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0907 - Das Weltraumbaby

Titel: 0907 - Das Weltraumbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Gehirn lakonisch.
    Mehr war allerdings auch gar nicht nötig. Was der Kybernetiker die ganze Zeit über befürchtet hatte, war eingetreten. Er mußte sich setzen, so schwer traf ihn dieser Schlag, obwohl er darauf vorbereitet gewesen war.
    „Warum?" fragte er verzweifelt. „SENECA, warum hat Rhodan uns das angetan? Er wollte dich zurück haben. Wir sollten dich aus der SOL lösen. Das ist völlig unmöglich."
    „Nicht unmöglich", korrigierte SENECA kalt. „Nur zeitraubend."
    „Aber-nein, das hat ja alles keinen Sinn. Du befolgst einen Befehl. Rhodan hat ihn dir also gegeben. Aber wann? Er konnte nach diesem unglückseligen Auftritt in der Festhalle gar nicht mehr an dich heran. Wie hat er es gemacht? Und warum tut er es gerade auf diese Weise?"
    Er riß sich mühsam zusammen. Wenn er das Gehirn weiter mit Fragen bombardierte, erhielt er nur um so kompliziertere Antworten.
    „Also: Wann, SENECA?"
    „Rhodan gab den Befehl, bevor er die SOL verließ, um zur PAN-THAU-RA vorzustoßen."
    Hellmut brauchte fast eine Sekunde, dann fuhr er senkrecht in die Höhe.
    „Die SOL war die ganze Zeit über manövrierunfähig?" stieß er entsetzt hervor.
    „Nein."
    „Jetzt verstehe ich gar nichts mehr", knurrte der Kybernetiker aufgebracht. „Ich bitte um eine genaue Erklärung!"
    „Es ist eine Hemmnisschaltung", erklärte der Rechner ungerührt. „Sie wurde vor Rhodans Aufbruch von ihm persönlich veranlaßt, trat jedoch erst nach seiner Rückkehr in Kraft."
    „Er wollte also verhindern, daß wir uns mit der SOL aus dem Staub machen", sagte der Sprecher der Solgeborenen nachdenklich. Nach kurzem Zögern setzte er hinzu: „Sein Mißtrauen kränkt mich, aber es scheint, als hätte er die Solaner ganz richtig eingeschätzt. Was war der auslösende Faktor? Rhodans Rückkehr alleine ist für den Triebwerksausfall nicht verantwortlich."
    „Die Solgeborenen wendeten Rhodan gegenüber Gewalt an."
    „Ich habe gleich gewußt, daß das nichts einbringt", murmelte Joscan Hellmut bitter. „Aber auf mich hört ja niemand. Wie soll es nun weitergehen?"
    „Ich schalte mich ab."
    „He!" rief Hellmut protestierend. „Ich habe noch ein paar Fragen!"
    „Sie haben meine Antwort falsch interpretiert. Das Gespräch kann weitergeführt werden. Unterdessen läuft jedoch die Abschaltung meiner Funktionen schrittweise weiter."
    Lange Zeit blieb es still.
    „Das darfst du nicht tun!" flüsterte der Kybernetiker endlich. „SENECA -das ist Mord!"
    SENECA schwieg. Hellmut zermarterte sich das Gehirn in dem Bemühen, einen Anhaltspunkt dafür zu finden, daß er einem riesengroßen Bluff aufsaß.
    Das einzige Indiz war jedoch, daß er Rhodan ein so skrupelloses Vorgehen nicht zutraute. Und das war wohl kaum ein Beweis, sondern eher eine verzweifelte Hoffnung.
    „Was wird geschehen?" fragte er leise. „Will Rhodan uns nur in die Knie zwingen? Oder wird er tatsächlich aufs Ganze gehen? Ich kann das nicht glauben, SENECA. Dir nicht und ihm auch nicht. Es paßt nicht zu ihm. Er mag zu mancher harten Entscheidung fähig sein, aber er verurteilt doch nicht zehntausend Menschen zum Tode, nur weil ein paar Hitzköpfe an Bord den Kopf verloren haben! Und du - du bist doch nicht nur ein gigantischer Rechner. Du befolgst schließlich nicht stur wie ein kleiner Roboter jeden Befehl. Du darfst das gar nicht tun."
    SENECA schwieg wieder, und Joscan Hellmut kämpfte mit seinen Zweifeln.
    „Was sollen wir tun?" fragte er schließlich.
    Keine Antwort.
    „SENECA!" rief er flehend. „Was erwartet Rhodan von den Solgeborenen? Wie können wir ihn dazu bewegen, diesen entsetzlichen Befehl zurückzunehmen?"
    „Ich darf diese Frage nicht beantworten", sagte SENECA, und da wußte Joscan Hellmut, daß er keinen konkreten Hinweis von dem ‘Rechner erhalten würde. Er glaubte aber auch erraten zu können, was die Solaner würden tun müssen, und er ahnte, daß die Schwierigkeiten erst begannen. Mutlos stand er auf und kehrte in die Zentrale zurück.
    „Was haben Sie mit Terph gemacht?" fauchte Gavro Yaal ihn an.
    „Er hat mich bedroht", gab Joscan Hellmut gelassen zurück. „Und Sie werden sich noch wünschen, daß Sie ihn viel früher als ich paralysiert hätten. Hören .Sie mir jetzt genau zu."
    Anfangs versuchte Yaal noch, dem Kybernetiker ins Wort zu fallen, aber Hellmut sprach immer lauter, bis man ihn in der ganzen Zentrale hören konnte.
    „So sieht es also aus!" schloß er. „Hätten wir versucht, mit Rhodan zu verhandeln, so wäre gar nichts

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