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0924 - Der Herr der Nebelberge

0924 - Der Herr der Nebelberge

Titel: 0924 - Der Herr der Nebelberge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Retters.«
    Die drei liefen in den Hof, vorbei am Brunnen und hinaus auf die Straße.
    »Merde!« Zamorra und seine Begleiter blieben stehen.
    Vierzig oder fünfzig Meter vor ihnen sahen sie Krychnak. Wie ein frisch Vermählter seine Braut über die Türschwelle trug, so stieg der Dämon mit Anka auf den Armen in einen Riss in der Realität. Durch einen ähnlichen Weltenriss war er damals entkommen, kurz bevor ein Blitz aus Zamorras Amulett ihn hatte treffen können. Stattdessen hatte die silberne Entladung in Fooly eingeschlagen, der seitdem im Koma lag. Wenn man so wollte, trug Krychnak also eine Mitschuld an Foolys Zustand.
    »Hinterher!« Rhett setzte sich wieder in Bewegung. »Wir müssen ihn kriegen!«
    Doch es war zu spät. Der Weltenriss schloss sich hinter dem Dämon. Und hinter Anka.
    »Nein!«
    Zamorra trat neben Rhett und legte ihm den Arm um die Schulter. Er hatte eine ungefähre Vorstellung davon, was der Erbfolger gerade durchmachte. Erst spielte die Frau seiner Träume völlig verrückt und dann verschwand sie einfach. Ein Schicksal, das dem Professor vertraut vorkam.
    Rhett wand sich aus Zamorras tröstender Geste, verschränkte die Arme und starrte zu Boden. Der Professor konnte deutlich erkennen, dass er mit den Tränen kämpfte. Unter seinen Wangen arbeiteten die Muskeln und Kiefergelenke.
    »Was ist denn das?« Dylan legte die letzten Meter zurück und blieb dort stehen, wo Krychnak im Nichts verschwunden war.
    Sofort waren Zamorra und Rhett bei ihm.
    »Was denn?«
    Dylan zeigte auf ein Phänomen, das vor seinen Augen mitten in der Luft schwebte. Dort klaffte noch immer eine handgroße Wunde im Fleisch der Wirklichkeit. Krychnaks Weltenriss hatte sich nicht vollständig geschlossen!
    Der Meister des Übersinnlichen tastete vorsichtig die Ränder des Risses ab. Als er feststellte, dass das gefahrlos möglich war, griff er mit beiden Händen hinein und wollte ihn weiter aufreißen.
    »Das klappt nicht! Aber wenn Freund Spaltlippe so unvorsichtig war, die Tür offen zu lassen, sollten wir ihn nicht enttäuschen.«
    Nur Minuten später standen sie im Château vor dem Safe, der hinter einer fugenlos schließenden Tapetentür verborgen lag. In den drei Sekunden, die Zamorra blieben, bis sich die Tür wieder schloss, holte er einen E-Blaster samt Magnethalteplatte hervor. Den Dhyarra-Kristall hatte er ohnehin schon in der Tasche.
    »Was soll das denn jetzt?« Die Tresortür schwang zu und Dylan sah ihr mit großen Augen nach. »Ich will auch so ein Ding!«
    »Ich auch!« Rhett verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Zamorra trotzig an. »Du glaubst doch nicht, dass ich hierbleibe!«
    Die Blicke des Professors wanderten über die beiden jungen Männer. Was für ein Dream-Team! Ein verliebter Erbfolger und ein eifriger Dämonenjägerlehrling. Großartig! Mit Nicole an seiner Seite hätte er keine Bedenken gehabt, Krychnak zu folgen. Aber mit diesen beiden?
    Er verscheuchte den Gedanken an Nici. Das war Rhett und Dylan gegenüber ungerecht. Die beiden hatten wirklich allen Grund mitzukommen. An der Stelle des Erbfolgers hätte Zamorra auch nicht anders gehandelt. Wenn er erführe, dass Nici in Gefahr ist, würde er auch alles daran setzen, sie zu retten. Egal was vorher geschehen war!
    Und Dylan war immerhin ein Auserwählter ! Auch wenn noch nicht klar war, ob er jemals zu einem Unsterblichen werden würde, konnte er langsam mal zeigen, ob er das Zeug dazu hatte.
    Zamorra seufzte, tippte noch einmal den Code auf der Tastatur ein, die ebenfalls unter der Tapete verborgen lag, und schnappte sich zwei weitere Blaster.
    »Geht vorsichtig damit um. Wir haben nicht mehr viele!«
    Früher hatten sie sich bei Verlust eines Blasters aus Ted Ewigks Arsenal Nachschub besorgen können, doch seit dieses Arsenal zerstört war, mussten sie besser haushalten.
    Zamorra erklärte Dylan noch schnell die Funktionsweise, dann waren sie schon wieder auf dem Weg nach draußen.
    »Wie konnte Krychnak nur so ein Fehler unterlaufen?« Mit einer schnellen Armbewegung zog Dylan den Blaster von der Magnetplatte, die er an seinem Gürtel befestigt hatte, und zielte damit im Gehen auf fiktive Gegner. Offenbar kam er sich vor wie ein Westernheld.
    »Hör auf mit dem Scheiß! Das sieht voll lächerlich aus. Wir sind nicht in Dodge City und du bist nicht Matt Dillon!«
    »Aber ich heiße so ähnlich! Also, wie konnte Krychnak das passieren?«
    »Was weiß ich? Vielleicht war er in Eile, weil er uns gesehen hat. Oder seine Kräfte

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