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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bloch.
    »Kann sein, aber auch damals. Ich soll es Ihnen nur sagen. St. Clair, er lebt in zwei Zeiten, glaube ich. Er sieht aus wie ein Ritter. Er sitzt auf einem Falben. Er hat ein Schwert. Es gibt auch ein Gespenst, das ihn begleitet und…« Die Stimme des Verletzten war in den letzten Sekunden schwächer und schwächer geworden, bis sie schließlich völlig verstummt war. Nur mehr ein keuchender Atem drang aus seinem Mund, der sich auch auflöste, und der Mann plötzlich nach einem kurzen Ruck zusammensackte. Er wäre vom Knochensessel auf den Boden gerutscht, hätte ihn Bloch nicht festgehalten.
    Behutsam legte ihn der Abbé vor dem Knochensessel auf den Boden. Wenig später erwachte er zu einer fieberhaften Aktivität. Er wußte genau, wie es jetzt weitergehen würde. Unter den Templer-Brüdern befand sich kein Arzt, doch ein Sanitäter konnte Erste Hilfe leisten. Er wurde von Bloch nicht gehört, denn er telefonierte bereits mit dem Arzt.
    Der Mann versprach ihm, so rasch wie möglich zu kommen, und Bloch war beruhigt.
    Der Sanitäter hatte seinen Erste-Hilfe-Kasten mitgebracht. Er wollte zunächst das Bluten stoppen.
    Zwei weitere Templer betraten den Raum. Sie brachten eine Trage mit, auf die der Verletzte aber noch nicht gelegt wurde, weil erst die Ankunft des Arztes abgewartet werden mußte. Er würde mit einem Krankenwagen kommen. Entweder wurde der Mann in ein Krankenhaus geschafft, oder er blieb in der Praxis des Doktors, denn es gab dort einige Räume, die als Stationen für Kranke und Verletzte dienten.
    Der Mann öffnete die Augen. Er sah das fremde Gesicht des Sanitäters über sich, doch er registrierte -es kaum. In dieser kurzen Wachphase verspürte er einfach das Bedürfnis, seinen Namen zu sagen, und auch der Abbé verstand ihn.
    »Ich bin Sven Hansen…«
    »Schon gut«, sagte Bloch. »Sie dürfen jetzt nicht mehr reden.«
    »Will auch nicht…«
    Der Sanitäter richtete sich auf. Er schaute auf den leichten Verband, der die Wunde bedeckte. »Mehr konnte ich nicht tun, Abbé.« Dann schüttelte er den Kopf. »Wer hat ihm die Wunde zugefügt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sieht mir nach einer Stichwaffe aus.«
    »Ja, das ist möglich.« Eine weitere Antwort gab Bloch nicht, außerdem waren nahe des Hauses Sirenenklänge zu hören. Der Arzt kam direkt mit dem Krankenwagen. Einen Helfer brachte er auch mit. Es war sein Sohn, der gleichzeitig auch den Krankenwagen fuhr.
    Die Templer schufen Platz, um den Arzt an den Verletzten herankommen zu lassen. Schon nach einer ersten flüchtigen Untersuchung schüttelte der Mann den Kopf. »Ich werde ihn in meine Praxis mitnehmen.«
    »Tun Sie das«, sagte Bloch.
    Der Arzt wies die beiden Templer an, den Verletzten so behutsam wie möglich auf die Trage zu legen. Sie taten es, und auch der Abbé ging mit nach draußen, vorbei an seinen Brüdern, die aus ihren Zimmern gekommen waren, aufgeschreckt durch das Jaulen der Sirene, und sie standen wie die Zinnfiguren im Flur Spalier.
    Auch vor dem Haus hatten sich Neugierige versammelt. Sie alle schauten zu, wie der Verletzte auf der Trage in den Wagen geschoben wurde. Der Arzt kletterte zu ihm, schloß die Türen. Seine sorgenvolle Miene fiel auf.
    Dann fuhr der Sohn los. Nachdenklich schaute der Abbé dem davonfahrenden Wagen nach. Er wußte, daß seine Brüder zahlreiche, auch berechtigte Fragen hatten, aber er wollte sie jetzt nicht beantworten. »Wir werden uns später versammeln«, erklärte er ihnen. »Ich bitte um euer Verständnis.«
    Es gab keinen Widerspruch. Allein betrat der Abbé sein Haus und ging in sein Arbeitszimmer. Die Tür schloß er ab.
    Jedes Wort des Verletzten hatte er behalten. Natürlich stand ein Name im Vordergrund.
    St. Clair!
    Er hatte ihn französisch ausgesprochen und nicht englisch, aber der Abbé wußte genau, wer gemeint war. John Sinclair, einer seiner besten Freunde.
    Hier braute sich etwas zusammen, von dem er leider zu wenig wußte. Aber John mußte informiert werden, auch wenn sein Name anders geklungen hatte. Nicht nur der Abbé wußte, daß die Vorfahren der Sinclairs aus Frankreich gekommen waren. Sie mußten ausgewandert oder sogar geflohen sein und hatten dann hoch im Norden, in Schottland, eine neue Heimat gefunden. So und nicht anders war es gewesen, aber oft reichten die Wurzeln bis weit hinein in die Zukunft, und gerade bei einem Sinclair war dies keine Seltenheit.
    Der Abbé nahm wieder hinter seinem Tisch Platz, auf dem auch ein Telefon stand.
    John Sinclair war es

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