0928 - Solo für einen Androiden
kommenden Weltraumbeben ergreifen?"
„Ich habe mich noch nicht mit den Loowern beschäftigt."
Das Gespräch wurde beendet, als die Frau einen Bekannten sah und ihn sofort mit Beschlag belegte.
Plekeehr blieb noch eine Weile im Klub, dann kehrte er in sein Apartment zurück. Er hoffte, daß Wiesel inzwischen zurückgekommen war. Aber anstelle seines Partners erwarteten ihn in seiner Unterkunft zwei Männer, die sich als Beamte der LFTRegierung auswiesen.
„Was wollen Sie von mir?" fragte Plekeehr.
„Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre finanzielle Lage unterhalten, Plekeehr", sagte der eine Mann. „Dafür haben Sie doch sicherlich Verständnis."
„Ach so, es geht ums Geld", sagte Plekeehr.
„Jawohl, bloß ums Geld", sagte der andere Mann. „Aber um eine erkleckliche Summe."
„Ich kann Sie beruhigen", sagte Plekeehr ernst und mit ausdruckslosem Gesicht. „Wiesel ist unterwegs, um Geld zu beschaffen. Es wird genug sein, um alle meine Verbindlichkeiten zu begleichen. Und was übrigbleibt, reicht noch für die Beschaffung einer Hyperfunkstation, für eine Raumjacht und ein Waffenarsenal."
„Und Imperium-Alpha ist nicht mehr drin?" fragte der erste Mann.
„Schluß damit!" sagte der andere. „Geben Sie uns eine genaue Beschreibung von diesem Wiesel. Dann begleiten Sie uns. Wir werden Ihren Fall überprüfen. Und falls es diesen Wiesel in dieser Stadt gibt, dann seien Sie sicher, daß wir ihn finden werden."
Plekeehr sah keinen Grund, der Aufforderung der beiden LFT-Beamten nicht Folge zu leisten. Schlimmer als sie schon war, konnte seine Lage nicht mehr werden.
Sie führten ihn ab und brachten ihn in Untersuchungshaft. Inzwischen lief die Fahndung nach Wiesel an.
Plekeehr wurde routinemäßig verhört. Das eine Kettenglied in seinem Besitz fiel den Beamten nicht weiter auf, weil ihre Spionstrahlen nicht darauf reagierten. Sie konnten auch nicht wissen, daß es extraterrestrischen Ursprungs war.
Plekeehr ließ alles ruhig über sich ergehen.
Irgendwann wurde ihm eröffnet, daß man Wiesel gefunden hatte.
„Dann wird sich ja alles aufklären", sagte Plekeehr.
Aber in. Wirklichkeit begannen seine Schierigkeiten damit erst.
7.
Der Turmbau schritt rasch voran.
Der Turm war schon höher als alle Bodenerhebungen im Umkreis von zwei Tagesmärschen. Er war bald vollendet, und wenn die Arbeit so rasch wie bisher weiterging, dann konnte das Bauwerk termingerecht bis zur nächsten Sonnenfinsternis fertiggestellt sein.
Es fehlte nicht mehr viel, bis die Spitze des Turmes die Sonne berührte.
Hobostel O’Donnell, der Hohepriester, der der Initiator des Turmbaus war, suchte die heilige Kugel auf. Er begab sich in das Allerheiligste, richtete seine Instrumente auf den Riß in der Kugelhülle aus und blickte über’ Kimme und Korn hinaus.
In wenigen Tagen würde das Werk vollendet sein. Es fehlten nur noch einige Steinlagen, dann würde es von diesem Standpunkt betrachtet so aussehen, als würde die Turmspitze den Rand der Mittagssonne berühren. Noch einige Tage, dann wären alle Voraussetzungen erfüllt, die die Götter verlangten.
Und die Götter würden die leidgeprüften Völker von Pearsons Planet erhören. Hobostel glaubte fest daran.
Die bevorstehende Sonnenfinsternis ließ gar keine andere Deutung zu.
Und danach würden alle Völker wieder ein und dieselbe Sprache sprechen, so daß sie sich miteinander verständigen und Frieden schließen konnten. Denn sie waren alle Brüder, das ging ganz klar aus der Schrift hervor.
Und das Kämpfen und Morden würde endlich aufhören.
Der Wille war da, das zeigte der Turm. Egal welchen Namen die verschiedenen Völker trugen, ob sie O’Donnell, Leclair, Biedermann, MacDonald, Asmussen, TaiLing oder Gorejew hießen, egal welche Sprache sie sprachen, im Grunde genommen wollten sie die friedliche Koexistenz. Doch das war bisher an der Sprachbarriere gescheitert.
Die Geschichte wußte zu berichten, daß sie früher einmal alle dieselbe Sprache gesprochen hatten. Sie waren in der heiligen Kugel aus dem Himmel auf diese Welt gekommen. Doch durch irgendeinen Frevel waren sie in alle Winde zerstreut und dazu verdammt worden, einander fremd zu werden. Und als sie sich später wiederfanden, da hatten sie ihre gemeinsame Abstammung vergessen und waren wie Feinde übereinander hergefallen.
Schon einmal hatte der Versuch stattgefunden, die verschiedenen Stämme zu vereinen. Auch damals war es ein O’Donnell gewesen, der einen Turmbau angeregt hatte, an
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