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0925 - Geburt eines Dämons

0925 - Geburt eines Dämons

Titel: 0925 - Geburt eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Aber wir wissen ja, dass es hier ist. Gemeinsam bringen wir es zu Stygia, unserer Herrin. Und sie muss dann nur noch zwischen uns beiden entscheiden, wer die Oberhexe wird. Eamonna ist damit aus dem Spiel. Lass uns also beginnen.«
    ***
    Diane fühlte sich sofort wohl, als sie die Hexenmaske berührte. Warm war sie, angenehm warm, so als flösse Blut in ihren hölzernen Fasern. Und das geheimnisvolle Wispern und Flüstern, das ihren gesamten Kopf erfüllte, jagte einen wohligen Schauer nach dem anderen über ihren Rücken. Es war das Wispern Schwarzafrikas und gleichzeitig das einer anderen Welt. Naiberis Atem hatte Diane beseelt.
    In kurzen, grellen Sequenzen, fast wie Spotlights, erlebte Diane die Geschichte der Maske, so wie immer, wenn sie sich ihrer bediente. Vor über 400 Jahren war sie von einer mächtigen Hexe der Dongo geschaffen worden, um Kontakt zu Naiberi, der Göttin der Friedhöfe, zu bekommen. Es hatte geklappt. Seither standen die Besitzerinnen und Besitzer der unheimlichen Maske in losem Kontakt zu der Göttin, konnten sie beschwören und ihre Dienste verlangen, was Naiberi gegen ein Blutopfer auch gerne tat. Dianes Vater Youri hatte die Maske auf einer seiner zahlreichen Reisen durch Afrika im Dschungel von Niger erstanden und damit das Verhängnis nach Frankreich gebracht. Diane, damals 13 Jahre alt, hatte die hässliche Maske von der Wand genommen und sie aufgesetzt, um ein wenig damit zu spielen. Da sie schon immer leicht sensitiv gewesen war, war sie in den Bann Naiberis geraten und von da ab zur Hexe mutiert. Noch heute konnte Diane der Göttin nicht genug danken, dass sie ihr dieses machtvolle, interessante und vor allem unsterbliche Leben ermöglichte. Dass sich Naiberi ihren Vater Youri geholt hatte, war ohne Bedeutung für sie. Und irgendwann war Tara Maga, eine Geschäftspartnerin ihrer Mutter, auf Diane aufmerksam geworden und hatte sie in den Hexenzirkel von Feurs aufgenommen. Doch mit Diane hatte sich Tara Maga gleichzeitig den eigenen Tod ins Haus geholt, denn die beiden machthungrigen Frauen waren von Anfang an erbitterte Rivalinnen gewesen.
    Diane konzentrierte sich auf die jenseitige Welt. Sofort wurden die Geräusche des Dschungels, gemischt mit dem Stöhnen gequälter Seelen, lauter. Der Geist der jungen Französin löste sich, flog über hügeliges Gras- und Buschland, das von Gräbern bedeckt war, so weit das Auge reichte. Richtig greifbar war diese bizarre, in leichtem Dämmer versunkene Landschaft für Dianes Geist aber dennoch nicht, denn sie erlebte sie seltsam verschwommen, so als läge sie unter leicht verzerrendem Glas.
    Nach einem Flug, der Diane wie viele Stunden vorkam, sah sie weit vor sich, auf einem Felsen, der sich mächtig und schroff aus dem Grasmeer erhob, einen riesigen, uralten Baobabbaum mit unzähligen Verzweigungen stehen. Je näher sie dem Baum kam, desto mehr merkte sie, wie Verfall und Tod an ihm nagten. Schließlich befand sich Dianes Geist direkt vor Naiberis Behausung; denn nichts anderes war der Baum. Und wie immer zeigte sich Naiberi nicht körperlich.
    Womit kann ich dir dienen, Diane? , wisperte der Baum.
    Ich benötige einige deiner Soldaten, meine Göttin Naiberi.
    Hast du ein Blutopfer für mich?
    Nicht im Moment. Aber du sollst es haben, bevor die Nacht in meiner Welt dem Tag weicht. Ich verspreche es dir.
    Das genügt mir. Du sollst alle Unterstützung haben, die du brauchst.
    Ich danke dir, meine Göttin Naiberi.
    Diane machte sich auf die weite Reise zurück. Unter ihr öffneten sich Gräber. Hier eines, dort eines, viele Kilometer weit entfernt das Nächste. Unheimliche Gestalten ritten auf Dianes Geist mit - und fielen aus dem Maul der Hexenmaske auf Schloss Montclos.
    Nur ein schwarzer Schatten, der für einen Moment über die Wand geisterte, war Zeuge.
    ***
    »Ich freue mich so sehr, dass Sie mir wieder mal die Ehre geben, Professor Zamorra«, sagte Marie Pérouse de Montclos zum wiederholten Mal und strahlte ihn an. »Als mir Ihr Butler auch dieses Jahr wieder Ihre Absage vermittelt hat, war ich nicht allzu sehr enttäuscht und dachte: Same procedure as every year , das kenne ich ja schon. Ich habe also nicht wirklich mit Ihnen gerechnet. Umso erfreuter war ich, als dann plötzlich doch noch die Zusage kam, auch wenn der Anmeldeschluss bereits beträchtlich überschritten war. Aber Ihre Nachmeldung habe ich nur allzu gerne entgegen genommen. Schade, dass Ihre Gattin nicht kommen kann. Ist sie verhindert?«
    Obwohl Madame Pérouse de

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