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0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

Titel: 0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sheila etwas. Sie sprang die Stufen hinunter. Ihre Tritte polterten auf dem Holz. Am Ende der Treppe erwarteten sie Grace und Alice Wonderby. Sheila sah ihre Gesichter für einen Moment nur verschwommen, dann erst klarer, und sie erkannte auch die Angst darin.
    Das Mädchen trat einen Schritt nach vorn. Es sah so aus, als wollte Alice Sheila beide Arme entgegenstrecken, zuckte aber zurück, als sie gegen die rechte Hand der Frau schaute.
    »Du blutest ja.«
    Sheila beobachtete, wie das Blut an ihrer Hand entlanglief und zu Boden tropfte.
    »War er das?« fragte Alice.
    »Ja.«
    »Er hat…«
    Sheila faßte Alice an der Schulter. »Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren und müssen etwas tun.«
    »Was denn?«
    »Ich brauche ein Telefon.«
    Grace hatte in den letzten Sekunden nicht gesprochen. Sie blickte über die Stufen hinweg. »Er ist weg!« flüsterte sie. »Er ist nicht mehr zu sehen…«
    »Aber er wird zurückkehren, nicht wahr?«
    »Ja, Kind, ja«, antwortete Sheila, bevor sie wieder auf das Telefon zu sprechen kam.
    »In der Küche ist ein Telefon.«
    Wenig später hielten sie sich zu dritt in dem Raum auf. Sheila hatte sich an den Tisch gesetzt. Bevor sie telefonierte, reichte ihr Alice eine Küchenrolle.
    »Danke.« Sheila umwickelte damit ihre Wunde.
    »Wen rufen Sie denn an?«
    Sheila Conolly lächelte dem Mädchen zu. »Einen sehr guten Freund, der uns sicherlich helfen kann.«
    »Wie heißt er denn?«
    »John Sinclair!«
    Als Sheila den Namen erwähnte, schaute Grace Wonderby hoch. Sie hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und sah so aus, als wollte sie über den Namen nachdenken. Aber sie sprach nicht, denn Sheila, die Johns Nummer wählte, durfte nicht gestört werden.
    »Ich hoffe nur, daß ich ihn im Büro antreffe«, flüsterte sie und wollte noch etwas sagen, als sich jemand meldete. Ihr war die Erleichterung förmlich anzusehen, und die nächsten Worte bewegten sich in diese Richtung. »John, ich glaube, es brennt…«
    ***
    Es war wie im Märchen!
    Sheilas Anruf hatte Suko und mich aus der Lethargie gerissen. Sie hatte sich kurz gefaßt, aber innerhalb dieser knappen Zeit alle möglichen Informationen geliefert; es war auch der Begriff Doc Doll gefallen.
    Unser Ziel lag nicht zu weit vom Haus der Conollys entfernt, ebenfalls im Londoner Süden, und die Person, bei der sich Sheila aufhielt, hieß Grace Wonderby.
    Den Namen hatten wir bisher noch nicht gehört, aber sie und vor allen Dingen ihre Tochter spielten eine gewichtige Rolle. Bei ihnen hatte sich Doc Doll gezeigt, und das genau mußte auch die Person sein, von der Diana Perl gesprochen hatte.
    Ich fuhr den Rover. Mit Sirene und Blaulicht schafften wir uns freie Bahn.
    Die Zeit drängte. Sheila hatte uns erklärt, daß dieser Puppendoktor bewaffnet war und ihr bereits eine Wunde zugefügt hatte.
    Das Haus der Wonderbys lag in einer ruhigen Straße. Parkplätze gab es genug. Da die Bäume und Büsche noch keine Blätter trugen, war die Sicht ziemlich frei, und wir sahen auch Sheilas Wagen auf dem Grundstück stehen.
    Wir parkten davor und stiegen aus.
    Die Ruhe hing wie ein Tuch über dem Gebiet. Unsere Ankunft war bereits beobachtet worden. Die Haustür öffnete sich, und Sheila erschien im Vorgarten.
    Sie lief auf uns zu. Um die rechte Hand hatte sie ein Tuch gewickelt. An einer Stelle zeigte es rote Flecken. Sie hatte beim Anruf von ihrer Verletzung berichtet. In ihren Augen lag ein Ausdruck, der mir gar nicht gefiel.
    »Gut, daß du da bist.«
    Der Ausdruck in den Augen wechselte. Erleichterung spiegelte sich jetzt darin wider.
    »Okay, ist noch etwas passiert?«
    »Nein, zum Glück nicht.«
    »Und deine Hand?«
    »Es läßt sich ertragen, John.« Sie reichte auch Suko die Hand. »Laß uns ins Haus gehen.«
    Im Flur erwarteten uns Mutter und Tochter. Grace Wonderby war eine große Frau. Alice, die Tochter, hatte fast die gleiche blonde Haarfarbe wie die Mutter. Als sie uns sah, lächelte sie verlegen und sagte dann:
    »Wollt ihr ihn euch schnappen?«
    »Wir werden es versuchen.«
    »Er ist aber gefährlich.«
    »Das haben wir uns schon gedacht.«
    »Und er verfügt über große Kräfte. Schon übersinnliche, gfeube ich. Ihr müßt euch vorsehen.«
    »Kennst du ihn gut?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Woher?«
    »Aus dem Buch. Aber es gibt ihn nicht nur dort. Er existiert auch in Wirklichkeit.«
    »Okay, Kind, wo steckt er?«
    Alice drehte sich um und wies die Treppe hoch.
    »Stimmt das?« wandte ich mich an Sheila.
    »Ja, in ihrem Zimmer

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