.
    Lennet ging enttäuscht wieder hinaus.
    »Nun, was haben Sie beschlossen?«
    »Keine Ahnung", sagte Lennet ehrlich. »Wir werden verfolgt.
    Vielleicht könnten Sie ein Taxi rufen?«
    »Dazu würde ich nicht raten. Die Polizisten sind auch nicht auf den Kopf gefallen. Sie rufen ein Taxi, und dann halten sie Sie auf der Straße auf. Nein, ich werde Ihnen etwas sagen: Ich leihe euch einen Motorschlitten und ihr fahrt querfeldein nach Norden. Dort kommt ihr zu einem kleinen Dorf, das Sankt Luc heißt. Es ist etwa sieben Kilometer von hier entfernt. Dort fragt ihr nach meinem Schwager Lucien. Ich rufe ihn in der Zwischenzeit an. Er bringt euch dann für die Nacht unter. Aber ihr müßt euch jetzt beeilen, denn es fängt schon an, dunkel zu werden.«
    Lennet nahm dankbar an. In dem abgelegenen Dorf würden die vier Asse sie sicher nicht aufspüren können. Um dorthin zu gelangen, müßten sie ebenfalls quer über die Berge. Und wie sollten sie auf den Gedanken kommen, daß die beiden Fliehenden nicht die Straße genommen hatten?
    Mit Harrys Hilfe zogen die beiden jungen Leute die Schneeschuhe aus und zwängten sich eng aneinandergepreßt in den Motorschlitten, der wie ein Ei auf Kufen aussah. Harry erklärte Lennet, wie man mit dem Schlitten umging. »Bedankt euch nicht, sondern haut ab!«
    Lennet setzte den Motor in Gang. Mit schauderhaftem Krach setzte sich das Fahrzeug in Bewegung. Es erreichte rasch ein schwindelerregendes Tempo.
    Nachdem er sich anfangs etwas ungeschickt anstellte, gewöhnte sich Lennet schnell an den Umgang mit der Maschine.

    Mit ohrenbetäubendem Lärm setzte sich der Motorschlitten in Bewegung
    Nadja, deren Wangen von der schneidenden Kälte gerötet waren, schien über die Schnelligkeit, mit der sie vorwärtskamen, richtig glücklich zu sein. Mehrmals hätte Lennet den Schlitten fast in eine Schneewehe gefahren. Dann lachte sie laut auf. Die Gefahr schien ihr Spaß zu machen. Ahornbäume, Kiefern, Tannen flogen an ihnen vorbei. Sie flogen über kleine Hügel, sprangen über Gräben, und wenn der Motor nicht so einen abscheulichen Lärm gemacht und nicht so fürchterlich gestunken hätte, dann wären sie sich wie auf einem fliegenden Teppich vorgekommen.
    Während er fuhr, mußte Lennet unaufhörlich an die fast unheimlichen Fähigkeiten denken, durch die die vier Asse es schafften, jederzeit über ihren Aufenthaltsort auf dem laufenden zu sein.
    Es gibt nur zwei Lösungen, dachte er. Entweder benachrichtigt Nadja ihre Leibwächter, oder aber...
    Plötzlich schoß ihm eine Idee durch den Kopf. Er brüllte, um das Geräusch des Motors zu übertönen: »Sind Sie ganz sicher, daß Sie nicht irgendwo einen kleinen Sender bei sich tragen, der den vier Assen Ihren Aufenthalt verrät?« Die Tänzerin riß erstaunt die Augen auf.
    »Einen Sender? Was wollen Sie damit sagen?«
    »Das kann ein ganz kleines Ding sein, das man Ihnen in die Jackentasche oder in Ihre Handtasche praktiziert hat.«
    »Ganz sicher nicht in meine Taschen. Sie sind leer. In meiner Handtasche genausowenig. Ich weiß genau, was drin ist.«
    »Ein Miniatursender kann überall versteckt sein. Vielleicht im Deckel Ihrer Puderdose, vielleicht in einem Geldstück aus Ihrem Land, das Sie ja hier nicht ausgeben können. Es kann sogar im Schloß Ihrer Handtasche stecken...«
    »Das wäre möglich. Soll ich meine Handtasche wegwerfen?«
    »Nein", sagte Lennet. »Beim nächsten Aufenthalt sehe ich nach. Und wenn irgendwo ein Sender verborgen ist, dann finde ich ihn auch... He, was ist denn da los?«
    Der Motor knatterte weiter, aber der Schlitten fuhr immer langsamer. Bald blieb er ganz stehen. Lennet konnte aufs Gas treten, soviel er wollte: Der Schlitten rührte sich nicht mehr vom Fleck.
    Der Geheimagent sprang heraus und öffnete die Haube. »So ein Pech. Der Antriebsriemen ist gerissen", verkündete er.
    »Und was hat das zu bedeuten?« fragte Nadja angstvoll. »Das bedeutet, daß dieses Fahrzeug uns nichts mehr

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