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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gegen das, was da aus den Fluten stieg.
    Der Koloß
richtete sich senkrecht auf. Sein tonnenförmiger Körper war schwarz-grau, sein
Echsenschädel ragte über den Bug des Piratenschiffes hinaus, und aus dem zähnestarrenden Maul gurgelte in breiten Rinnsalen das
Meerwasser.
    Die
Atmosphäre war von Furcht und Grauen erfüllt, ein unbeschreibliches Milieu war
geschaffen, das in einen gespenstischen Abenteuer-Roman paßte aber nicht in die
Wirklichkeit.
    Aber - war es
denn die Wirklichkeit?
    Wiederholte
sich in diesen Sekunden vor den Augen des Beobachters nur die Vergangenheit,
erstand sie in dieser Sphäre immer wieder neu - oder wurden ihm Alptraumbilder
vorgegaukelt, die sein Gehirn in dieser von einem Fluch vergifteten Umgebung
selbst schuf?
    Larry wollte
es genau wissen.
    In dem
Moment, als die erste Frau von zwei Piraten mit bloßem, muskulösem Oberkörper
über Bord geschwungen und dem Monster direkt in den weitaufgerissenen Rachen
geworfen wurde, handelte er.
    Die Smith
& Wesson Laser in seiner Rechten spie einen grellen Lichtblitz aus.
    Der Strahl
raste durch die Nacht, spaltete die unwirkliche Dunkelheit und traf mitten
zwischen die Augen des ausladenden, kantigen Schädels der gepanzerten
Urwelt-Echse.
    Larry hatte
sich, während er auf das Ungetüm zielte, nach vorn gebeugt, um die Bestie
besser ins Auge fassen zu können.
    Er ragte mit
dem Kopf aus der rechteckigen Öffnung und nahm zufällig aus den Augenwinkeln
wahr, daß das grobgemauerte Haus auch noch auf der rechten Seite weiterging.
    Dort befand
sich ein balkonartiger Anbau, eine offene Terrasse mit zwei Bögen.
    Dort stand
auch jemand, der das Geschehen auf dem offenen Meer offenbar mit größtem
Interesse verfolgte.
    Es ging
jedoch alles viel zu schnell, so daß Larry Brent keine Einzelheiten mehr
erfassen konnte.
    Der
Laserstrahl schien das, was im nächsten Moment passierte, auszulösen.
    In der
Dunkelheit vor ihm, genau dort, wo sich der Schädel des Ungetüms befand, begann
ein Licht zu glühen. Es breitete sich explosionsartig und mit dem Losbrechen
eines Orkans aus.
    Grellweiß
fraß sich das Licht in die Schwärze, und der nadelfeine Laserstrahl, den er
losgeschickt hatte, schien millionenfach verstärkt und vergrößert zu ihm
zurückzukehren.
    X-RAY-3
schloß geblendet die Augen und warf sich instinktiv herum.
    Weiter kam er
nicht mehr.
    Das Licht
füllte tosend den gesamten Rahmen der steinernen Öffnung, durch die er geblickt
hatte, und traf ihn mit ungeheurer Wucht.
    Er meinte, in
die Faust eines Titanen zu rennen.
    Ihm wurden
förmlich die Beine unterm Leib weggerissen, und er drehte sich einmal um die
eigene Achse.
    Dabei erfaßte
er aus einem geradezu unnatürlichen Blickwinkel noch mal die vorgebaute
Terrasse mit den offenen Bögen.
    Die drei
Menschen, die dort standen, wirkten wie Statuen.
    Steif, ernst
und unbeweglich.
    Sie trugen
schwarze Anzüge, steife schwarze Hüte, eine schwarze Krawatte auf weißem Hemd.
    Die Gesichter
waren hart und scharf geschnitten, und der Mund sah aus wie ein dunkler, dünner
Strich.
    X-RAY-3
registrierte die drei Gestalten im Bruchteil eines Augenblicks.
    Dann hüllte
das weiße Licht ihn völlig ein. Aus der Helligkeit wurde tiefe, undurchdringliche
Schwärze, aus der es kein Entkommen mehr gab.
    Der PSA-Agent
stürzte hinein, und alle seine Sinne erloschen . . .
     
    ●
     
    Über die
Insel Mallorca brach die Nacht herein.
    Der vom Meer
wehende Wind verstärkte sich.
    Heftiger
bewegten sich die Wipfel der Palmen in Strandnähe und in den Gärten der Hotels.
    Die Straßen
lagen wie ausgestorben. Die Bars, Restaurants und Diskotheken, in denen es am
Abend noch hoch herging, waren menschenleer, die Strandpromenaden und Straßen
voll ausgeleuchtet. Hier verweilten am Abend noch viele Spaziergänger.
    Um vier Uhr
morgens ging dann niemand mehr spazieren.
    Außer dem
Rauschen des Windes und der Wellen waren keine weiteren Geräusche zu hören.
    Niemand in
dieser Nacht sah das unheimliche Geschöpf, das nur wenige hundert Meter vom
gepflegten Strand von Cala Millor entfernt aus den Fluten stieg.
    Der massige
Kopf einer urwelthaften Echse war zu sehen. Der schwere dunkle, gepanzerte
Körper war von Wellen umspült. Nur ein Bruchteil des Kolosses war zu erkennen , wie von einem Eisberg die Spitze.
    Die wie Kohle
glühenden riesigen Augen befanden sich in steter Bewegung, nahmen den Strand
und die Uferanlagen wahr und registrierten die Gebäude, die sich jenseits der
Straße entlangzogen und

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