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0921 - Totengrinsen

0921 - Totengrinsen

Titel: 0921 - Totengrinsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls Patienten.
    Nathan wußte, daß es der Schnauzbart gewesen war, der seine Tür aufgeschlossen hatte, deshalb durchsuchte er ihn. Und er fand den Schlüssel sofort. Triumph schimmerte in seinen Augen, als er ihn in der Hand hielt und das erste Schloß aufschloß, bevor er den Riegel zur Seite zerrte.
    Ein alter Mann mit struppigem Grauhaar schaukelte in seinem Sessel. Nathan grinste ihn an. »Los, steh auf, du bist frei!«
    Der Mann rührte sich nicht.
    Nathan war es egal. Er öffnete die anderen Zellentüren und freute sich darüber, daß sie ihn unterschätzt hatten.
    Er war glücklich.
    Und seine Freunde im Jenseits würden mit ihm zufrieden, sogar sehr zufrieden sein…
    ***
    Nach einer ziemlich heißen Fahrt hatten wir endlich unser Ziel erreicht. Zwischendurch hatten wir angehalten und Getränke gekauft. Jane hatte sich mit der Dose das Gesicht gekühlt, bevor sie das Wasser trank.
    »Regen«, sagte sie. »Regen und Abkühlung brauchen wir.«
    »Soll kommen«, erwiderte Suko, der auf dem Beifahrersitz saß.
    »Aber wann?«
    »Stellt euch nicht so an«, sagte ich. »Was hier temperaturmäßig abläuft, ist harmlos im Vergleich zu dem, was ich in Manila erlebt habe. Dort solltet ihr mal hinfahren.«
    »Danke, ich verzichte!« meldete sich Jane.
    Die Klinik lag abseits. Uns interessierte es auch nicht, zu welchem Ort sie gehörte, wichtig war nur, daß wir den richtigen Weg gefunden hatten, der wie eine Allee aus Birken wirkte und an der linken Seite noch ein Stück von einem toten Wasserarm der Themse begleitet wurde. Bei dieser Hitze war er eine ideale Brutstätte für Insekten.
    Die Straße bog nach links ab, der Wasserlauf verschwand, und wir fuhren auf die Klinik zu, die uns bereits durch einige Hinweisschilder angekündigt worden war.
    Wir sahen zwei Häuser hinter einem sehr hohen Zaun aus Eisen. Wir hielten vor dem Tor, denn es war verschlossen. Zwei Videokameras glotzten auf uns nieder.
    »Ich steig mal aus«, sagte Suko und öffnete die Tür. Wie ein Schwall schlug die schwülwarme Luft in unser Fahrzeug.
    »Hier sind wir richtig!« sagte Jane.
    »Wie kommst du darauf?«
    Sie hob die Schultern. »Du wirst lachen, aber ich fühle es einfach.«
    »Akzeptiert. Fühlst du auch ihn?« Ich hatte mich umgedreht und schaute nach hinten, wo Jane saß und die Schultern hob. »Das weiß ich nicht genau.«
    »Einsam ist es ja hier.«
    »Klar, eine ideale Umgebung. Viele Bäume, ein toter Flußlauf, bis zum nächsten Ort sind es einige Meilen, wer hier eingesperrt ist, kann sich gratulieren.«
    »Er wird es kaum mitbekommen.«
    »Auch die leichteren Fälle nicht?«
    »Weiß ich nicht, Jane.«
    »Es gibt immerhin zwei Häuser. Das läßt auf eine gewisse Art und Weise hoffen.«
    Es gab zwei Häuser, und beide sahen düster aus und wirkten so, als wollten sie von der Natur aufgefressen werden, denn an ihren Fassaden kletterten zahlreiche Pflanzen hoch, die mit dicken, fettigen Blättern bedeckt waren.
    Suko kehrte zu uns zurück, nachdem er uns durch eine Sprechanlage angemeldet hatte. Als er wieder einstieg, nickte er. »Wir können fahren«, sagte er.
    Ich ließ den Motor an. »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Zuerst mit einem - was weiß ich. Dann war der Stellvertreter des Klinikleiters dran. Ein Dr. Liebling.«
    Trotz des Ernstes der Lage mußten wir lachen. Jane fragte, wobei sie noch immer lachte: »Wie heißt der? Liebling?«
    »Ja.«
    »Toller Name.«
    »Der Mann ist wohl Deutscher.«
    »Das denke ich auch.«
    Vor uns öffnete sich das Tor. Wir konnten auf das Klinikgelände fahren.
    Wir rollten auf das Gelände der Anstalt, und zumindest ich hatte den Eindruck, das hier die Düsternis einen festen Platz gefunden hatte und auch bei hellstem Sonnenschein nicht weichen würde.
    Zwar schien die Sonne nicht mehr, die Wolkendecke schloß sich, aber die alten Bäume machten auf mich keinen frischen Eindruck. Sie sahen irgendwie traurig aus, als hätte sich ihr Geäst wegen des Leids der Menschen nach unten gebeugt.
    In dem Park standen zahlreiche Bänke. Ein Brunnen spendete Wasser, um den drei Männer herumstanden, die sich gegenseitig bespritzten.
    Männer und Frauen bevölkerten die Bänke. Ein paar Leute spielten Ball, aber sie alle standen unter Beobachtung der Pfleger und Pflegerinnen.
    Auch unsere Fahrt wurde verfolgt. Sie endete vor dem größten Haus, wo ich den Rover auf einen Parkplatz lenkte, der ungefähr zur Hälfte belegt war. Sicherlich standen hier die Wagen der Mitarbeiter.
    Als wir

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