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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Zamorra ausgerechnet zu diesem so wichtigen Zeitpunkt in der Geisterhütte auftauchte. Seine Anwesenheit hatte aber dazu geführt, dass Leonardo, die Longmuir und der Esquire die Geisterhütte nicht schnell genug verlassen hatten und so doch dem Wächter in die Quere gekommen waren, weil sie sich zu sehr auf Zamorra konzentriert hatten. Deswegen hatten sie über ein halbes Jahr in den finsteren Sphären ausharren müssen, wohin das Haus durch die Magie des Wächters entschwunden war.
    »Ich liebe Pläne, die funktionieren«, hatte Leonardo die Pleite sarkastisch aufgearbeitet.
    Doch jetzt war die Hütte wieder aufgetaucht. Leonardo hatte sich bereits für einen großen magischen Kampf mit dem Wächter gewappnet, aber dieser war unnötig geworden. Denn den Wächter gab es nicht mehr. Lord Jake Sutherland hatte ihm den Garaus gemacht. Sehr gut, ein Problem weniger, das zwischen Leonardo und Sir Donald stand. Doch der Schreckliche musste zu seiner Verwunderung feststellen, dass Sir Donald gerade… nun, verhindert war. Nicht zugänglich sozusagen.
    Das wäre an sich kein Problem gewesen. Dummerweise hatte aber Zamorra in der Zwischenzeit aus Dumbarton eine uneinnehmbare Festung gemacht. Für schwarzmagische Wesen wie ihn zumindest. Der M-Schirm, wie Zamorra das nannte, schien noch fester und ausgeklügelter zu sein wie der über Château Montagne.
    De Montagne stand mit vor der Brust verschränkten Armen da und starrte unverwandt zu den Gebäuden hinüber, die friedlich im ausgehenden Tageslicht lagen. Er hatte Zeit, diese Gedanken zu wälzen. Denn da er Dumbarton Courte nicht betreten konnte, wartete er mit seiner Knochenhorde so lange am Schutzschirm, bis jemand auf sie aufmerksam wurde und in die Verhandlungen eintrat. Ja, verhandeln musste Leonardo zunächst, auch wenn ihm das aufs Äußerste widerstrebte.
    Tatsächlich wurden er und seine Armee nach einiger Zeit, als es fast schon dunkel war, bemerkt. Ein Leibeigener war es, der zwei Pferde von den Weiden brachte, wohl, um sie in die Stallungen zu führen. Er ging die Einfriedungsmauer entlang, sah herüber, stutzte, starrte, stutzte erneut, ließ die Pferde los und rannte brüllend und mit den Armen fuchtelnd zu einer kleinen hölzernen Pforte. Durch diese verschwand er, als sei der Leibhaftige hinter ihm her. Und so verkehrt war das ja auch gar nicht. Die Pferde stiegen und galoppierten wiehernd über die Hügel.
    Kurze Zeit später erschienen Zamorra, seine neue Buhle namens Amabel Hartley und der Herr dieses Anwesens, Sir Iain Sutherland, durch die Pforte. Und an den Fenstern der Häuser, die freien Blick auf die Knochenhorde gewährten, sammelten sich die Dienstboten.
    Das Trio setzte sich in Bewegung. Es kam bis an die Grenze des magischen Abwehrschirms. Zamorra schien sehr genau zu wissen, wo er verlief. Auge in Auge standen sie Leonardo gegenüber, auf drei oder vier Fuß Entfernung. Mit Befriedigung registrierte der Schreckliche, dass in den Augen des Weibes und des Schlossherrn die blanke Furcht zu lesen war. Sir Iain zitterten sogar die Hände, während die Augen der Buhle immer wieder über das Land wanderten, so, als suchten sie etwas. Der Schreckliche wusste genau, was.
    Merlins Stern , den Zamorra sonst immer offen vor seiner Brust zu tragen pflegte, konnte Leonardo dieses Mal nicht erkennen. Zamorra war schlau. Er wusste genau, dass ihm das Amulett im Kampf gegen seinen Vorfahren nichts nützte, da Leonardo es per Gedankenbefehl nach Belieben ausschalten konnte. So lange es Zamorra auch schon besaß, so reagierte es doch immer noch mehr auf ihn, wenn es darauf ankam. Aber der Meister des Übersinnlichen besaß andere, ebenso gefährliche Waffen, vor denen sich Leonardo in Acht nehmen musste. Die gefährlichste war zweifellos jene Waffe an seinem Gürtel, denn sie verschleuderte blassrote, dünne, absolut tödliche Blitze.
    »Sieh einer an. Du bist also wieder aufgetaucht, Leonardo«, sagte Zamorra und zog den E-Blaster. »Was, glaubst du, könnte mich daran hindern, dich jetzt und hier zu töten? Ich muss nur kurz den Abzug antippen und die Hölle kann sich gar nicht auf dich vorbereiten, so schnell bist du dort unten.«
    Leonardo lachte höhnisch, während sich hinter ihm eine Phalanx seiner Knochenhorde aufpflanzte. Ihre Uniformen wiesen sie als Kämpfer verschiedenster Zeitepochen aus. »Zum Beispiel, weil es Euch brennend interessiert, was ich hier will?«
    Zamorra hob den E-Blaster ein kleines Stückchen an. Er zeigte nun genau auf die Stirn

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