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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns gefährlich ist. Bisher haben wir jedoch nichts bemerkt. Oder haben Sie das Bestreben, sich irgendwo in diesen Höhlen und Schluchten zu verkriechen?" -„Sie meinen, irgend etwas habe die Ansken veranlaßt, sich ein Versteck zu suchen, bevor der Tod sie überkam?"
    „So sieht es aus."
    „Das ist richtig", stimmte der Botaniker zu. „Die Ansken scheinen tatsächlich vor irgend etwas Schutz gesucht zu haben."
    Gavro Yaal nahm Funkverbindung mit den anderen Shifts auf und erteilte ihnen den Befehl, zur TUNDRA zurückzukehren.
    „Moment", wandte Quohlfahrt ein. „Anja kommt hierher und..."
    „Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, daß mir Ihre Anja völlig egal ist", erwiderte Yaal gereizt. Sein pausbäckiges Gesicht rötete sich. „Wir haben hier schließlich wichtigere Dinge zu tun, als uns um Ihre Weibergeschichten zu kümmern."
    „Weibergeschichten", entfuhr es dem Olliwyner. Er lüftete seine Pickelhaube und kratzte sich den kahlen Schädel. Augenblicklich fuhr Insekten-Sue an ihn heran und sprühte ihm etwas auf den Kopf. Ein süßlicher Geruch verbreitete sich in der Zentrale. Eilig setzte der Robotologe den Helm wieder auf und drängte den Posbi zur Seite.
    „Was hat das mit Weibergeschichten zutun? Anja Veronese ist eine Strahlenspezialistin, die vielleicht Aussicht hätte, hier einiges zu klären."
    „Glauben Sie nur nicht, daß Sie mich täuschen können", sagte der Botaniker. „Ich habe Sie mitgenommen, weil ich hoffte, daß Sie wertvolle Arbeit leisten würden. Aber Sie „Möchten Sie auch einen Kaffee?" fragte Quohlfahrt freundlich. Er hatte seinen Sessel verlassen und hantierte am Getränkeautomaten herum, während Gavro Yaal den Shift mit Höchstgeschwindigkeit zur TUNDRA lenkte.
    „Bleiben Sie mir mit Ihrem blöden Kaffee vom Leib", brüllte der Botaniker. „Glauben Sie, ich habe Lust, mich von Ihnen mit Kaffee bekleckern zu lassen?"
    Galto Quohlfahrt blickte ihn mit geweiteten Augen an. Enttäuscht schüttelte er den Kopf.
    „Sie stecken voller Vorurteile, Gavro", sagte er. „Nur weil Sie gehört haben, daß ich vor Jahren einmal Pech mit etwas Kaffee hatte, verfallen Sie in Panik, sobald ich das Wort Kaffee nur erwähne."
    Ersetzte den Becher an die Lippen und trank, während er zu seinem Sessel ging. Gavro Yaal wich ängstlich vor ihm zurück.
    „Sie sind ein Tolpatsch", versetzte er. „Ich hätte Sie nie mitnehmen dürfen."
    Der Olliwyner blickte ihn mild lächelnd an.
    „Und ich glaube, daß da draußen irgend etwas ist, was auf die Ansken tödlich wirkt. Es scheint aber auch auf Sie nicht ganz ohne Einfluß zu bleiben. Sie sind unsachlich und werden persönlich, was sonst nicht Ihre Art ist."
    Der Hydrokulturformer preßte die Lippen zusammen und wandte sich ruckartig ab. Der Shift war nur noch wenige hundert Meter von der TUNDRA entfernt. Yaal lenkte ihn durch die Hauptschleuse in einen Hangar und verließ die Kabine, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Galto Quohlfahrt holte sich noch einen Kaffee, trank ihn in Ruhe aus und folgte dem Botaniker.
    Ein zierliches, blondes Mädchen wartete im Hangar auf ihn. Prüfend blickte sie ihn an.
    „Sie sind Galto Quohlfahrt", sagte sie.
    „Mein Sendeturm macht es jedem leicht, mich zu identifizieren", erwiderte der Robotologe und tippte sich gegen den Videohelm. „Sie sind Anja Veronese, Strahlenspezialistin und Kosmopathologin. Ich hatte Sie als Radiologin angefordert, weil meiner Meinung nach da draußen eine uns noch unbekannte Strahlenart die Ansken umgebracht hat. Das ist eine Theorie. Die Todesursache kann auch eine ganz andere sein, aber ich tippe auf Strahlen."
    „Gavro Yaal scheint nicht damit einverstanden gewesen zu sein, daß ich komme", sagte sie.
    „Er war ein wenig nervös, weil ich Kaffee getrunken habe"; erläuterte er. Sie blickte ihn an, als habe er den Verstand verloren, sagte jedoch nichts. Schweigend folgte sie ihm auf seinem Weg ins Innere der TUNDRA zur Hauptmesse,wo noch eine Besprechung unter der Leitung von Gavro Yaal stattfinden sollte.
    Quohlfahrt lächelte gewinnend.
    „Bei aller Perfektion unserer Technik", sagte er, „vermittelt sie doch kein vollkommenes Bild."
    „Nein-es gibt gewisse Abweichungen."
    „Die Bilder sind tot, sie haben nicht den Charme der Wirklichkeit."
    „Das ist mir besonders bei Naturaufnahmen auf Planeten aufgefallen, auf denen der Artenreichtum der Pflanzen und die Zahl der Farbnuancen besonders groß war", erwiderte sie. „Wenn man in freier Natur ist, dann sieht alles

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