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0925 - Boten der Finsternis

Titel: 0925 - Boten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Anhaltspunkt dafür, daß es sich tatsächlich so verhielt. Außerdem hätte Tergen-Hort es längst gewußt, wenn Kunstwerke der Zwotter sich als Hilfsmittel bei der.
    Navigation innerhalb der Dunkelmaterie gebrauchen ließen. In diesem Fall hätten alle Vaku-Lotsen versucht, sich in den Besitz eines Psychods zu versetzen; denn angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten und Gefahren, die eine Paranavigation in den Schalen aus tosenden 5-D-Energien mit ihren vernichtenden Rotationsfeldern und anderen Kraftfeldern mit sich brachte, würde kein Vaku-Lotse auf ein brauchbares Hilfsmittel verzichtet haben.
    Im Grunde genommen war es ein Wunder, daß in den letzten hundert Jahren kein Unfall bei der Durchquerung der Dunkelmaterie registriert worden war. Früher hatte es mehrere katastrophale Unfälle gegeben - und nur in einem Zehntel aller Fälle waren Trümmer der havarierten Raumschiffe irgendwann aufgetaucht.
    „Gut, ich denke, so schaffen wir es", hörte er Olmer Fruhn sagen. Bei der Lautstärke der Haluter waren ihre Worte niemals zu überhören.
    Aber diesmal schreckte Tergen-Hort heftig zusammen, denn er war sich nicht bewußt, eine neue Kursanweisung gegeben zu haben. Abermals schielte er zu dem makellos weiß schimmernden Psychod.
    „Ist es denn möglich, daß es mich als Relais benutzt, daß es selber als Paranavigator wirkt und das Schiff durch die energetischen Labyrinthe leitet?" flüsterte er.
    „Ich habe nichts verstanden, Bruder", sagte Olmer Fruhn.
    „Es war keine Kursanweisung", erwiderte der Vincraner. „Nur ein verrückter Gedanke, der mir durch den Kopf ging."
    Wirklich so verrückt? dachte er gegen seinen Willen. Oder wäre es nur natürlich, wenn sich ein Kunstwerk aus Paraplasma innerhalb der paraplasmischen Sphäre der Dunkelwolke besser zurechtfände als jeder Vaku-Lotse?
    Er schüttelte den Kopf.
    Das waren alles Hirngespinste, geboren aus der geistigen Verwirrung, deren Opfer er im Dimensionslabyrinth geworden war. Er selber fand die verschlungenen Korridore, durch die Raumschiffe fliegen konnten, mit seiner Parafähigkeit heraus.
    „Die letzte Strecke brauchen wir uns nur treiben zu lassen", sagte erund erkannte, daß er diese Information selbst herausgefunden hatte. „Wir befinden uns in einer Strömung, die uns aus der Dunkelwolke bringt. Danach liegt das Universum offen vor uns."
    Olmer Fruhn legte den Antrieb still.
    „Ich glaube, wir haben dir sehr zu danken, Bruder Tergen-Hort", sagte er. „Wir allein hätten wahrscheinlich nicht einmal ein paar hundert Kilometer geschafft."
    Der Vincraner erwiderte nichts darauf, bis die ONOS nach etwa einer halben Stunde förmlich von der Dunkelwolke ausgespien wurde und das gleißende Meer der Sterne vor ihr auftauchte.
    „Diesmal hat mich die paraplasmatische Sphäre das Gruseln gelehrt", erklärte er lächelnd. „Dennoch beneide ich euch nicht, denn ihr fliegt durch den offenen Raum, in dem man euer Schiff aus vielen Lichtjahren Entfernung orten kann, während wir im Innern der Provcon-Faust geborgen sind wie in Abrahams Schoß."
    „Was bedeutet ‘Abrahams Schoß’, Bruder?" fragte Frocen Tahn.
    „Ich weiß es nicht", mußte Tergen-Hort zugeben. „Seit die Terraner in der Faust gelebt haben, wimmelt es in unserer Sprache von übernommenen terranischen Redewendungen, so daß man fast von einer sprachlichen Invasion reden kann."
    Die vier Haluter lachten brüllend, wie nur Haluter lachen konnten, dann nahm Olmer Fruhn Kurs auf die nächste Außen-Lotsenstation der Vincraner, wo Tergen-Hort abgesetzt werden sollte.
     
    5.
     
    AUFBRUCHSSTIMMUNG
     
    „Ihre Exzellenz, die Botschafterin von Siga!" meldete Kamuree Trautman, der diensthabende Sicherheitsoffizier von „Zentrale Imperium Alpha".
    „Mit welchem Anliegen?" fragte Julian Tifflor. Er war ein wenig ungehalten, denn er wollte zwischen zwei Konferenzen schnell einmal per Transmitter zum Mars reisen und sich bei den Loowern umhören, wie ihre weiteren Pläne waren. Außerdem war es üblich, einen Termin zu vereinbaren, wenn man ihn sprechen wollte. Anders ließ sich seine Zeit überhaupt nicht einteilen. Andererseits kannte er Aloe Puthmer seit langem und schätzte sie sehr.
    „Eine Beschwerde, Mister Tifflor", antwortete Trautman. „Es handelt sich um einen Siganesen, der aber für die LFT arbeitet. Mehr wollte mir die Botschafterin nicht verraten."
    Tifflor runzelte die Stirn.
    Es gab nicht viele Siganesen, die direkt von der Liga Freier Terraner angestellt worden

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