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0921 - Totengrinsen

0921 - Totengrinsen

Titel: 0921 - Totengrinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschehen war, die als einziger Zugang nicht vergittert war, im Gegensatz zu den Fenstern. Über einem mit Gras und Moos bewachsenen Plattenweg rannten wir direkt auf den Eingang zu und sahen die Frau.
    Sie trug eine weiße Hose, ein ebenfalls weißes Oberteil und lag mit dem Kopf nach draußen.
    Suko bückte sich. Im Nu hatte er festgestellt, daß die Frau noch lebte. Er nahm sie vorsichtig hoch und legte sie neben der Treppe ins Gras.
    »Und?« fragte Dr. Liebling keuchend.
    Ich stieß die Tür auf.
    Da schrillte mir das ohrenbetäubende Geräusch einer Alarmsirene entgegen…
    ***
    Wer sie eingeschaltet hatte, wußte ich nicht. Aber es war immerhin aufgefallen, daß etwas nicht stimmte, und dies verdammt spät für meinen Geschmack.
    Ein Mann kam uns entgegen. Er schwang einen Gummiknüppel in der rechten Hand. Verfolgt wurde er von zwei Insassen, die lachten und schrieen, während die Sirene noch immer jaulte.
    Der Mann blieb stehen, als er seinen Chef erkannte. »Doktor, hier ist die Hölle los. Die Kranken hier unten, sind alle frei.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wo steckt Quint?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und Ihr Kollege?«
    »Noch im Büro!«
    Dr. Liebling war überfordert, denn ein dritter Patient verließ den Gang und schaute sich aus stupiden Augen um. Wir hatten noch nicht eingegriffen, zudem wollte ich wissen, wie gefährlich diese Menschen hier waren.
    »Wir geben ihnen Beruhigungsmittel, aber ich weiß nicht, was sie tun, wenn sie frei sind.«
    »Wir helfen Ihnen, sie wieder in die Zellen zu schaffen. Los!«
    Nicht nur Suko und ich beteiligten sich daran, auch Jane Collins machte mit. Sie hatte sogar die Führung übernommen und war bereits in dem Gang verschwunden. Sie hielt eine Frau fest, die würdevoll wie eine Königin schritt und dabei Gedichte zitierte, in denen auch der Begriff Tod vorkam.
    Er wirkte bei ihr wie eine Initialzündung, denn plötzlich griff sie Jane Collins an und wollte ihr mit beiden Händen das Gesicht zerkratzen. Zum Glück hatte die Detektivin aufgepaßt. Sie konnte ausweichen und die Frau in den Polizeigriff nehmen. So stieß sie die Kranke in die nächstbeste Zelle, deren Tür sie sofort schloß und verriegelte.
    Wir kümmerten uns um die anderen Patienten. Zudem hatten wir Hilfe bekommen, denn der zweite Mann war zu uns gestoßen. Suko und ich hielten uns zurück. Die Hauptarbeit leisteten Dr. Liebling und seine beiden Pfleger. Sie waren darin versiert, setzten keine Gewalt ein, blieben ruhig, und die Kranken, durch das Verlassen ihrer Umgebungen sowieso durcheinander, wirkten beruhigt, als sie die vertrauten Stimmen hörten.
    Wir waren am Beginn des Flurs stehengeblieben. Er lag vor uns wie ein düsterer Schlauch. Die Tür, die ihn hätte absperren können, stand weit offen. Jane kehrte zu uns zurück. Sie war aus einer der Zellen gekommen, und auf ihrem Gesicht lasen wir eine gewisse Ratlosigkeit ab.
    »Du hast ihn nicht gesehen - oder?«
    »So ist es, John.«
    »Dann hat er es geschafft«, sagte Suko.
    »Das befürchte ich auch«, murmelte Jane. »Die offene Tür spricht Bände.«
    Ich schnitt ein anderes Thema an. »Hat Dr. Liebling nicht noch von zwei weiteren Pflegern gesprochen?«
    »Ja, das hat er, leider.«
    »Du hast keine gesehen, Jane?«
    »Noch nicht.«
    Ich schwieg.
    »Wir werden warten, bis Liebling hier ist«, sagte sie.
    Noch war der Arzt beschäftigt. Er sprach mit einem noch jungen Mann, der nicht zurück in seine Zelle wollte, sich gegen die Wand drückte und schnappend seinen Mund bewegte, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    »Du mußt wieder gehen, Carl, bitte…«
    »Nein, nein…«
    »Doch!«
    »Ich will wieder zu den Soldaten. Ich will wieder töten und schießen. Falkland war schön…«
    »Es ist vorbei, Carl.«
    »Aber es fängt wieder an. Ich spüre es. Ich habe mit dem Premierminister gesprochen. Es fängt wieder an. Er hat es mir gesagt. Er will wieder Soldaten losschicken.«
    »Gut, wenn du meinst. Aber so kannst du nicht gehen. Du mußt dich umziehen. Streife deine Uniform über, Carl. Du weißt doch, wo sie liegt, nicht wahr?«
    »In der Kaserne, Sir!«
    »Dann geh hinein!«
    »Yes, Sir!« Er salutierte, kam von der Wand weg und vollführte eine zackige Kehrtwendung. Dann betrat er freiwillig seine Zelle, die Dr. Liebling rasch hinter ihm schloß.
    Er drehte sich müde um und atmete dabei aus. Dann kam er zu uns. »Das war der letzte«, sagte er.
    »Carl hat den Krieg noch nicht verdaut. Er gehörte einem Sonderkommando an. Er und

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