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0928 - Das Hexendiadem

0928 - Das Hexendiadem

Titel: 0928 - Das Hexendiadem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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viel von Ihnen gehört. Ob's für eine Freundschaft reicht, ist allerdings noch nicht raus.«
    ***
    Nicole wurde kurz nach acht Uhr unsanft aus ihren Träumen gerissen. Ciranoush, in weißer Arbeitsschürze und mit zusammengesteckten Haaren, klopfte gegen die Tür.
    Nicole war sofort wach.
    »Ich habe von neun bis halb zehn Pause«, sagte Cira sichtlich aufgeregt. »Wollen wir in der Zeit zusammen frühstücken? Ich muss dir unbedingt etwas erzählen.«
    »Kein Problem. Was ist mit Jerome?«
    »Dem geht es wieder so lala. Heute Morgen war ihm noch etwas schlecht. Aber die frische Luft wird ihn sicher wieder vollkommen gesund machen. Er muss nämlich gerade die Pferde bewegen. Aber er kommt auch zum Frühstück. Drüben bei Grandmaman Lin.« Sie lächelte. »Ich hab sie beauftragt, uns einen Kaffee zu machen, damit wir nicht zu viel Zeit vertrödeln.«
    »Kein Problem.«
    Um neun fanden sich die drei bei Pauline Lamont ein. Sie setzten sich in die Morgensonne vors Haus. Die alte Dame, die noch einiges zu erledigen hatte, ließ die drei alleine am reich gedeckten Frühstückstisch sitzen.
    Jerome, nach Pferd riechend und ziemlich kleinlaut, begrüßte Nicole mit einem scheuen Lächeln. Er wagte es kaum, ihr in die Augen zu schauen. »Tut mir wirklich schrecklich leid, dass du mich so kennengelernt hast, Nicole. Eigentlich bin ich gar nicht so. Betrinken gehört nun wirklich nicht zu meinen sieben liebsten Hobbys. Ich wollte mich nochmals bei dir entschuldigen. Äh, ja. Und du bist wirklich hier, weil du gegen Hexen und Dämonen kämpfen kannst?«
    Nicole sah Cira, die sich gerade ein Croissant mit der berühmten normannischen Creme Freche strich, fragend an.
    »Nach seinem erneuten Erlebnis gestern ist Jerome kuriert«, erklärte die Baskin. »Er ist sich jetzt sicher, dass die Hexe echt ist und tatsächlich existiert. Da habe ich es nicht mehr für nötig gehalten, ihm die Story von der Freundin aufzutischen. Und außerdem beruhigt es ihn etwas, wenn er jetzt weiß, dass Hilfe vor Ort ist.«
    Jerome nickte zögerlich.
    Nicole lächelte. »Schon klar. Du weißt ja gar nicht, was ich kann und was nicht. Jetzt hört aber mal kurz zu…« Sie erzählte ihr nächtliches Erlebnis mit der Hexe. Cira und Jerome hörten ihr mit offenem Mund zu und vergaßen zu kauen.
    »Den ersten Erfolg habe ich also bereits erzielt.« Nicole lehnte sich zurück und nippte an ihrem Kaffee. »Deswegen bitte ich euch, in den nächsten Tagen nur in Ciras Räumen zu übernachten, die ich magisch abgesichert habe.«
    Die beiden nickten.
    Danach machte Cira Jerome mit ihren Erkenntnissen bezüglich Madeleine Brissac bekannt.
    »Ich krieg gleich die Krise«, erwiderte der Pferdepfleger atemlos. »Das muss stimmen. Meine Grandmaman kennt die Hexe nämlich auch.«
    »Tatsächlich?« Nicole sah ihm in die Augen. »Lässt du ihn kurz erzählen, bevor du mit deiner Geschichte los legst, Cira?«
    Sie nickte zögernd. Und Jerome, der auf Nicole einen äußerst angenehmen Eindruck machte und tatsächlich eine gewisse männliche Anziehungskraft besaß, berichtete vom Gespräch mit seiner Großmutter.
    Nicole nickte nachdenklich. »Dann taucht diese Brissac also immer mal wieder auf und mordet Familienmitglieder. Scheint so, als ob es sich um einen Fluch handeln würde, der auf den Caramans lastet.«
    »Ja, so sieht's aus.« Ciranoush starrte Jerome an. »Was um Himmels willen will die Hexe dann aber von dir?«
    Jerome sagte zunächst nichts. Er schluckte schwer. Nachdenklich starrte er zur Pferderennbahn hinüber. Er war bisher der Meinung gewesen, seinen Vater nie gekannt zu haben. Stimmte das aber auch? Der junge Mann dachte an die ständige Vorzugsbehandlung, die ihm Monsieur Maurice angedeihen ließ. Eine eisige Hand krampfte sich um sein Herz. Dann erzählte er den beiden Frauen davon. Zuerst zögernd, dann immer flüssiger.
    Sie blickten ihn an, als sei er ein Mondkalb. Oder doch auf dem besten Weg, eins zu werden.
    »Bin ich also in Wirklichkeit ein Caraman?«, fragte er und konnte ein leichtes inneres Frösteln nicht verhindern. »Hatte meine Mutter ein Verhältnis mit Monsieur Maurice?«
    »Das wäre ja der absolute Hammer«, flüsterte Cira ergriffen. »Aber vielleicht täuschst du dich ja. Ich meine, man bildet sich schon mal was ein.«
    »Stimmt.« Jerome nickte. »Aber seht mal hier.« Er zog ein kleines Goldkettchen unter seinem Hemd hervor. »Das ist von meiner Mutter. Sie hat es mir schon als Kind geschenkt und immer darauf geachtet, dass ich

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