Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
wir ihren Hexenstatus kennen.«
    Dylan sah unglücklich drein und kratzte sich am Hinterkopf. »Äh, meinst du? Das glaube ich jetzt eher nicht. Ich… na ja, das ist spontan über mich gekommen und musste einfach raus. Aber da kann doch kein normaler Mensch derartige Rückschlüsse draus ziehen.«
    Sie gingen durch einen langen Gang, von dem links und rechts Ahnenporträts grüßten.
    »Punkt eins: Seit wann sind Hexen normale Menschen? Punkt zwei: Wenn du mit irgendwem gekommen wärst, wär's vielleicht tatsächlich eher unverfänglich. Aber du bist mit mir da, mein lieber Dylan. Stell dir mal vor, die wissen hier, dass ich Schwarzblütige jage. Da muss eine Hexe wie Diane nur eins und eins zusammenzählen.«
    »Na ja, ich glaub's trotzdem nicht.«
    Zamorra blieb erneut stehen. »Wenn du weiterhin mit mir auf Dämonenjagd gehen willst, Mister McMour, dann musst du ab jetzt vor allem eines beherzigen: Unterschätze niemals deine Gegner. Hörst du, niemals. Wir haben es hier mit extrem gefährlichen Wesen zu tun. Und wenn du nicht aufpasst, dann reißen dir die schneller den Arsch auf und die Eier ab, als du bis drei zählen kannst.«
    »Alles klar.«
    Nici wär so ein blöder Fehler nicht passiert. Im Leben nicht. Jetzt kann ich mich nicht mal mehr mit Lavinia und Vanessa unterhalten, ohne sofort weiteren Verdacht zu erregen…
    Sie kamen in den großen, mit mächtigen gläsernen Kronleuchtern geschmückten Ballsaal. Hier drängten sich gut 200 Gäste. Zamorra sah viele bekannte Gesichter aus Politik, Sport, Fernsehen und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Auch Adlige waren hier. Kellner gingen herum und boten auf Tabletts stehende Champagnergläser und kleine Häppchen an. Den Geräuschpegel aus Unterhaltung und Lachen bereicherten nun auch die leisen Töne der Jazzband, die den Platz neben der Eingangstür besetzt hielt und live swingte.
    Dylan McMour bekam ob des Buffets große verträumte Augen und war ab da kaum noch wegzubekommen.
    Alter Schwede , dachte der Professor schon kurze Zeit später und grinste in sich hinein. Unglaublich, was Mister McMour so alles vertilgen kann. Wenn er tatsächlich jemals unsterblich wird, dann hat er irgendwann die Welt leer gefressen. Man könnte ihn jetzt schon gut und gerne für die Hungersnot in Afrika verantwortlich machen…
    Und als sich die hübsche französische Nachwuchsschauspielerin Denise Thou neben McMour ans Büffet stellte, war er sogleich in ein anscheinend äußerst anregendes Gespräch mit ihr verwickelt. Zamorra hörte sie hell auflachen.
    Kurze Zeit später mischten sich auch die Gastgeberinnen unter die Gäste, die sich über das ganze Stockwerk und mehrere Salons verteilten. In jedem Raum spielte eine Band, verschiedene Büffets waren aufgestellt und ein halbes Dutzend Zauberkünstler unterhielten die Gäste mit kleinen aber wirkungsvollen Tricks.
    Zamorra war in seinem weißen Smoking trotz vieler gut aussehender Gäste eine außergewöhnliche Erscheinung. So war es kein Wunder, dass die rothaarige Lavinia, die er möglichst unauffällig im Auge behielt, langsam auf ihn zu steuerte und ihn »unabsichtlich«, anrempelte.
    »Oh, Entschuldigung, Monsieur«, sagte sie mit rauchiger Stimme und lächelte Zamorra geheimnisvoll-verheißend an. »Ich bin wohl heute etwas ungeschickt.«
    Zamorra lächelte zurück. »Kein Problem, nichts passiert.« Sie roch betörend, nach einem Hauch extrem teuren Parfüms.
    »Ich heiße Lavinia Abidal. Sagen Sie ruhig Lavinia zu mir. Und wer sind Sie? Schauspieler? Kann es sein, dass Sie der vorletzte James-Bond-Darsteller waren?«
    Zamorra lachte. »Da wäre der Film ganz schön geflopt. Nein, ich bin nur der arme Nachbar und werde immer aus lauter Mitleid eingeladen. Und Sie?«
    »Wenn Sie arm sind, dann sind Sie bei mir doch genau richtig, Monsieur…«
    »Ach ja, entschuldigen Sie, Zamorra de Montagne.«
    »Zam… Zamorra?« Für einen Moment verlor Lavinia die Fassung, ihre Gesichtszüge entgleisten ein wenig.
    »Ja. Ich habe spanische Vorfahren, deswegen dieser Name. Finden Sie ihn so schrecklich, Lavinia?«
    »Nein, warum?« Sie hatte sich bereits wieder völlig unter Kontrolle. »Na ja, ich wollte sagen, dass ich meine Brötchen als selbstständige Anlageberaterin verdiene und das Vermögen von Madame Pérouse schon seit vielen Jahren mehre. Deswegen werde ich immer eingeladen. Sie ist mehr als zufrieden mit mir. Aber… äh, wenn Sie ohnehin nichts haben, ich meine, dann wäre sicher auch ein Besuch bei mir im

Weitere Kostenlose Bücher