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0927 - Reigen der Paratender

Titel: 0927 - Reigen der Paratender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er kannte niemanden, der gleich ihm die Pockeninfektion überlebt hatte. Er war sozusagen einmalig.
    Er sagte sich, daß alle drei Faktoren zusammenwirkten.
    Die Pocken-Antikörper wurden wohl vom Zellschwingungsaktivator in ihrer Wirkung unterstützt, und sicherlich half ihm auch die Mentalstabilisierung. Er konnte zu neunundneunzig Prozent sicher sein, daß er sowohl gegenüber Boyt Margor selbst wie auch gegenüber den Psychoden immun war und blieb.
    „Aber als Schauspieler werde ich wohl meine nächste Bewährungsprobe haben", murmelte er. Jennifer schlief noch immer tief. Wie lange die Ruhe dauerte, wagte Tekener nicht zu sagen. Er hoffte, daß er nicht gezwungen wurde zu handeln, bevor das Schiff auf Gäa landete.
     
    4.
     
    Boyt Margors Blick ruhte an diesem Tag auf allem, was er sah, mit sichtlichem Wohlwollen. Seine Erfolge hielten an. Er war nicht mehr gezwungen, ununterbrochen die Kontrolle über seine Paratender auszuüben. Und der Ausdruck seiner Zufriedenheit griff auch auf seine Vasallen über.
    „Wir können anfangen, mit aller Kraft meine Pläne zu verfolgen und jeden Erfolg auszubauen."
    Myrta, die Barbarin, lächelte breit und warf ein: „Wartest du nicht ab, was Roctin-Par zu berichten hat? Seine Mission war wichtig für uns!"
    Er warf ihr einen lauernden Blick zu. Dann erinnerte er sich, daß vieles aus dem Mund der Tempesterin, die er als Gotas Nachfolgerin erkoren hatte, anders klang, als es gemeint war.
    „Roctin-Par wird in Kürze hier vor mir sitzen und berichten", sagte er. „Jedenfalls halte ich in Gäa die Zügel fest in der Hand. So gut wie jeder Gäaner verhält sich richtig und handelt voller Zielstrebigkeit."
    Margor spielte gedankenvoll mit seinem Amulett. Die Augen aller Anwesenden wurden von dem Amulett wie magisch angezogen. Ein Paratender meinte: „Aber weder die Vincraner noch die Tekheter sind völlig unter deiner Kontrolle, Boyt."
    „Das ist eine Entwicklung, die in ein paar Wochen vollendet sein. wird. Unablässig arbeiten wir daran. Es wird nur ein Wille sein, der überall gilt."
    Er selbst arbeitete daran. Seine Paratender gehorchten ihm und hatten nichts anderes im Sinn, als mit Hilfe der Psychode überall den bedingungslosen Gehorsam jeder Anordnung und jedem Befehl gegenüber herbeizuführen, der von Boyt Margor kam. Dabei hatten sich die Psychode als wahres Götterzeichen erwiesen. Wer sie anblickte, wurde zu einem vollgültigen Mitglied der neuen Gemeinschaft, die sich innerhalb der Provcon-Faust bildete. Daß Boyt Margor jetzt in einem Gebäude residierte, das noch vor kurzer Zeit Atlan oder einen anderen seiner Gegner beherbergt hatte, störte ihn nicht. Er verschwendete nicht einmal einen Gedanken daran.
    „Es sind bereits mehrere Schiffe mit Freiwilligen gelandet. Die Neuen werden eingewiesen und zeigen sich kooperationsbereit", meldete ein junger Mann eifrig. Er war für die Verteilung derjenigen zuständig, die mit den Sammelschiffen kamen. Aber noch immer gab es längst nicht genügend Einwohner auf Gäa und den anderen Planeten.
    „Ich habe die Meldungen studiert. Es muß schneller gehen. Mehr Menschen müssen herangeschafft werden. Wir brauchen Spezialisten mit Kenntnissen und viel Wissen. Dann erst werden wir den anderen ebenbürtig sein."
    Margor lächelte versonnen.
    „Das vordringlichste Problem ist zur Zeit die Übernahme der Vincraner und Tekheter", sagte er. Die schwere Tür öffnete sich; ein Paratender trat ein und sagte unterwürfig: „Roctin-Par bittet, eintreten zu dürfen."
    Margor machte eine einladende Bewegung und deutete auf einen leeren Sessel. Von seinem Platz aus hatte er einen weiten, ungehinderten Blick über einen Park, über Wohnbezirke und den Strand des großen Flusses. Das Wasser bildete hier eine große, unruhige Fläche und jenseits der geschwungenen Barriere einen spiegelnden Wasserfall.
    Margor entspannte sich, als Roctin-Par saß. Der Lare wartete, bis er angesprochen wurde.
    „Deine Mission war erfolgreich? Ich hoffe es sehr!" sagte Margor. Er hatte noch immer Schwierigkeiten, den Gesichtsausdruck Taaks oder Roctin-Pars richtig zu deuten.
    „Es scheint etwas fehlgeschlagen zu sein", antwortete Roctin-Par vorsichtig. Er wollte Margor nicht verärgern.
    „Mißerfolge gibt es bei mir nicht. Derjenige, der dafür verantwortlich ist, wird als Unwürdiger bald ein grausames Schicksal kennenlernen!"
    Der Lare wußte, daß sein Herr nur mit nackten Fakten zu überzeugen war. Er hob die Schultern und erklärte: „Ich

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