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0918 - Auf der Schwelle der Zeit

0918 - Auf der Schwelle der Zeit

Titel: 0918 - Auf der Schwelle der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Einer von ihnen kniete auf dem Boden und seine Klaue jagte in die Erde. Der Energieball, mit dem die zwei anderen mich hatten treffen wollen, raste auf Casril zu und grillte ihn.« Wieder das Grinsen. »Tut mir leid. Wirklich nicht lustig. Wie auch immer, ich glaube, Casril war der kurzlebigste Unsterbliche in der Geschichte der Erbfolge.«
    Nun musste auch Zamorra gegen seinen Willen grinsen. »Tragisch.« Da fiel ihm etwas ein, das ihn an der Quelle des Lebens beschäftigt hatte. »Wie häufig kam es bisher eigentlich vor, dass du mehr als einen Auserwählten auf den Weg gebracht hast, wenn man mal von mir und Torre Gerret absieht?«
    »Ich kann mich bisher an kein einziges Mal erinnern.« Er stutzte. »Halt! Warte mal! Als Ghared habe ich… oder? Nein, doch nicht. Da war es auch nur einer. Warum fragst du?«
    Der Professor rieb sich an der Nase. »Das weiß ich selbst nicht so genau. Bisher dachte ich immer, die Hüterin hat mich damals angelogen.«
    »Angelogen?«
    »Ja. Als sie sagte, es sei nicht überliefert, dass schon einmal mehr als ein Auserwählter an der Quelle war. Aber es deckt sich mit dem, was du erzählst. Wenn das stimmt, frage ich mich, woher die ganzen Seelen in der Hölle der Unsterblichen kommen.«
    Die Tür zum Kaminzimmer öffnete sich einen Spalt und ein Kopf schob sich herein.
    Nicole lächelte den Professor an. Sein Herz machte einen Satz in der Brust, als er die Liebe, zugleich aber auch die Unsicherheit sah, die in diesem Lächeln lag. »Cherie, kann ich dich mal kurz sprechen? Ich habe da eine Theorie. Es geht um mich und das Amulett.«
    Zamorra lächelte zurück. »Natürlich, Nici. Seit wann bist du denn so schüchtern? Komm doch rein.« Mit einem Blick auf seine schwarzen Schnürschuhe fügte er noch hinzu: »Ich muss dir auch etwas erzählen.«
    Rhett erhob sich vom Sofa. »Da wollt ihr sicher alleine sein. Ich geh mal rauf zu Anka und frag sie, ob sie meinen Drachen sehen will.«
    ***
    159 n. Chr.
    Lucifuge Rofocale sah von seinem Thron auf die drei C'weten herab. »Habt ihr euren Auftrag erfüllt?« Die Dämonen hielten den Blick zum Boden gesenkt und schwiegen. »Ich habe euch etwas gefragt.« Der mittlere Dämon sah auf und nickte.
    »Ja. Wir haben den Auserwählten getötet.«
    Das grollende Lachen des Ministerpräsidenten der Hölle ließ den Knochenberg neben seinem Thron erzittern. Das Lachen brach jedoch ab, als der C'wete den nächsten Satz sagte.
    »Gleich nachdem er von der Quelle des Lebens zurückkam, haben wir ihn vernichtet. Er hatte nicht viel von seiner Unsterblichkeit.«
    » Nachdem , er von der Quelle zurückkam?« Lucifuge Rofocale schnappte sich einen der Totenschädel von seinem Knochenberg und warf ihn nach dem C'weten. »Danach? Der Erbfolger hat seine Aufgabe also erfüllt?«
    »So ist es, Meister.«
    Das war das letzte Wort, das je ein C'wete gesprochen hatte. Die Todesschreie der Letzten dieses einst stolzen Volkes hallten jedoch noch sehr lange durch die Schwefelklüfte.
    Sie wurden nur ab und zu überlagert von Lucifuge Rofocales wütendem Gebrüll.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 910 »Der Totflüsterer«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 880 »Der Vampir von Cluanie«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 500 »Die Quelle des Lebens«

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