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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über meine Haut strich. Der nahe Wald wirkte noch düsterer.
    Als ich die Haustür wieder erreicht hatte, war ich ebenso schlau wie vor meinem Rundgang. Ich hatte nichts gesehen, aber mein Gefühl war nach wie vor ungut.
    Bevor ich das Haus wieder betrat, warf ich noch einen letzten Blick in die Landschaft.
    Sie war so leer, so kalt, so anders. Es sah nach Sturm und Regen aus, nach Düsternis und einer unheimlichen Wende.
    Einen fremden Schatten entdeckte ich nicht. Dabei hatte ich doch gehofft, ihn sehen zu können, diesen unheimlichen Begleiter des Reiters. Ich hatte daran gedacht, daß er in der Nähe des Hauses lauerte, aber ich war wohl zu naiv gewesen.
    Aus dem Schlafzimmer drangen die Stimmen meiner Eltern. Ich klopfte gegen die nicht ganz verschlossene Tür und betrat den Raum. Mein Vater war dabei, sich die Haare zu trocknen. Als er mich sah, ließ er das Handtuch sinken.
    »Deine Mutter hat mir alles erzählt. Ich weiß jetzt auch über das Telefon Bescheid. Nichts funktioniert mehr. Da liegt es nahe, daß man an eine Falle denkt.«
    »Du sagst es, Dad.«
    »Wir brauchen ja nicht herumzureden, Junge. Versucht man uns von der Außenwelt abzuschneiden?«
    »Auf eine gewisse Art und Weise hat man es schon.«
    Er holte durch die Nase Luft. »Ja, da kann ich dir leider nicht widersprechen. Sie werden kommen, John, der Reiter und auch sein verfluchter Schatten. Ich weiß es…«
    ***
    McDuff hatte mit seiner Frau geredet und sie davon überzeugen können, daß er noch einmal zu den Sinclairs, seinen Schützlingen, mußte, da es ihm nicht gelungen war, eine telefonische Verbindung herzustellen. Die Leitung war tot gewesen, keiner hatte abgehoben, es kam auch kein Freizeichen durch, nichts war vorhanden.
    Der Sergeant, der einige Stunden geruht hatte, fühlte sich einigermaßen fit. Zudem wollte er unbedingt mit John Sinclair sprechen und seine Meinung über die Vorgänge wissen. Er war schließlich jemand, der mit unheimlichen Dingen tagtäglich umging und sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ.
    McDuff setzte sich in den Geländewagen, sein Dienstfahrzeug startete aber noch nicht. Erst jetzt stellte er fest, daß es zu einem Wetterumschwung gekommen war. Am dunklen Himmel waren gewaltige Wolken aufgezogen. Wie riesige Felsen wirkten sie, die jeden Augenblick herabzufallen drohten.
    Zu den ängstlichen Menschen gehörte McDuff nun wirklich nicht, aber der Himmel gefiel ihm zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Er wirkte so beladen, als hätten andere Mächte versucht, ihn unter ihre Kontrolle zu bekommen.
    Auf der Innenseite der Hände, die bereits das Lenkrad umfaßt hielten, spürte er den dünnen Schweißfilm. Außerdem klopfte sein Herz schneller. Die Nervosität war über ihn gekommen wie ein Gewitter, und persönlich gab es für ihn keinen Grund, so aufgeregt zu sein.
    Es hing alles mit der Familie Sinclair zusammen. Er fragte sich, was sich dort zusammenbraute.
    Sein Pflichtgefühl siegte über die Nervosität. Deshalb startete er auch den Motor.
    Sturm kam auf. Wie immer im Herbst und Frühjahr. Dann wühlten sie wie mit gewaltigen Pranken durch die Wälder und fällte schwache und kranke Bäume.
    Er kannte das, und es gab deshalb keinen Grund zur Beunruhigung. Nur konnte sich McDuff nicht daran erinnern, daß im Wetterbericht von diesem Umschwung gesprochen worden war. Diese gewaltigen Wolken mußten urplötzlich erschienen sein und auch die Meteorologen überrascht haben.
    Er fuhr langsam weiter. Papier wehte über die Fahrbahn. Der Wind hatte es wie mit gierigen Händen aus irgendeinem überfüllten Korb geholt und weggeschleudert.
    Oder gab es für diesen Wetterwechsel keinen normalen Ursprung? Konnte man ihn mit dem Verhalten des Horace F. Sinclair vergleichen, der beinahe zu einem Mörder geworden wäre?
    Er wußte es nicht und wollte darüber auch nicht nachdenken. Es brachte ihn nur noch mehr durcheinander. Wichtig war, auch mit John Sinclair zu reden, um zu erfahren, was er von diesem Wetterumschwung hielt. Erst wenn er über eine vernünftige Erklärung verfügte, konnte man weitersehen. Ansonsten mußte man abwarten.
    Der Wind nahm zu, während McDuff durch die Straßen rollte. Da er nur langsam fuhr, wollte er noch einmal bei den Sinclairs anrufen.
    Keine Verbindung.
    Leer, tot, wie auch immer. Als wären die Menschen plötzlich zu Gefangenen in ihrem eigenen Haus geworden, und der Gedanke daran erschreckte ihn zutiefst.
    Richtung Stadtrand lockerte die Bebauung allmählich auf: Die

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