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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihnen.«
    »Ja, ja«, sagte Horace F. Sinclair. »Ich glaube Ihnen, und es tut mir leid.«
    »Ist das alles?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann nicht mehr sagen. Ich kann es einfach nicht. Ich war ein anderer Mensch. Wir sind beide durch den Reiter gerettet worden, aber fragen Sie mich bitte nicht, was das alles zu bedeuten hat, denn ich kann Ihnen darauf keine Antwort geben.«
    Ellen raffte die Bluse vor ihrer Brust zusammen. »Nein, ich werde Sie auch nicht mehr fragen, Mister. Ich will diese Schweinerei hier so schnell wie möglich vergessen. Deshalb gebe ich Ihnen auch einen Rat: Hauen sie ab! Hauen Sie so schnell wie möglich ab! Verdammt noch mal! Ich will Sie hier nicht mehr sehen!«
    Sinclair nickte. »Darf ich mich trotzdem bei Ihnen entschuldigen?« fragte er.
    Ellen öffnete den Mund und schrie: »Verschwinden Sie endlich!«
    Horace F. Sinclair nickte. »Ja, ich gehe!«
    Er drehte sich um und nahm diesmal den normalen Weg. Das Keuchen und Weinen der Frau begleiteten ihn noch lange. Es wehte wie eine Anklage in seinen Rücken.
    Der ehemalige Anwalt ging jetzt wie ein alter Mensch. Er war fertig mit sich und der Welt. Irgend jemand hatte ihn in eine Situation hineingezerrt, die er nicht überblicken konnte. Alles war so anders geworden, denn eine unheimliche Vergangenheit hatte ihren Schatten geschickt, der ihn wie ein böses Erbe überdeckte.
    Er dachte an den Reiter und zugleich daran, was er bei dessen Auftauchen gefühlt hatte. Aus seinem Körper, so hatte es den Anschein gehabt, war etwas herausgeweht. Ein böser Geist oder eine böse Seele, die von ihm Besitz ergriffen hatte.
    Aber wer?
    Sinclair schüttelte den Kopf. Er schämte sich. Mit gesenktem Kopf schritt er weiter, und er wollte nicht mehr daran denken, daß er beinahe zu einem Mörder geworden wäre.
    Er ein Mörder!
    »Ich?« fragte er.
    Horace konnte es sich nicht vorstellen. Er hatte sein ganzes Leben auf der richtigen Seite des Gesetzes gestanden. Und nun wäre er beinahe zu einem Killer geworden.
    Warum nur?
    Da war etwas in seiner Ahnenkette, etwas, das mit dem Namen Sinclair zusammenhing, das sehr, sehr weit im Dunkel der Geschichte begraben lag. Dieser Reiter, der so gespensterhaft erschienen war, konnte ihm vielleicht eine Antwort geben.
    Aber er hatte John angesprochen, den Sohn des Horace F. Sinclair. Den Geisterjäger, dem das Schicksal diese Rolle zugedacht hatte. Wenn einer den Fall lösen konnte, dann war es John.
    ***
    Mary Sinclair schaute auf das Zifferblatt ihrer Armbanduhr. »Mitternacht ist schon vorüber.«
    »Ich weiß.«
    »Wie es ihm wohl geht?«
    McDuff hob die Schultern. »Wir können nur das Beste hoffen.«
    Die Frau lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und rieb mit beiden Händen durch ihr Gesicht, als wäre sie so in der Lage, die Müdigkeit und Erschöpfung zu vertreiben.
    Ja, sie war müde. Sie war auch erschöpft, aber sie würde trotzdem keinen Schlaf finden können, denn sie befand sich in einem ungewöhnlichen Zustand zwischen Müdigkeit und einer bohrenden Nervosität und Spannung. McDuff hatte ihr viel geholfen. Nicht durch Taten, denn das war nicht möglich gewesen. Allein seine Anwesenheit hatte ausgereicht, um sie nicht völlig durchdrehen oder verzweifeln zu lassen. Als er jetzt Anstalten traf, um sich zu erheben, erschrak Mary Sinclair und wollte wissen, wohin er gehen würde.
    »Nur Kaffee holen.«
    »Das ist gut.«
    »Sie möchten auch eine Tasse?«
    Mary Sinclair nickte und winkte dabei ab. »Es ist zwar schon die fünfte, aber was macht es? Ich möchte wach bleiben, ich will diese Nacht durchhalten.«
    McDuff schwieg. Er holte die Kanne und schenkte die braune Brühe in die beiden Becher. Milch und Zucker standen auf dem Tisch, auch etwas Gebäck, von dem beide hin und wieder ein Stück genommen hatten. McDuff hätte der Frau gern vorgeschlagen, doch ins Bett zu gehen. Aber er wußte genau, daß er damit auf taube Ohren stoßen würde, und er hielt sich deshalb zurück.
    Mary Sinclair stellte den Becher mit einer vorsichtig anmutenden Bewegung auf die Untertasse zurück und sagte mit leiser, kaum zu verstehender Stimme: »Wissen Sie, Sergeant, ich glaube fest daran, daß mein Mann noch in dieser Nacht wieder zurückkehrt.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Was macht Sie denn so sicher, Madam?«
    »Ich kann es Ihnen nicht konkret sagen. Es ist einfach das Gefühl in mir. Ein sehr starkes Gefühl, ein Drängen und Wissen zugleich. Mehr kann ich Ihnen nicht dazu sagen.«
    »Wenn Sie das

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