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0915 - Macht des Schicksals

0915 - Macht des Schicksals

Titel: 0915 - Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in die leere und so gut wie deckungslose Garage hinein, und er sah die Öffnung jetzt zum Greifen nahe.
    Er stolperte hinein. Er hörte sich keuchen. Die Beine wurden allmählich schlapp. Horace F. Sinclair war kein junger Mensch mehr. Verzweifelt mußte er feststellen, wie sehr er dem Alter Tribut zollte.
    Das Schwanken seiner Gestalt war von ihm nicht einmal beeinflußt worden, es lag an der physischen Erschöpfung, denn er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    An der rechten Seite befand sich die Tür. Er mußte zwei Stufen hochgehen, um sie zu erreichen.
    Mary kicherte böse.
    Sie schoß nicht, aber sie hatte ihren Spaß. Triumphierend verkündete sie ihrem Mann, daß sie bereits dicht hinter ihm war.
    »Ich brauche nicht mehr zu schießen, Horace. Ich kriege dich auch so, ja, ich kriege dich so.«
    Er wollte es verneinen, aber er schaffte es nicht. Es war zu anstrengend für ihn, überhaupt noch ein Wort zu sagen. Wichtig war, daß er ins Haus kam und sich dort ebenfalls mit einer Waffe versorgte, obwohl er diesen Zustand als kaum tragbar empfand.
    Für Horace F. Sinclair wurde der Weg lang und länger. Die Treppe war da, sie malte sich sogar in der Dunkelheit ab, und über ihr sah er den Umriß der Tür.
    Sinclair warf sich nach rechts. Er riß dabei sein Bein hoch, erreichte die erste Stufe, zog das andere Bein nach und hatte Pech. Er stolperte mit der Fußspitze über die Stufenkante und war einfach zu schwach, um noch das Gleichgewicht zu finden.
    Der Druck warf ihn nach vorn und gleichzeitig nach unten. Mit der Hand stieß er gegen die Tür, die nicht ins Schloß gefallen war und sich vor ihm wie zum Hohn öffnete.
    Er aber lag auf der Treppe, und er konnte einfach nicht in das Haus hineingehen. Er war zu schwach. Er brauchte Zeit, um sich aufzuraffen. Nur hatte er sie nicht, ganz im Gegensatz zu seiner Frau, die es geschafft hatte, hinter ihn zu kommen.
    Sinclair atmete nicht mehr normal. Jedes Luftholen glich einem Saugen und Röcheln. Sein Körper wurde noch immer von Schmerzen gepeinigt, aber nicht nur dort, wo ihn die Kugel erwischt hatte.
    Er spürte sich überall ausgelaugt und völlig schwach. Jedes Kleinkind hätte ihn jetzt vernichten können, da war eine Frau wie Mary erst recht in der Lage, ihn umzubringen.
    Er hörte sich sehr laut atmen, aber noch lauter war Mary, die ihren Triumph nicht unterdrücken konnte. Nicht nur, daß sie bei jedem Schritt laut auftrat, nein, sie sprach auch mit ihrem Mann und machte ihm dabei klar, wie jämmerlich er sich ihr präsentierte.
    »Da liegst du, Horace! Da liegst du nun wie ein Wurm, der darauf wartet, zertreten zu werden. Und ich werde die Person sein, die dir den Rest gibt, Horace!«
    Er konnte nicht reden. Diese Drohung hatte ihn stumm werden lassen. Noch immer konnte und wollte er nicht glauben, daß Mary hinter ihm stand. Das konnte sie nicht sein, sie war es nicht, es war kein Mensch mehr, der ihn töten wollte. Sie war ein zweibeiniges Tier, das keine Gnade mehr kannte, das nur von seinem Trieb und der Unmenschlichkeit regiert wurde.
    Damit kam er einfach nicht zurecht. Und immer wieder holte er keuchend Luft, als könnte er sein Leben dadurch noch um einiges verlängern.
    Er lag auf dem Bauch.
    Mary stand dicht hinter ihm.
    Er hörte und roch sie. Sie schwitzte. Und sie sprach mit verzerrt klingender Stimme, aber der Haß darin war nicht zu überhören.
    »Es ist dein Ende, Horace! Dein Ende, so wie ich es dir versprochen habe. Ich werde dich erschießen, und danach schleppe ich deine Leiche ins Haus. Dann nehme ich das Messer, das große Messer, Horace, und damit werde ich dich…«
    Das letzte Wort hörte Horace nicht, weil er den Namen seiner Frau gestöhnt hatte.
    Er kam nicht mehr zurecht. Es war alles anders geworden. Sein Leben hatte sich gedreht, und es würde, wenn überhaupt nur noch Minuten dauern. Er bekam nicht mal die Zeit, Todesangst zu verspüren. Er wagte auch nicht, sich zu drehen und verließ sich einzig und allein auf sein Gefühl oder auf seine Ahnungen, was Mary wohl in seinem Rücken trieb. Sie würde ihn in den Hinterkopf schießen, Munition besaß sie noch genug.
    Wieder kicherte sie so häßlich. Es mußte die Vorfreude auf den nahen Tod ihres Mannes sein.
    Horace F. Sinclair kannte sich plötzlich selbst nicht mehr. Was er tat, war nicht mal bewußt gesteuert. Es war der reine Überlebenswille.
    Er hatte sein rechtes Bein blitzartig angezogen und schnellte dann mit dem Fuß und dem Bein zurück.
    Er traf Mary!
    Er

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