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0918 - Auf der Schwelle der Zeit

0918 - Auf der Schwelle der Zeit

Titel: 0918 - Auf der Schwelle der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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vereinten sie sich. Wieder rasten sie auf Casril zu. Und wieder verfehlten sie ihr Ziel.
    Die Barriere aus Luft hatte gehalten!
    Doch es hatte Logan sehr viel Kraft gekostet. Er stöhnte auf. Seine Arme begannen zu zittern, die Knie wurden ihm weich.
    Die grünlichen Funken des vordersten C'weten wurden dunkler, färbten sich fast schwarz. Außerdem rasten sie viel schneller und unter lauterem Knistern zwischen den ledrigen Hautfetzen hin und her. Ein Zeichen von Wut?
    »Was tust du da, alter Mann?«
    Logan antwortete nicht.
    »Du kannst uns nicht aufhalten! Du bist zu schwach. Wir werden den Auftrag des Meisters erfüllen.«
    Der Erbfolger antwortete immer noch nicht. Er konzentrierte sich darauf, die Luftbarriere aufrecht zu halten.
    Da flappten die Hautlappen erneut auf und ab und eine Entladung krachte in die unsichtbare Mauer.
    Logan schrie auf. Lange würde er diesen Angriffen nicht standhalten können.
    Der nächste Einschlag!
    Mit einem leisen Seufzen sank Logan auf die Knie. Das Blut pulsierte ihm in den Ohren. Er konnte nicht mehr. Einen Angriff vermochte er vielleicht noch abzuwehren. Wenn überhaupt! Doch danach war Schluss. Er hatte es nicht geschafft. Wieder hatte er dabei versagt, einen ihm Anvertrauten zu beschützen. Die Erbfolge würde doch mit ihm enden. Das war nun nicht mehr aufzuhalten. Zu seinem eigenen Erstaunen fühlte er Bedauern bei dieser Erkenntnis.
    Wie aus dem Nichts stand plötzlich eine weißliche Rauchsäule hinter den C'weten. Sie wirbelte einige Male um ihre eigene Achse, wurde bauchig, riss in der Mitte auf und bildete schließlich einen großen, in der Luft stehenden Ring.
    Ein Tor! So wie das, durch das die C'weten vorhin gekommen waren, nur nicht grünlich schimmernd.
    Bevor die Dämonen ihren nächsten Angriff starten konnten, wurden sie zurückgezerrt. Auf den Rauchring zu. Und in ihn hinein?
    Dafür spuckte das Tor etwas anderes aus: einen Mann! Sein blutiges, dreckstarrendes Gesicht war zu einer Grimasse verzerrt, die Haare standen wild in alle Richtungen ab. Sein Gewand hing in schmutzigen Fetzen an ihm.
    »Iehthier!«, brüllte er. In seiner Stimme lag grenzenlose Wut. Er strahlte die Gefährlichkeit eines Raubtiers aus.
    Der Rauchring hinter ihm verengte sich zu der manndicken Säule, die sie vorher gewesen war. Von den C'weten war tatsächlich nichts mehr zu sehen.
    Ein fürchterlicher Gedanke durchzuckte Logan. Das musste der Meister der Dämonen sein! Der, von dem sie gesprochen hatten. Er hatte sich entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    Doch er hatte nicht mit Logan gerechnet. Die wenigen Sekunden, die seit dem letzten Funkeneinschlag vergangen waren, hatten ihm gereicht, um wieder zu Kräften zu kommen. Zumindest für einen letzten Angriff sollten sie reichen.
    Um Logans rechte Hand bildete sich eine kleine, tief schwarze Gewitterwolke.
    »Tu das nicht!« Der C'weten-Meister (war sein Name tatsächlich Iehthier?) hob die Arme, doch so konnte er Logan nicht stoppen.
    Logan legte die letzen Reste seiner Llewellyn-Magie in diesen Zauber. Die rechte Hand jagte nach vorne und aus der Wolke schoss ein kränklich aussehender, gelblicher Blitz.
    Es mochte nicht mehr viel Energie in ihm gelegen haben, aber er reichte aus, um Iehthier von der Lichtung zu fegen und ihn das Gefälle hinunterstürzen zu lassen.
    ***
    Gegenwart
    Mit einem leisen Schrei zuckte Rhett zusammen und riss die Augen auf, als Zamorra ihn aus der Hypnose holte.
    »Was ist los?«
    Der Junge musste mehrmals hart schlucken. Dann erst war er fähig zu sagen: »Ich… ich habe dich umgebracht!«
    Nun war es an Zamorra, die Augen aufzureißen. »Du hast was?«
    »Dich umgebracht! Der Mann, den ich… den Logan für den Meister der C'weten gehalten hat, warst du.«
    Die gemütliche Atmosphäre des Kaminzimmers in Château Montagne schien zurückzuweichen und angespannter Nervosität Platz zu machen. Rhett setzte sich auf dem Sofa, auf dem er gelegen hatte, senkrecht auf und starrte Zamorra an. Er hatte Tränen in den Augen.
    Zamorra ließ sich in einen Sessel plumpsen. »Aber das ist unmöglich! Schließlich lebe ich noch!«
    »Ja. Weil es zwar in meiner Vergangenheit passiert ist, aber erst in deiner Zukunft geschehen wird. Oh Mann, was für eine Scheiße! Es tut… es tut mir echt voll leid, aber ich… Logan kannte dich nicht.«
    Der Professor versuchte ruhig zu bleiben. »Hey, du brauchst dich nicht für etwas entschuldigen, das du noch nicht getan hast!«
    Rhett sprang auf. »Aber genau das

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