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0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vielen Spuren.«
    »Klar, Sie machen nur Ihren Job.« Er rieb seine Hände. »Ist trotzdem beruhigend, wenn die Polizei in der Nähe ist.«
    »Das denken wir auch.«
    »Ich schließe trotzdem die Türen und auch die Fenster ab. Die Griffe haben Schlösser. Man kann ja nie wissen.«
    »Das stimmt.«
    Wir verabschiedeten uns und setzten unseren Weg fort, während Mr. Clarke seinen Eimer leerte.
    Brian hob die Schultern. »Das war wohl nichts, oder?«
    »Wie man's nimmt. Jedenfalls bin ich auf der einen Seite froh, daß die Menschen hier noch nichts bemerkt haben. Es läßt uns irgendwie hoffen, daß der Faden und was immer auch hinter ihm steckt, noch keine neue Beute gefunden hat.«
    »Hoffentlich bleibt das so.«
    »Abwarten.«
    Ruhe hüllte uns ein. Es gab nichts Auffälliges, und ich kam mir beinahe vor, als würde ich mich durch eine Bilderbuch-Szenerie bewegen. Die typische abendliche Ruhe an einem Werktag in der Woche. Es kehrte um diese Zeit keiner mehr von seiner Arbeitsstelle zurück. Die Menschen waren in den Häusern. Pubs oder ähnliche Etablissements waren in dieser Gegend selten. Wind streichelte unsere Haut. Den Hauch von Frühling hatte auch die Nacht nicht vertreiben können. Die Ruhe umgab uns wie ein behäbig dahinströmender Fluß, es war alles so normal. Vergeblich suchten wir im Licht der Straßenlaternen nach den Fäden.
    Das zweitletzte Haus hatten wir erreicht. Der winterlich freie Vorgarten ließ einen Blick auf die Fenster zu. Als helle, scharfe Rechtecke spalteten sie die Mauer.
    Wir sahen den Umriß eines Mannes und eines Kindes Der Mann hatte sich gebückt und redete auf das Kind ein. Beiden standen in der Küche und drehten sich dann ab.
    »Etwas Normaleres als das hier gibt es gar nicht«, sagte Britton und runzelte die Stirn.
    »Was stört dich daran?«
    »Es ist schon zu normal. Ich hätte auch nicht näher darüber nachgedacht, wenn wir beide nicht unsere Begegnung mit dem netten Faden gehabt hätten.«
    »Du sagst es.«
    »Bist du dir eigentlich sicher, John, daß du ihn nicht trotzdem zerstört hast?«
    »Davon gehe ich aus. Er flutschte plötzlich weg. Ich hörte noch ein Singen und ein ebenfalls ungewöhnliches Geräusch, über das ich jetzt noch nachdenke.«
    Brian blieb stehen. »Was war es denn?«
    »Du wirst lachen, aber ich hatte das Gefühl, einen regelrechten Schrei gehört zu haben.«
    »Wie?«
    »Einen leisen, entfernt klingenden Schrei, und zwar den einer Frau.«
    Brian zog ein Gesicht, als wollte er sagen: Du bist verrückt! Er unterließ es aber, schüttelte den Kopf und meinte:
    »Also ich habe beim besten Willen nichts gehört.«
    »Laß uns weitergehen.«
    Viel brauchten wir nicht mehr zu durchsuchen, denn wir erreichten allmählich das letzte Haus in dieser Reihe. Hier hörte die Straße auf, sie wurde zur Sackgasse und mündete in einen Wendehammer. Kurz vor dem Rand bog eine Stichstraße zu den Garagen hin ab, die ebenfalls dicht an dicht standen.
    Brian schaute dort nach, ich wartete auf ihn. Der Kollege hatte seine Taschenlampe eingeschaltet. Er hielt sie so, daß er von oben nach unten leuchten konnte. Der Schein glitt über das Pflaster hinweg, huschte an den Toren der Garagen entlang, aber Brian machte sich die Mühe vergebens, es war keine Spur zu sehen.
    Ich konzentrierte mich auf das letzte Haus. Es unterschied sich in nichts von den anderen fünf. Auch hier sah der Vorgarten dunkel aus, hinter den Fenstern brannte Licht, selbst in der ersten Etage und über dem darüberliegenden Dach hatten sich die Schatten der Dunkelheit festgeklammert. Doch keiner der Bewohner war in den beleuchteten Räumen zu erkennen. Es war ein stilles Haus. Hätte ich den Faden nicht gesehen, ich hätte mich wirklich für übergeschnappt gehalten, in dieser ruhigen Gegend etwas zu vermuten. So aber mußte ich trotzdem achtgeben.
    Brians Fluch erreichte mich.
    Er paßte nicht in diese Ruhe hinein. Ich drehte mich um, sah ihn noch immer vor den Garagen, jetzt aber schimpfend. In der linken Hand hielt er seine Lampe, die rechte hatte er gegen die Wange gedrückt.
    »Was ist denn los?«
    Er schüttelte den Kopf, duckte sich, schaute sich vorsichtig um, leuchtete auch in die Höhe, als wollte er etwas suchen.
    Ich blieb ebenfalls nicht an meinem Platz und ging auf ihn zu. Ich hörte ihn noch immer leise fluchen - und sah in dem Moment das Schimmern in der Luft.
    Der dünne Faden, nicht mehr als ein Hauch, war vom Licht der Lampe getroffen worden.
    »John, da ist es!«
    Das brauchte

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