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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder, wenn sie wie unterschiedlich große Schatten zu allen Seiten weghuschten.
    Den Vögeln schien es nicht zu gefallen, daß sich ein Mensch durch ihr Reich bewegte, denn jetzt sah Sarah das Gitter auch auf der rechten Seite. Nur der Weg lag frei.
    Die Tiere flatterten gegen das Gitter, krallten sich daran fest, schrieen, zirpten, kreischten oder krächzten. Sie veranstalteten einen Höllenlärm, der in Sarahs Ohren tobte.
    Laufend wechselten sie sich am Zaun ab, als wollte jeder Vogel sehen, wer sie da störte.
    Das gefiel Sarah nicht. So verhielten sich die Vögel normalerweise nicht. Sie brauchte nur an den Morgen zu denken, um zu wissen, daß sie so etwas schon erlebt und durchlitten hatte, denn auch die Saatkrähen waren plötzlich zu gefährlichen Angreifern geworden. Der Arm dieser Frau reichte eben sehr weit.
    Noch zeigte sie sich nicht. Darauf allerdings wollte Sarah sich nicht verlassen. Sie war davon überzeugt, daß sie schon unter Beobachtung stand, auch wenn es nur durch die Augen der Vögel geschah, mit denen die Frau in Verbindung stand.
    In der Ferne trompeteten wieder die Elefanten. Die schrillen Laute wehten über den gesamten Komplex hinweg. Für die einsame Frau hörte es sich an wie eine Warnung.
    Die Luft war schwül, sie roch, aber Sarah konnte nicht herausfinden, wonach. Schatten glitten auf sie zu. Krumme Baumäste über ihrem Kopf sahen aus wie die Arme toter Riesen, die nur darauf warteten, ein Opfer greifen zu können.
    Manchmal erreichte sie auch ein feuchter Dunst, als hätte ein Tier ausgeatmet.
    Aber sie ging weiter und gewöhnte sich sogar an das Geschrei der Vögel. Auch die Gedanken an den Tod konnte sie unterdrücken. Jetzt kam es darauf an, die Nerven zu behalten. Sie mußte sich den Problemen stellen, die unweigerlich auf sie zukommen würden. Vor sich entdeckte sie ein heller Fleck. Dort zeichnete sich das Ende des Vogelgeheges ab.
    Noch war die Sonne nicht ganz untergegangen. Noch warfen die Bäume unterschiedliche Schatten.
    Noch zeichneten sich leichenhaft blasse Flecken auf dem Boden ab. Dunst war aufgekommen. Er filterte einen Großteil der Strahlen, so daß das Licht der untergehenden Sonne mehr einem Flickenteppich glich.
    Plötzlich hörte sie das Lachen einer Frau. Die Horror-Oma bekam einen eisigen Schock. Sie hatte sich darauf eingestellt, aber jetzt, wo es soweit war, da merkte sie, wie sie steif wurde, auch nicht mehr weitergehen konnte und deshalb stehenblieb.
    Das Lachen hatte sie im linken Gehege gehört. Dort mußten die Personen warten, und Lady Sarah drehte sehr langsam den Kopf. Der Stahlrahmen einer ebenfalls mit Maschendraht versehenen Tür zeichnete sich schwach ab, und dahinter stand sie wie ein lebender Schmelzpunkt, denn die Frau verschmolz tatsächlich mit einem Teil der schattigen Dunkelheit, so daß nur ihr blasses Gesicht zu sehen war, nicht mehr.
    Aber sie hatte die Tür geöffnet. Sie zerrte sie ruckartig weiter auf, um Lady Sarah Einlaß zu gewähren. »Komm schon, alte Frau. Komm zu mir. Komm in meinen Horror-Zoo!«
    Sarah hielt den Atem an.
    Sie zögerte, was der anderen nicht gefiel. »Soll ich dich erst holen?« fragte sie.
    Tief holte Sarah Luft. »Nein, es ist schon gut. Du brauchst mich nicht zu holen. Ich werde zu dir kommen, aber ich möchte zuvor wissen, mit wem ich es zu tun habe. Ich kenne deinen Namen nicht. Sagst du mir, wie du heißt?«
    »Gern. Ich bin Beth - Beth Calvaro.«
    Mit diesem Namen konnte Sarah nichts anfangen. Sie gab auch keinen Kommentar dazu ab und suchte dort nach den beiden Hunden, wo sich die Frau aufhielt.
    Sie sah nichts. Wenn die Bestien bei ihr waren, dann hielten sie sich gut versteckt.
    »Lange warte ich nicht mehr…«
    »Ja, ich komme.«
    Die Hexe schaute zu, wie Sarah Goldwyn ging. Und die Horror-Oma riß sich zusammen. Sie ging mit steifen Schritten, was auf ihre Angst zurückzuführen war. Bei jedem Schritt stemmte sie die Spitze des Stocks gegen den Boden, wobei sie stets ein kratzendes Geräusch hinterließ. Sie war jetzt froh, den Stock mitgenommen zu haben, denn er gab ihr einen gewissen Halt und auch Sicherheit.
    Dafür war sie dankbar.
    Sie überschritt die Schwelle und drang in das Gehege ein, was einigen Vögeln nicht zu gefallen schien. Hoch über ihr tobten sie schreiend durch das Laub der Bäume, wild und ungestüm, rissen sogar Blätter ab, die zu Boden trudelten.
    Darauf achtete Sarah nicht. Sie bekam den Befehl, das Tor wieder zuzudrücken, was sie auch tat.
    Dabei fühlte sie sich,

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