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0917 - Laertes' Grab

0917 - Laertes' Grab

Titel: 0917 - Laertes' Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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denn eines war ihm vollkommen klar. Ted Ewigk zu töten - den Machtkristall in die Hände zu bekommen - und dann selbst unbeschadet wieder zu entkommen, das würde ihm nur dann gelingen, wenn er ein entsprechendes Szenario erschaffen würde. Eine Bühne, auf dem sein ganz eigenes Stück gespielt wurde, in dem Ewigk nur einer von vielen Darstellern war.
    Das Problem war ja nicht unbedingt die Person des Ted Ewigk, denn der wurde in den Daten, die über ihn vorlagen, als labil beschrieben. Starless musste sich einiges davon zusammenreimen, aber Ewigk war wohl aus der Bahn geworfen worden, als seine Frau oder Geliebte spurlos verschwand. Er beschuldigte die DYNASTIE DER EWIGEN - speziell die ERHABENE Nazarena Nerukkar - dafür verantwortlich zu sein.
    Ob an dieser Anschuldigung ein Körnchen der Wahrheit haftete oder nicht, erschloss sich Starless nicht. Jedenfalls hatte sich Ted Ewigk mit Al Cairo zusammengetan, der ganz offen ein eigenes Süppchen kochte und für die ERHABENE nicht minder eine Gefahr darstellte, als es Ewigk tat. Cairo war dabei bisher nicht eben ungeschickt vorgegangen. Immerhin hatten sich die Kommandanten mehrerer Schlachtschiffe seiner Sache angeschlossen.
    Das Nazarena Nerukkar noch nicht mit der Macht ihrer Flotte gegen ihn vorgegangen war, mochte mit der Anwesenheit Ewigks an Bord von Cairos Schiff zu erklären sein. Gegen einen Machtkristall half im Ernstfall auch die beste Flotte nicht mehr.
    Nun, das war schließlich der Grund, warum Nerukkar Starless ins Spiel gebracht hatte. Er konnte ganz anders agieren, viel flexibler.
    Er drängte diese Gedanken erst einmal zur Seite, denn was er nun vorhatte, das war das, was die Menschen wohl Sisyphosarbeit nennen würden. Sisyphos war ein Held der griechischen Mythologie, der als Strafe einen riesigen Stein einen Berg hinauf rollen musste, der kurz vor Erreichen des Gipfels immer wieder nach unten fiel… und immer wieder musste er von vorne beginnen.
    Ganz so dramatisch war Starless' selbst auferlegte Arbeit nicht, doch sie türmte sich wie ein riesiger Wust vor ihm auf. Es mochten Tausende von Berichten sein, die er nach bestimmten Kriterien durchsuchen musste.
    Es ging dabei um trockene Berichte, die sich allesamt mit der Region der Galaxie beschäftigten, die Starless ansteuerte. Es war nur so ein Gefühl, aber vielleicht trog es ihn ja nicht. Viele weitere Stunden vergingen ohne ein brauchbares Ergebnis, doch dann kam der erste Hinweis, bald darauf ein zweiter. Starless erweiterte den Bereich der Galaxie und vertiefte sich erneut in die Reporte.
    Er war ein Vampir - Schlaf benötigte er keinen; seinen Blutdurst hatte er noch vor dem Abflug gestillt. Er hatte Zeit und Ausdauer.
    Das Ergebnis belohnte ihn schließlich für die ganze Arbeit.
    Immer wieder kam es vor, dass Raumschiffe verschwanden - einfach so. Die Gründe konnten mannigfaltig sein. Explosionen an Bord, Meuterei, unerklärliche Abstürze auf Welten, nach denen nicht einmal Trümmer aufzufinden waren - Piraterie, die es natürlich offiziell nicht gab, doch sie existierte nach wie vor auch im Reich der DYNASTIE DER EWIGEN.
    Doch es gab seltsame Zusammenhänge, die Starless gesucht und gefunden hatte. Immer wieder gingen Raumer in bestimmten Bereichen der Galaxie verloren. Speziell an den äußeren Grenzen war das so. Starless hatte die Berichte von vielen Jahren eingesehen. Die äußersten Posten der DYNASTIE hatten eine beachtliche Zahl von Verlustmeldungen durchgegeben. Nur in den seltensten Fällen wurde intensiv ermittelt. Der Aufwand war zu hoch. Schwund gab es immer, auch bei den EWIGEN.
    Starless war zufrieden mit dem, was er zusammengetragen hatte. Der Bereich in dem Al Cairo und Ted Ewigk - früher einmal als Friedensfürst in der DYNASTIE bekannt - sich aufhielten, lag nahe an einem bestimmten Koordinatenbereich, in dem sich besser niemand bewegen sollte. Kaum eines der Schiffe, die dort agiert hatten, war je zurückgekehrt.
    Ein böser Verdacht keimte in Starless' Gedanken auf. Hatten diese Herrscher mit ihrem Weltennetz vielleicht gar nicht so falsch gelegen? Gab es die Gefahr, die sie ja so dramatisch heraufbeschworen hatten, tatsächlich da draußen? Leckten deren Ausläufer schon an den Grenzen der Galaxie?
    Vor Starless' geistigem Auge entstand das Bild eines unglaublich großen Kraken, dessen Fangarme vor und zurück schnellten… und sie machten vor keiner natürlichen Grenze halt.
    Das war der Ort, an dem Starless seinen Auftrag zu erledigen plante. Es war ganz

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