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0918 - Höllen-Engel

0918 - Höllen-Engel

Titel: 0918 - Höllen-Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es kümmerte sich auch niemand darum, ob er nun weggestoßen wurde oder nicht. Ich brauchte nur in die Gesichter zu schauen, um zu wissen, was los war.
    Sie waren alle nicht mehr normal. Sie standen unter Drogen, und sie wirkten auf mich wie Zombies.
    Man konnte sich auch an die Theke hinstellen und etwas trinken, was die meisten nicht taten. Deshalb war der Platz dort relativ frei, zumindest an einer Seite. Hinter der Theke schufteten drei Verkäufer, die die Dosen aus großen, mit Eis gefüllten Wannen holten und sie weiterreichten. Um uns kümmerte sich niemand. Die Verkäufer schwitzten. Sie trugen nur Netzhemden über den Oberkörpern und hatten ihre Haare durch auf den Kopf gebreitete Tücher verdeckt. Die Beine steckten in schmalen Hosen, und ihre Füße waren in hohen Turnschuhen verschwunden.
    »He!«
    Der Schrei erwischte Sukos Ohr, und mein Freund zuckte zusammen. Cheryl hatte ihn ausgestoßen, denn nur so konnte man sich bemerkbar machen. Einer der drei Typen schaute in unsere Richtung und sah Cheryls Winken. Der Mann grinste sie an. Er war beinahe so knochig wie ein Skelett und hatte seinen Mund in die Breite gezogen.
    »Drei normale.«
    Der Keeper nickte. Er warf uns drei eiskalte Dosen zu, und ich bezahlte, wobei zumindest Suko und ich von dem Typen scharf beobachtet wurden. Ob er uns angrinste oder auslachte, war nicht zu erkennen, jedenfalls waren wir hier fehl am Platze, aber er behielt seine Kommentare für sich.
    »Wann ist Pause?« schrie Cheryl.
    »Gleich.«
    »Okay.«
    Ich schaute mir die Dose an. Sie war tatsächlich normal. Ihr Inhalt bestand aus einem der Sportlerdrinks, für die auf dem Bildschirm regelmäßig geworben wurde.
    Ich tendierte zwar mehr zum Saft hin, aber das Zeug schmeckte mir in dieser Hölle einigermaßen.
    »Jetzt können wir nur noch warten!« rief Cheryl.
    »Hast du keine anderen gesehen?« wollte Suko wissen.
    »Nein, und das beunruhigt mich.« Sie schaute sich vorsichtig um, als wäre jemand da, der uns beobachtet.
    »Warum denkst du so?«
    »Das ist schwer zu sagen, Suko, aber ich habe das Gefühl, daß sie woanders zu tun haben.«
    »Und?«
    »Das kann gefährlich sein.«
    »Finde ich nicht.«
    »Doch, doch«, sagte sie. »Diese Vasallen des Höllen-Engels wollen immer etwas aufmischen.«
    »Wie sähe das Aufmischen denn aus?«
    »Keine Ahnung, wie es genau abläuft. Zumeist holen sie sich Kraft von der Göttin.«
    »Aus den Augen?«
    Sie starrte Suko an. »Das kann sein.« Cheryl nickte. »Ja, das kann gut möglich sein.«
    Dann hatten wir Glück, denn die Pause trat tatsächlich ein. Noch ein langer, schriller Ton, der uns durch Mark und Bein ging, dazwischen das enttäuschte Aufschreien der Tänzer, dem die harte Stimme des DJs folgte.
    »Gönnt mir eine Pause. Gönnt mir meine Ruhe!«
    Die Musik brach ab. Das Lachen des Mannes am Mischpult hallte durch die Fabrik, dann aber hatte er schon die nächste CD aufgelegt, und weiter ging es mit der Musik. Diesmal kein Techno, sondern der gute alte Beat.
    Der DJ erhob sich, und sofort wirkte Cheryl wie elektrisiert. »Okay, das ist meine Chance«, sagte sie. »Verzieht euch!«
    »Wohin?«
    »Nach draußen.«
    »Gut.«
    Wir gingen und drückten Cheryl die Daumen. Denn wie es weiterging, kam jetzt auf sie an…
    ***
    »Hi, Darkman!«
    So und nicht anders nannte sich der DJ, und so wollte er auch angesprochen werden.
    Er blieb stehen, als er die Stimme hörte. Für eine kurze Zeitspanne schüttelte er den Kopf, als könnte er nicht glauben, wer vor ihm stand. »Du bist es.«
    »Genau.«
    »Wo kommst du her?«
    Cheryl hob die Schultern.
    Darkman legte seine knochige Hand auf ihre linke Schulter. »Ich will wissen, wo du herkommst und weshalb du nicht bei den anderen bist, verdammte Scheiße!«
    »Wieso den anderen?«
    »Heute solltest du die Göttin sehen. Oder hast du das vergessen?«
    »Nein. Deshalb bin ich ja hier.«
    »Das mußt du mir erklären.«
    »Gern, aber nicht hier.«
    »Gut, gehen wir nach draußen, Süße. Und mach nur keinen Mist, kann ich dir sagen!«
    »Wie sollte ich?« Sie schaute Darkman an. Wäre sie allein gewesen, so hätte sie sich gefürchtet. So aber wußte sie John und Suko als Rückendeckung draußen, und daß die beiden sie nicht im Stich lassen würden, das stand fest.
    Darkman war ein Typ zum Fürchten. Durch seine schwarze Kleidung wirkte sogar sein ansonsten bleiches Gesicht grau und staubig. Er trug einen dünnen Anzug, ein schwarzes Hemd und hatte um seinen Hals eine schwarze Kette mit

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