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0926 - Mörderische Lockung

0926 - Mörderische Lockung

Titel: 0926 - Mörderische Lockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beth ging davon aus, daß sie ihm noch einigen Ärger bereiten würde.
    Zwei Tage und zwei Nächte waren vergangen. Wenn die Post gut arbeitete, dann mußte ihre Nachricht schon in London eingetroffen sein, und eine gewisse Jane Collins würde sich wundern. Beth hoffte auch, daß sie entsprechend reagierte, aber das traute sie einer Person wie Jane Collins durchaus zu.
    Sie mußte weiterhin warten, und sie hoffte, daß ihr der Don auch die Gelegenheit dazu gab.
    Der Raum, in dem sie sich befand, war ziemlich groß. Das hatte sie in der Dunkelheit schon festgestellt. Leider war er auch leer, sie hatte keine Waffen gefunden, einfach nichts. Statt einer Decke aus Beton »schwebten« Gitterstäbe aus Eisen über ihrem Kopf, aber für sie unerreichbar.
    Sie hatte es erst gar nicht versucht, das Gitter durch Sprünge zu erreichen, sie kannte ihre körperlichen Grenzen. Andere Dinge waren wichtiger.
    Jane Collins vor allen Dingen.
    Mit ihr zusammen würde sie den Don vernichten. Langsam, nicht sofort, ihn immer mehr in Bedrängnis bringen, seine Angst steigern, bis zu seinem bitteren und tödlichen Ende.
    Noch war sie gefangen. Noch stand zwischen ihm und ihr das Gitter, und sie schaffte es leider nicht, dieses Hindernis zu überwinden. Dazu reichten ihre Hexenkräfte nicht aus.
    Beth hielt sich in Form.
    Natürlich schlief sie auch auf dem kalten Steinboden, aber wenn sie wach war, dann bewegte sie sich, ging im Kreis, machte Gymnastik und überlegte, wie sie an ihren Feind herankommen konnte.
    Ja, es würde klappen.
    Er würde sich wundern.
    Indirekt sollte er eine Hölle erleben. Sie würde ihm nicht in die Falle laufen wie viele andere Mädchen, die er seinen Geschäftsfreunden aus dem Süden mitgegeben hatte.
    Kleine Parties feiern. Alles ganz harmlos. Diese jungen Hühner glaubten allen Mist, den man ihnen sagte. Sie waren diejenigen, die den Sommer im Süden verbrachten, zumeist kein Geld hatten und sich an den Stränden ihre Lover suchten, mit denen sie einige Wochen verbringen konnten. An Land, am Strand oder auf dem Wasser. Cool und locker auf irgendwelchen Booten oder Yachten liegen.
    Das Erwachen war dann böse und endete in irgendeiner nordafrikanischen Stadt.
    Mit Beth hatte der Don das gleiche vorgehabt, nur war er bei ihr an die Falsche geraten. Aber das wußte er noch nicht. Sie wollte mit dem Zurückschlagen noch abwarten, nur nicht zu lange.
    Daß sie hier unten als Gefangene hockte, hatte sie nur ihrer Neugierde zu verdanken. Sie hatte den Fehler begangen und ein Telefongespräch des Mannes abgehört. Es mußte für ihn sehr wichtig gewesen sein, denn er war fast durchgedreht, als Beth aufgefallen war.
    Das Verlies war ihr sicher gewesen, und er hatte ihr auch das Schicksal ausgemalt.
    Die Wüste, der Orient. Ein Harem oder ein schmieriges Bordell irgendwo in Tanger oder Rabat. Vielleicht auch in Lybien. Möglichkeiten jedenfalls gab es viele, auch in einer modernen Zeit wie dieser.
    Nur hatte der Don nicht damit rechnen können, welches Kuckucksei ihm ins Nest gelegt worden war, denn über die wahren Kräfte der Frau war er noch nicht informiert Zu essen und zu trinken hatte man ihr gegeben. Man wollte sie bei Kräften halten. Zwar gab es kein tolles Essen, immer nur einfache Mahlzeiten, aber sie konnte sich nicht beschweren. Und das Wasser war ebenfalls klar, es hatte ihr bisher immer geschmeckt.
    Da sie in der Dunkelheit lebte, wußte sie nie genau, wann der Tag endete und die Nacht begann. Beth mußte sich da schon auf ihr Gefühl verlassen, was sie auch tat. Immer wenn sie Hunger verspürte, wußte sie, daß eine Reihe von Stunden vorbei waren. Da war der Wechsel zwischen Tag und Nacht möglicherweise eingetreten.
    Sie schaute in die Höhe, als ein heller Reflex über die Gitterstäbe hinweghuschte. Beth kannte sich mittlerweile aus. Dieser Reflex entstand außen vor der Tür, die nicht ganz so dicht schloß und an der Unterseite einen Spalt freiließ.
    Schon bald wurde die Tür geöffnet. Wieder entstand das leise Kratzen, dann flutete Licht in ihr Verlies, und über die Gittervierecke hinweg bewegte sich ein Mann.
    Der Don war es nicht. Er hatte einen seiner Helfer geschickt. Einen Typ mit gelblicher Hautfarbe, der eine weiße Hose und ein schwarzes Hemd trug. Er stellte den mit Wasser und Lebensmitteln gefüllten Korb neben sich ab, bevor er sich bückte, eine Waffe zog und auf die Frau unter ihm zielte.
    Beth Calvaro lachte nur. »Willst du mich killen?«
    »Geh weiter zurück! Du kennst das

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