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0924 - Der Herr der Nebelberge

0924 - Der Herr der Nebelberge

Titel: 0924 - Der Herr der Nebelberge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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lassen nach.«
    »Warum auch immer. Auf jeden Fall war es ein Fehler, sich mit Marshall Matt Dylan McMour anzulegen!«
    Nun wurde es auch Zamorra zu bunt. »Schluss jetzt! Das ist kein Klassenausflug. Reiß dich zusammen oder du bleibst hier!«
    Dylan grinste. »Sorry. Aber ich versuche nur, meine Nervosität zu überspielen.«
    »Versuch es anders!«
    Sie erreichten den kleinen Riss und blieben davor stehen.
    Zamorra zog den Dhyarra aus der Tasche und konzentrierte sich. Um den Sternenstein einsetzen zu können, brauchte man eine klare, bildhafte Vorstellung davon, was die Magie bewirken sollte. Wegen der dazu nötigen Konzentration war es schwierig, den Dhyarra beispielsweise in Kampfsituationen zu verwenden, aber die Vergrößerung des Risses sollte kein Problem sein.
    Der Meister des Übersinnlichen versuchte, ein Bild von dem sich öffnenden Spalt vor seinem Auge erstehen zu lassen. Eine seiner leichtesten Übungen! Sicherlich, für Nicole wäre es noch einfacher gewesen. Sie hätte es wahrscheinlich im Vorbeigehen…
    Der Riss blieb, wie er war.
    »Was ist los?«, fragte Dylan.
    Sekundenlang sagte Zamorra nichts. Dann ließ er den Dhyarra in die Jackentasche gleiten. Ungewohnt kleinlaut sagte er: »Ich kann mich nicht richtig konzentrieren. Nicole geistert mir dauernd im Kopf herum.«
    Rhett presste die Lippen so fest aufeinander, dass jegliches Blut aus ihnen wich, und schwieg. Aus wütenden Augen funkelte er den Professor an.
    Zamorra versuchte es mit allen Zaubersprüchen, die ihm im Zusammenhang mit Weltentoren einfielen. Vergeblich. Anscheinend basierte der Riss auf einer anderen Magie. Dann zeichnete er Figuren in die Luft.
    Nichts geschah.
    Zumindest nicht mit dem Weltenriss. Dafür explodierte Rhett. Sein Gesicht glich einer Tomate mit Sonnenbrand.
    »Was ist los mit dir? Anka wurde entführt, die Zeit drängt und du stellst dich hier dümmer an als Harry Potter vor seiner allerersten Schulstunde! Und so was schimpft sich Professor.«
    »Tut mir leid, Rhett, aber…«
    »Tut mir leid, tut mir leid. Davon kann sich Anka auch nichts kaufen. Wenn ihr was passiert, mach ich dich dafür verantwortlich. Du konntest ja schon auf Nicole nicht aufpassen, du… du…«
    Bevor ihm ein passendes Schimpfwort einfiel, bildete sich um seine rechte Hand eine kleine schwarze Gewitterwolke. Als der Erbfolger sie entdeckte, wollte er sie abschütteln, doch stattdessen löste sich ein greller Blitz daraus und jagte genau auf den Spalt zu. Mit dem Geräusch einer reißenden Hose klaffte das Loch weiter auf und stand schließlich wie ein großes Portal vor ihnen.
    Im gleichen Augenblick hatte Rhett sich wieder im Griff. Betreten schaute er zu Boden. Offenbar schämte er sich für seinen Ausraster.
    Zamorra beschloss, es dabei bewenden zu lassen und ihm keine Vorwürfe zu machen. Zu gerne hätte auch er seine Mitmenschen angeschrien, nur um sich Erleichterung in seinem Schmerz zu verschaffen.
    »Was steht ihr so rum?« Dylan zeigte mit einer einladenden Geste auf das Tor. »Darf ich bitten?«
    ***
    Die Welt, die sie empfing, bot einen beeindruckenden Anblick.
    Für einen Augenblick dachte Zamorra, er schaue auf ein riesiges Meer, doch schnell wurde ihm klar, dass die gewaltige Fläche nicht aus Wasser bestand.
    Nebel, so weit das Auge reichte! Vereinzelte Berggipfel, die sich daraus erhoben und der Unwirklichkeit der Szenerie trotzten.
    Der Professor fühlte sich an den Blick aus dem Fenster eines Flugzeugs erinnert, das oberhalb einer dichten Wolkendecke seine Kreise zog.
    Das Panorama stutzte einen Menschen auf eine bedeutungslose Größe zurück und sekundenlang konnte Zamorra nichts tun, als in die Weite zu starren. Rhett stand neben ihm, ebenfalls wortlos.
    Nur Dylan verweigerte sich der allgemeinen Besinnlichkeit. »Wenn ich eure Aufmerksamkeit auf dieses architektonische Schmuckstück lenken dürfte.«
    Zamorra und Rhett drehten sich um und der Zauber, der ihnen einige Sekunden der Ruhe geschenkt hatte, verflog.
    »Was soll das denn sein?« Der Erbfolger ging einige Schritte auf die skurrile Treppe zu, auf die Dylan sie aufmerksam gemacht hatte. »Eine Art Aussichtsturm? Warum stürzt das Ding nicht ein?«
    Auch Zamorra betrachtete das Stufengebilde, wandte sich dann jedoch dem Wald zu. »Mich interessiert viel mehr, wohin Krychnak verschwunden ist.«
    Dylan sah wieder zu der Treppe. »Wir sollten hochsteigen. Vielleicht können wir ihn von dort oben sehen.«
    Rhett tippte sich mit dem Finger gegen die Stirn. »Da

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