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0928 - Das Hexendiadem

0928 - Das Hexendiadem

Titel: 0928 - Das Hexendiadem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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den Hof machen kann.«
    »Dann musst du dich hinten anstellen. Schmink's dir ab, Ferdinand. Du bist nicht mein Typ. Nichts und niemand kann mich von Jerome trennen.«
    Als Jerome Dufy laut schnarchend im Bett lag, nahm Nicole die magische Kreide und sicherte das Zimmer gegen schwarzblütige Eindringlinge ab. Ciranoush sah staunend zu und stellte Fragen. Nicole erklärte ihr das Nötigste. Danach sicherte Nicole auch ihr eigenes Zimmer ab. Zu gerne hätte sie Jerome ein Abwehramulett um den Hals gehängt, aber sie besaß momentan keines mehr.
    Anschließend bat sie Cira, sie auf dem Gut herumzuführen. In der Eingangshalle trafen sie Monsieur Maurice, der von Nicole fasziniert zu sein schien und die Führung selbst übernehmen wollte. Nicole war es recht, denn so kam sie auch in Bereiche des Hauses, zu denen Ciranoush keinen Zutritt hatte, unter anderem in die Türme. Die Baskin verabschiedete sich derweil, weil sie noch etwas erledigen wollte, wie sie sagte.
    Monsieur Maurice erwies sich als charmanter Plauderer und guter Erzähler. Nicole hörte ihm gerne zu. Sie fühlte sich wohl bei ihm. Deswegen ließ sie sich auch gerne zu einem Glas Wein einladen. Dabei lernte sie dann gleich noch Madame Amelie kennen, die sich eine Weile zu ihnen gesellte. Nicole gewann den Eindruck, dass es ihr völlig egal war, ihren Mann in Gesellschaft einer schönen jungen Frau zu wissen. Zwischen den beiden schien völlige Gleichgültigkeit zu herrschen.
    Und wieder mal ist die Liebe im Alltagsgetümmel gestorben , dachte Nicole. Zamorra kam ihr in den Sinn. Bilder aus glücklichen Tagen huschten vorbei. Und wie ist das bei mir?
    Sie verplauderte sich mit Monsieur Maurice, wartete bereits darauf, dass er Annäherungsversuche machen würde, zumal er immer näher rückte, als seine Frau wieder verschwunden war. Aber er hielt sich zurück. Es war bereits kurz vor Mitternacht, als sie sich verabschiedete.
    Nicole sah nach dem Rechten. Jerome, der mit seiner mittelgroßen, sehnigen Gestalt, den kurzen, lockigen Haaren und dem etwas zu großen Kopf tatsächlich nicht gerade ein Adonis war, lag auf dem Rücken und schnarchte noch immer. Zwischenzeitlich hatte er wahrscheinlich den kompletten Waldbesitz von Gut Caraman abgesägt. Cira war nicht im Zimmer.
    Nicole beschloss, in ihres zu gehen und später nochmals nach Cira zu suchen. Die Baskin konnte überall sein. Nachdem sie geduscht hatte, löschte sie das Licht und schaute noch eine Weile durch das große geöffnete Wohnzimmerfenster in die silbern glänzende Landschaft hinaus. Der Vollmond, der groß und rund am wolkenlosen Himmel hing, schuf ein geheimnisvolles, zauberhaftes Licht. Nicole hatte das Gefühl, dass sie gleich Elfen durch den Park fliegen sehen würde. Das lag auch an den Geräuschen der Nacht, die hier anders waren als auf Château Montagne.
    Das Château. Was sie alle wohl machten?
    Vielleicht sollte ich doch mal wieder anrufen…
    Wie hingezaubert hing die Hexe vor dem Fenster. Nicole prallte zurück. Vor Schreck, weniger vor Angst. Madeleine Brissac schwebte frei in der Luft. Nackt. Blonde, strähnige Haare, tiefschwarze dämonische Augen; eine hassverzerrte Fratze starrte die Dämonenjägerin an.
    Blitzschnell flog sie auf die Scheibe zu, ohne hindurch zu fliegen, wich nach links und rechts aus, so rasch, dass Nicoles Blicke ihr kaum folgen konnten.
    »Wer bist du?«, schrie die Hexe hoch und schrill. »Was ist das für eine Wand, die du um Dufy gelegt hast? Mach sie weg, sofort. Sonst schicke ich dich zur Hölle.«
    »Was du nicht sagst«, erwiderte die Dämonenjägerin und machte ein paar Schritte rückwärts, um an ihren Blaster zu kommen, der auf der Kommode lag. »Da bin ich schon mal gespannt, wie du das anstellen willst, Madeleine Brissac.«
    »Ich krieg dich. Bisher habe ich alle gekriegt.«
    Zwei weitere Rückwärtsschritte. Nicole streckte ihren Arm aus. Der Blaster war fast in Reichweite.
    »Was willst du von Jerome, Madeleine? Warum verfolgst du ihn?« Ein weiterer Schritt. Ihre Finger bekamen den Blaster zu fassen.
    Nicole riss die Strahlwaffe hoch. Sofort löste sie aus. Ein blassroter, nadelfeiner Laserstrahl spannte sich zu der Hexe hinüber - und ging ins Leere. Brissac hatte die Gefahr wohl geahnt und sich blitzschnell aus dem Staub gemacht.
    Nicole stürzte ans Fenster. Vorsichtig blickte sie hinaus, denn die Hexe konnte direkt über ihr lauern. Aber sie war nicht mehr da.
    »Nett, dass wir uns auch mal kennengelernt haben«, sagte sie. »Ich habe schon

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