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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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setzte sich.
    Natwick näherte sich ihm unbemerkt.
    Blister steckte sich den Hörer eines Taschenradios ins Ohr und lehnte sich bequem zurück. Er erwartete nicht, daß Petula Ärger machen würde.
    Sie hatte das Licht gelöscht und war vermutlich zu Bett gegangen. Leise Musik rieselte durch Blisters Gehörgang. Auf die Idee, daß ihm Gefahr drohte, kam er nicht.
    Er rechnete damit, daß er diese Woche ohne besondere Vorkommnisse beenden würde, aber da irrte er sich gewaltig. Der Untote war nur noch zwei Schritte von ihm entfernt.
    Augenblicke später packte Natwick zu…
    ***
    Petula vernahm ein dumpfes Poltern. Sie stutzte und lauschte. Sie hatte doch nicht so viel Glück, daß den Mann, der sie bewachte, der Schlag getroffen hatte…?
    Was war passiert?
    Die nun folgende Stille machte sie ganz kribbelig. Sie wußte nicht, wie sie sich verhalten sollte. Ihre Neugier versuchte sie dazu zu verführen, die Tür zu öffnen, aber aus irgendeinem Grund zögerte sie noch.
    Und dann ging die Tür von selbst auf. Jedenfalls kam es dem Mädchen so vor. Wie von Geisterhand bewegt schwang die Tür zur Seite, und Petula sah Blister.
    Der Mann lag mit verrenkten Gliedern auf dem Boden. Sein Gesicht war verzerrt, die Augen blickten gebrochen, Blister war tot!
    Wer hatte das getan?
    Petula konnte niemanden sehen, der für diesen Mord in Frage kam. Sie war völlig durcheinander. Fassungslos starrte sie auf die Leiche und auf die offene Tür.
    Jetzt hätte sie ihr Zimmer verlassen können. Blister war nicht mehr in der Lage, sie daran zu hindern. Petula rührte sich jedoch nicht von der Stelle.
    Sie befürchtete, daß die Sache einen Haken hatte. Ein höchst unangenehmes Gefühl ergriff von ihr Besitz. Sollte sie um Hilfe rufen?
    »Wer… wer ist da?« krächzte sie, und ihre Kehle wurde immer enger.
    Draußen bewegte sich jemand, doch Petula konnte ihn immer noch nicht sehen. Sie wiederholte ihre Frage mit bange klopfendem Herzen. Furcht trat in ihre Augen.
    Ein schwerer Schritt… Noch einer… Einen Augenblick später sah Petula einen Mann, der ihr bestens bekannt war. Sie konnte es nicht fassen. Wie war das möglich?
    Roc war doch von Chet so schwer verletzt worden. Alle hatten damit gerechnet, daß er sterben würde. Es hatte an ein Wunder gegrenzt, daß er die Fahrt von Southend on Sea bis hierher lebend überstanden hatte, aber niemand hatte daran gezweifelt, daß er verloren war.
    Und nun stand er in der Tür, aufrecht, als wäre er nie verletzt gewesen. Das Licht, das draußen brannte, traf ihn von hinten, deshalb lag sein Gesicht im Schatten.
    Roc war gekommen, um sie von hier fortzuholen. Sogar getötet hatte er für sie. Das war ihr zwar nicht recht, aber sie konnte es nicht ungeschehen machen.
    Sie nahm sich nicht die Zeit, sich zu überlegen, wieso ein Mensch, der so schwer verletzt gewesen war, plötzlich die Kraft aufbrachte, einen Mann wie Blister auszuschalten.
    Sie machte sich auch keine Gedanken darüber, was für Folgen das haben würde. Den Mord hatte Roc zu verantworten, nicht sie. Sobald sie das Grundstück ihres Bruders verlassen hatte, würde sie sich von Roc trennen.
    Er mußte dann selbst sehen, wie er weiterkam. Sie konnte sich nicht mit ihm belasten.
    »Meine Güte, Roc, mußtest du ihn gleich umbringen?« stieß sie aufgeregt hervor.
    Er trat ein, aber sie wollte das nicht.
    »Wir müssen verschwinden, Roc, und zwar schnell.« Sie eilte auf ihn zu, berührte ihn, wollte ihn umdrehen, doch er bewegte sich nicht. »Was bist du denn auf einmal für ein schwerfälliger Klotz?«
    Sie griff nach seiner Hand, die eiskalt war.
    »Himmel, Roc, wo kommst du denn her? Du bist kalt wie ein Eiszapfen.«
    Sie wollte ihn mit sich aus dem Zimmer ziehen, aber er versetzte ihr einen Stoß, der sie aufs Bett warf.
    »Roc!« entfuhr es ihr verstört.
    Er kam näher.
    »Roc, was hast du? Bist du verrückt geworden? Wieso sagst du nichts? Kannst du nicht mehr reden? Roc, ich weiß nicht, was du damit bezweckst. Aber ich weiß, daß mir das nicht gefällt. Hör auf damit. Du machst mir Angst, Komm nicht näher, sonst schreie ich so laut, daß die Fenster wackeln.«
    Roc packte zu. Petula warf sich zurück. Mit einem häßlichen Ratschen zerriß ihr Kleid.
    Da fing sie an zu schreien, als würde man sie aufs Rad flechten.
    ***
    Chet Bosco hörte die schrillen Angstschreie seiner Schwester und sprang aus dem Bett. Er warf sich den Schlafrock über und stürmte mit einer Pistole in der Faust aus dem Zimmer.
    Er sah Blister tot

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