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0908 - Das Golem-Trio

0908 - Das Golem-Trio

Titel: 0908 - Das Golem-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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körperlichen Umriß eines Menschen. Das kannst du glauben oder nicht, aber man hat davon gesprochen.«
    »Das ist doch nicht…«
    »Möglich, wolltest du sagen? Ausgerechnet du?«
    Bill ließ sich auf seinem Stuhl nach hinten sinken. »Ist denn die Polizei informiert worden?«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Weiter.«
    »Weiß ich nicht, Bill. Wie schon gesagt, ich hörte es nur, dabei war ich nicht.«
    »Glaubst du die Geschichte denn?«
    »Ich wollte dich fragen.«
    Der Reporter überlegte. Er forschte im Gesicht seiner Frau nach, ob sie ihn auf den Arm nehmen wollte, das schien wohl nicht der Fall zu sein, denn sie sah völlig normal aus. Schließlich sagte er: »Wie sah dieses Wesen denn aus? Hast du auch eine Beschreibung aus zweiter Hand bekommen?«
    »Menschenähnlich und lehmig.«
    »Lehmig…?«
    »Ja, Bill, denk daran, daß er aus Lehm geschaffen worden ist. Aus dem Lehm, der von den Bauarbeitern hochgeschaufelt worden ist.«
    »Da entstand ein Mensch?« Bills Frage klang skeptisch.
    »Es hatte das Aussehen eines Menschen.«
    »Und was passierte dabei?«
    »Er verschwand. Er ging weiter, er ging weg, und er wurde nicht mehr gesehen.«
    »Dann erübrigt es sich, mich danach zu erkundigen, wo er jetzt wohl sein könnte.«
    »Richtig.«
    Bill fand zunächst keine Worte mehr. Er dachte darüber nach, ob er Sheilas Aussagen glauben sollte oder nicht, und er entschied sich für einen Mittelweg, auch deshalb, weil seine Frau dieses Monstrum nicht mit eigenen Augen gesehen hatte. Und die Leute erzählten viel, das kannte Bill auch. Sie waren oft übersteigert mit ihren Aussagen, wenn sie etwas widergeben sollten, daß sie gesehen hatten und das nicht in ihre normale Welt hineinpaßte. Er hielt das Glas in der Hand, ohne zu trinken. Irgendwann hob er die Schultern, was Sheila zu der Bemerkung veranlaßte: »Warum sagst du nichts?«
    »Weil ich nachdenke.«
    »Ohne Ergebnis?«
    »Bis jetzt schon.«
    »Sollten wir etwas tun?«
    »Und was?«
    Sheila hob die Arme, als wollte sie mit den Fingern über die Decke streichen. »Meine Güte, Bill, das ist doch alles so normal unnormal, daß du, ich meine, du könntest ja bei einer gewissen Institution anrufen.«
    »Suko, meinst du?«
    »Ja. Ich will dir auch den Grund nennen. Wenn da wirklich etwas geschehen ist, das nicht in das normale Weltbild hineinpaßt, dann wird er Bescheid bekommen haben. Du weißt doch, wie das ist. Alle Vorgänge, die nicht in eine gewisse Schublade hineinpassen, werden eben an diese Abteilung weitergeleitet.«
    »Stimmt.«
    »Deshalb brauchst du auch nicht zu befürchten, dich lächerlich zu machen. Ich würde mit Suko sprechen.«
    »Du nicht?«
    »Wer ist denn hier der Mann?« Sie funkele ihn an. »Das ist dir wieder unangenehm, wie?«
    »Nun ja, nicht direkt. Ich bin kein Mensch, der auf irgendwelche Gerüchte hereinfällt.«
    »Ob es ein Gerücht ist, weiß ich nicht. Ich glaube es aber nicht. Gerüchte entstehen anders. Hier aber hat jemand etwas gesehen, daran solltest du denken. Es ist sogar möglich, daß Suko bereits informiert wurde.« Sie deutete auf das Telefon. »Ruf an!« Bill drehte sich und streckte den Arm aus. Die Nummer kannte er auswendig. Am Tisch sitzend wartete er darauf, daß abgenommen wurde, und tatsächlich meldete sich Glenda Perkins sofort.
    »Ich bin es, Bill.«
    »Aha, lebst du auch noch?«
    »Ja, wie du hörst.«
    »Willst du Suko sprechen?«
    »Gern.«
    »Der ist nicht da. Er fuhr zu Sarah Goldwyn, die kurz vor dir anrief.«
    »Just for fun? Oder gab es Probleme?«
    »Probleme.«
    »Mit wem?«
    »Da ist irgendein Erdmonster aufgetaucht. Es ist wohl aus dem Vorgarten der Horror-Oma gekrochen und…«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, unterbrach Bill den Redefluß der Frau.
    »Wieso?«
    »Darum geht es mir. Nicht um das Monster aus Sarahs Vorgarten, sondern um das, was…«
    Jetzt ließ Glenda ihn nicht ausreden. »Das in eurer Gegend erschienen ist und euch Rätsel aufgibt.«
    Der Reporter war für einen Moment sprachlos. »Ja, stimmt. Du weißt bereits davon?«
    »Soll ich mit dem Fax knistern?«
    Bill mußte lachen. »Da sind die Fäden des Schicksals mal wieder zusammengeführt worden. Ich selbst habe das Ding nicht gesehen, nur davon gehört. Es wurde von ihm berichtet, und wie ich jetzt höre, nehmt ihr es ebenfalls ernst.«
    »Das müssen wir, Bill. Wir glauben nämlich, daß sich der Zeuge nicht geirrt hat.«
    »Das glaube ich mittlerweile auch.«
    Zwischen den beiden entstand eine Pause, denn

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