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092 - Schreie aus dem Sarg

092 - Schreie aus dem Sarg

Titel: 092 - Schreie aus dem Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gelingt es mir, herauszufinden, was Yora plant, weshalb sie nach London kam, wo sie sich befindet. Und möglicherweise gelingt es mir auch, George Quinn von seinem Zombie-Dasein zu erlösen.«
    Das Telefon läutete. Vicky hob ab. Es war jemand vom Verlag. Mr. Silver verließ das Haus und begab sich zu Pater Severin.
    Der große, kräftige Priester freute sich, den Ex-Dämon zu sehen. Der Hüne mit den Silberhaaren fragte, wie es Severin ging.
    »Ich fühle mich wie neugeboren«, sagte der Priester.
    »Das bist du auch, in gewisser Weise.«
    »Habt ihr inzwischen eine Spur von Pasquanell gefunden?«
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Leider nein. Aber etwas anderes habe ich erfahren: Yora hat wieder von sich reden gemacht.« Er erzählte, was geschehen war.
    Pater Severins Pferdegesicht wurde noch länger. »Woher hast du das?«
    »Aus dem Radio«, antwortete Mr. Silver.
    »Wenn ich irgendwie helfen kann«, machte sich der Pfarrer erbötig, »mußt du es mir sagen. Ich brenne darauf, wieder etwas zu unternehmen.«
    »Es genügt, wenn du dich wieder deinen Schäfchen widmest. Sie mußten lange auf ihren geliebten Pater Severin verzichten. Ehrlich gesagt, ganz verstehe ich ja nicht, wieso die Leute dich so gern haben. Du packst sie manchmal ziemlich grob an.«
    »Nur, wenn sie es verdienen.«
    Der Ex-Dämon schüttelte grinsend den Kopf. »Eigentlich bin ich ja gekommen, weil sich Vicky Bonney Sorgen um Tony macht. Sie hat es mir nicht gesagt, aber, wie du weißt, kann ich mich in eure Gedanken einschalten.«
    »Er war gestern hier, und er war ziemlich deprimiert«, sagte Pater Severin. »Er blieb etwa zwei Stunden bei mir.«
    »Sagte er, wohin er gehen wolle?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Ich dachte, er würde nach Hause fahren.«
    »Er ist daheim nicht angekommen.«
    »Befürchtest du, es könnte etwas passiert sein?« fragte Pater Severin.
    »Normalerweise informiert er uns, wenn er etwas vorhat.«
    »Vielleicht hatte er noch keine Zeit dazu.«
    »Seit gestern?« fragte Mr. Silver zweifelnd. »Da muß er doch schon mal Gelegenheit zu einem kurzen Anruf gehabt haben.«
    »Allmählich beunruhigst du mich auch«, gab Pater Severin zu. »Ich wollte, ich könnte dir mehr sagen. Halt mich auf dem laufenden, ja? Die Aussicht, es könnte nach Terence Pasquanell auch Tony etwas zugestoßen sein, macht mich ganz kribbelig.«
    ***
    »Wie siehst du denn wieder aus?« fragte Tuvvana, der niedliche weibliche Gnom mit den großen dunklen Augen. »Man sollte doch meinen, du hättest inzwischen gelernt, dich richtig anzuziehen.«
    Sie trat vor ihren Freund Cruv, der hur unwesentlich größer war als sie, und richtete seine Krawatte.
    »Ich hab's eilig«, sagte der häßliche, aber ungemein sympathische Gnom von der Prä-Welt Coor. »Mr. Peckinpah erwartet mich.«
    »Mr. Peckinpah kann eine halbe Minute warten«, sagte Tuvvana streng. »Du gehst mir nicht aus dem Haus, wenn du nicht tadellos angezogen bist.«
    Der Gnom griff nach ihr und küßte sie. »Es ist schön, jemanden zu haben, der auf einen sieht«, sagte er lächelnd. Dann setzte er sich die Melone auf und griff nach seinem Ebenholzstock.
    Wie ein Lord sah er in seinem gestreiften Maßanzug aus. Oder, besser: Wie die Miniaturausgabe eines Lords. Aber man durfte den Kleinen nicht unterschätzen.
    Er hatte das Herz eines Löwen und konnte hervorragend kämpfen. Deshalb hatte ihn der reiche Industrielle Tucker Peckinpah zu seinem Leibwächter gemacht.
    »Jetzt muß ich aber«, sagte Cruv und gab Tuvvana einen Klaps auf die Kehrseite.
    »Das tut man nicht«, rügte sie ihn.
    Er lachte. »Ist ja keiner da, der's sieht!«
    »Man hat erst dann gute Manieren, wenn man immer an sie denkt«, belehrte ihn Tuvvana.
    Cruv verließ grinsend den Raum. Als er wenig später aus dem Haus trat, stand Tucker Peckinpah bereits beim Rolls Royce.
    »Entschuldigen Sie, daß es etwas länger gedauert hat«, sagte der Knirps. »Aber Tuvvana hatte noch etwas an meiner Kleidung auszusetzen. Wenn ich nicht wie aus dem Ei gepellt aussehe, darf ich das Haus nicht verlassen.«
    Peckinpah schmunzelte. »Sie möchte eben, daß ihr Cruv immer tip-top aussieht.« Der rundliche Mann wies auf den silbergrauen Luxuswagen. »Können wir?«
    »Nichts wie weg von hier, bevor Tuvvana auf die Idee kommt, ich müsse noch meine Socken wechseln«, sagte Cruv lachend.
    Da der Industrielle wußte, wie gern der Gnom mit dem Rolls Royce fuhr, überließ er ihm das Steuer und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Zwischen

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