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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dass ich ihre erste Stellvertreterin auf Erden werde. Aber das ist Zukunftsmusik. Ihr, Schwestern, werdet jetzt und hier den Hexenblitz vorbereiten, unser mächtigstes Instrument. Das Amulett hätte ihn sicher abwehren können, aber ohne Merlins Stern ist Zamorra unserem Blitz nicht gewachsen. Wenn wir ihn jetzt tatsächlich killen können, dann habe ich mich bei unserer Herrin Stygia endgültig für höhere Aufgaben empfohlen. Wenn Zamorra alle ist, kümmere ich mich dann um diesen Mour.«
    »Der Hexenblitz«, flüsterte Lavinia ehrfürchtig, während Vanessa kurz im Badezimmer verschwand. »Das erfordert aber mindestens zwei Stunden Vorbereitung. Und es wäre besser, wenn wir dabei zu dritt oder zu viert… Was war das gerade?«
    Diane und Vanessa starrten sie an. »Was war was?«, fragte Diane.
    »Ach nichts. Ich hab mich wohl getäuscht. Mir war, als wäre ein Schatten über die Wand gehuscht. Aber da ist nichts.«
    »Was für ein Schatten?«
    »Vergiss es. Ich sagte ja, ich hab mich getäuscht. Was wollte ich sagen? Ach ja, es wäre wirklich besser, wir wären zu dritt oder zu viert für den Hexenblitz.«
    »Ja. Aber ich kann euch nicht helfen, weil ich mich unmöglich so lange von der Party fern halten kann. Man würde mich suchen. Vielleicht kommt Eamonna ja doch noch, dann schicke ich sie sofort hierher.«
    »Gut.« Lavinia nickte nachdenklich. »Aber der Hexenblitz erfordert einen beträchtlichen Aufwand an magischen Aktivitäten. Zamorra könnte auch ohne sein Amulett etwas bemerken.«
    »Hältst du mich für einfältig? Glaubst du, dass ich das nicht alleine weiß?«, zischte Diane und bleckte für einen Moment die Zähne. »Deswegen werde ich Zamorra derart ablenken, dass er gar keine Zeit hat, sich auf euch zu konzentrieren.«
    »Aber wir brauchen dafür diverse magische Utensilien«, wagte Lavinia einzuwenden.
    »Und? Ich habe alles da. Wo ist das Problem? In meiner Hexentruhe findet ihr alles.«
    Vanessa, die wieder zurück war, hob beschwichtigend die Hände. »Also gut, Schwester. Wir legen unverzüglich los. Den Hexenblitz wird er tatsächlich nicht überleben. Aber wir brauchen etwas von Zamorra.«
    Diane malte ein magisches Zeichen in die Luft. Auf ihrer linken Brust flammte ein schmaler roter Strich in leuchtendem Rot auf. »Ah, da bist du ja«, sagte sie zufrieden und zupfte das Haar von ihrem Kleid. »Das ist eines von Zamorras Haaren. Ich habe es ihm vorhin vom Smoking genommen. Benutzt es als Ziel. Und nun an die Arbeit. Hier seid ihr ungestört.«
    Diane ließ ihre Schwestern alleine. Dann eilte sie in einen der zahlreichen leeren Trakte von Schloss Montclos. Sie betrat ein ehemaliges Schlafzimmer, kniete vor dem verstaubten Bett nieder und zog eine große Schachtel unter dem Bett hervor. Vorsichtig öffnete sie den Deckel. Und schaute ehrfürchtig auf die einen halben Meter hohe Ebenholzmaske.
    Langsam umschlossen ihre Finger das pechschwarze Holz.
    ***
    »Ich verstehe nicht, warum Eamonna nicht kommt«, sagte Lavinia, nachdem Diane gegangen war. »Ob sie versucht, uns zu hintergehen und auszutricksen?«
    Vanessa überlegte einen Moment. »Ich kann's mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Es war der ausdrückliche Wunsch unserer Herrin, oder sagen wir ruhig Befehl, dass wir alle drei hier antreten, Diane töten und das Hexendiadem wieder beschaffen. Dem wird sich Eamonna sicher nicht entziehen. Jedenfalls nicht freiwillig.«
    »Was tun wir also?«
    Vanessa lachte kurz und trocken. »Na was wohl? Wir beschwören den Hexenblitz, ganz so, wie Diane es will. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass wir ihn nicht auf Zamorra, sondern auf unsere liebe Hexenschwester Diane richten werden.« Sie kicherte. »Zamorras Anwesenheit gibt uns die Möglichkeit, Dianes Tod in aller Ruhe vorzubereiten. Sie wird bis zuletzt nichts mitkriegen. Dann blitzt es, bumm, zu spät. So einfach hätte ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt.«
    »Aber dann müssen wir immer noch das Hexendiadem besor… Bei Stygias Hölle, jetzt hab ich den Schatten schon wieder gesehen.« Lavinia sprang auf und schaute sich um.
    »Du bist überarbeitet, meine Liebe. Da ist nichts.« Vanessa musterte ihre Hexenschwester mit einem unergründlichen Blick. »Und was das Hexendiadem anbelangt, kein Problem. Nach dem Hexenblitz wird das totale Chaos ausbrechen. Wenn Diane mich nicht mehr daran hindern kann, kann ich das Diadem mit einem kleinen Zauber ganz sicher aufspüren. Es darf nur nicht weiter als 777 magische Ellen entfernt sein.

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