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0910 - Blutliebe

0910 - Blutliebe

Titel: 0910 - Blutliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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tun haben?«
    Kendrakes Mund blieb offen, als er Jane anstarrte. »Moment mal«, flüsterte er nach einer Weile.
    »Habe ich richtig verstanden? Sie glauben wirklich, daß ich damit zu tun habe?«
    »Indirekt schon.«
    »Sie sind verrückt!«
    »Das mag Ihre Meinung sein, ich versuche einfach nur, logisch darüber nachzudenken.«
    »Hören Sie auf!«
    »Warum?«
    »Ich will es nicht wissen. Es ist Unsinn! Es ist an den Haaren herbeigezogen. Ich habe nichts, aber auch gar nichts mit derartigen Geschöpfen zu tun gehabt.«
    »Eine Erklärung muß es aber geben.«
    »Klar«, gab Kendrake zu.
    »Und welche?«
    Er grinste verbissen, als er Jane anschaute. »Das will ich Ihnen sagen, Miß Collins. Zufall, der reine Zufall. Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere können Sie vergessen. Es ist der Zufall gewesen, verlassen Sie sich darauf.«
    »Davon sind Sie überzeugt?«
    »Voll und ganz.«
    »Ich nicht.«
    »Es interessiert mich nicht, ob Sie davon überzeugt sind. Es ist nun mal eine Tatsache, verflucht! Der Vampir ist hier gewesen, und er hat meine Tochter Romana geholt. Nicht mehr und nicht weniger. Wir haben eben das Pech gehabt, in einem Haus zu wohnen, das er sich ausgesucht hat. Das ist alles.«
    »Auch wenn Sie noch so verbissen sind, Mr. Kendrake, ich habe eine andere Meinung.«
    »Dann sind wir eben beide verbissen.«
    »Möglich.«
    »Zudem müssen wir uns überlegen, was wir unternehmen wollen, wenn er und vielleicht zwei seiner Opfer zurückkehren, um unser Blut auszusaugen. Ich befürchte, daß meine Tochter als Untote zurückkehrt, Miß Collins. Wenn nicht in dieser Nacht, dann in der nächsten oder übernächsten. Sie wird Blut saugen wollen, und sie weiß, daß sich hinter diesen Mauern Nahrung befindet, deshalb wird sie auch kommen. Oder sehen Sie das möglicherweise anders?«
    »Nein.«
    »Danke sehr, daß ich bei Ihnen endlich mal recht bekomme. Darf ich Sie dann weiterfragen, was geschehen wird, wenn sie tatsächlich hier erscheinen? Wie sollen wir uns wehren? Soll Greta zum nächsten Markt fahren und Knoblauchstauden holen, die wir hier überall aufhängen?«
    Jane Collins lächelte dünn. »Es wäre eine Möglichkeit, aber…«
    »Ich dachte mir schon, daß Sie meinen Vorschlag ablehnen würde. Aber weiter. Haben sie einen besseren?«
    »Auch wenn Sie es mir einfach nicht glauben wollen, Mr. Kendrake, den habe ich tatsächlich.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Können Sie. Ich habe bereits etwas in die Wege geleitet, als ich merkte, daß ich oder wir allein hier nicht zurechtkommen. Meine Befürchtung hat sich ja leider bestätigt. Ich habe trotzdem eine gewisse Hoffnung, denn Hilfe ist unterwegs.«
    »Sehr späte Hilfe.« Kendrake schüttelte den Kopf. »Darf man fragen, wen Sie da alarmiert haben. Van Helsings Geist vielleicht?«
    Jane überging diese Unsachlichkeit und erwiderte: »Bestimmt kein Geist. Er ist ein normaler Mensch, ein Freund von mir.«
    »Auch ein Detektiv?«
    »Schlimmer«, sagte Jane leise. »Dieser Mann heißt John Sinclair und ist Polizist.«
    Die Antwort gefiel beiden Männern nicht. Während Kendrake stumm blieb und die Augen verengte, zischte Raki laut. Er schien keine Polizisten zu mögen.
    Kendrake gab schließlich die Antwort. »Die Polizei hätte ich mir auch selbst ins Haus holen können. Da hätte ich das Honorar gespart.«
    Jane hatte die Antwort nicht gefallen. Dementsprechend kalt klang ihre Stimme. »Abgesehen davon, daß ich Ihr Geld nicht annehmen werde, ist dieser Mann ein besonderer Polizist. Er heißt John Sinclair und arbeitet bei Scotland Yard.«
    Kendrake schwieg, schien aber darüber nachzudenken.
    »Sinclair… Sinclair«, murmelte er nach einer Weile. »Kann es sein, daß ich den Namen schon mal gehört habe. Abgesehen von dem schottischen Clan der Sinclairs.«
    »Ja, das ist durchaus möglich.«
    »Er soll also hier erscheinen?«
    »So ist es.«
    »Und er geht nicht vor unserem ›Freund‹ in die Knie?«
    »Ich gehe davon aus.«
    »Was zeichnet ihn denn aus?«
    Jane lächelte vor sich hin. »Falls sie den Namen tatsächlich schon einmal gehört haben, so wird Ihnen in dem Zusammenhang möglicherweise der Begriff Geisterjäger aufgefallen sein.«
    Kendrake räusperte sich. »Sinclair und Geisterjäger. Beides muß ich unter einen Hut bringen.«
    »Es gehört zusammen.«
    Der Industrielle lehnte sich zurück. Er wirkte etwas entspannter, als er nachdachte. »Ja, ja«, murmelte er nach einer Weile. »Es könnte tatsächlich so sein, daß mir der

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