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0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Sprachbarriere zwischen den einzelnen Stämmen überwinden helfen, und vielleicht kann ich auf diese Weise doch noch dazu beitragen, daß die Stämme Frieden schließen und wieder zu einem geschlossenen Volk werden. Mehr kann ich nicht tun. Ich lege eine Pause ein, denn ich muß warten, bis man mir neue Erdfarbe ...
    Hobostel betrachtete immer wieder das Dokument und studierte intensiv die Symbole darauf, ohne ihre Bedeutung verstehen zu können. Aber er war sicher, daß der Inhalt der Schrift von großer Bedeutung für die Menschen von Pearsons Planet war.
    Endlich, am Tag der Sonnenfinsternis, war der Turm fertiggestellt. Es war ein feierlicher Augenblick, und die Vertreter aller Völker hatten sich eingefunden, um die Verdunkelung der Sonne am Fuß des Turmes zu begehen.
    Hobostel war bereit für das Zeremoniell. Er verließ mit seinen Dienern die heilige Kugel und erklomm den Turm. Er erreichte seine Spitze mit letzter Kraft und gerade zu dem Zeitpunkt, da sich die Sönne langsam zu verfinstern begann.
    Jetzt’. dachte er. Götter, erhört uns! Schickt eine Kugel aus dem Himmel und schwebt daraus über uns herab und lehrt uns die gemeinsame Sprache. Wir, die wir alle ‘Brüder sind, wollen von nun an in alle Ewigkeit in Frieden miteinander leben.
    Hobostel sprach nicht laut, denn er war überzeugt, daß die Götter auch seine Gedanken hören konnten.
    Die Sonne verdunkelte sich immer mehr. Aber keine heilige Kugel kam aus dem Himmel. Hobostel starrte intensiv zu dem Feuerball im Zenit hinauf, dessen Licht immer schwächer wurde.
    Plötzlich schien es, als würde sich die Sonne verformen. Die leuchtende Scheibe begann zu flackern, wurde zu einem Oval und zuckte auf einmal. Und dann waren da plötzlich zwei Sonnen. Aber eine unwirklicher als die andere, so als seien sie beide nur Trugbilder. Die beiden Scheiben überlappten sich wieder, verschmolzen miteinander.
    Und dann passierte es. Auf einmal schien die Sonne zu erlöschen. Der Turm, auf dem Hobostel stand, wurde erschüttert. Sprünge bildeten sich darin. Die Lehmmauern brachen auf und gaben die Felsquader frei. Über den Himmel geisterten seltsame Leuchterscheinungen.
    Von der Spitze des Turmes aus sah Hobostel, wie die Menge in der Tiefe in wilder Panik in alle Himmelsrichtungen auseinanderströmte.
    Bleibt! Lauft nicht weg! Wir sind alle Brüder! wollte er ihnen zurufen. Ihr dürft die Omen nicht falsch deuten. Die Götter werden kommen!
    Aber da wurde der Turm erneut erschüttert. .Und dieser Belastung hielt das Bauwerk nicht mehr stand. Ein plötzlich einsetzender Sturm, so heiß wie der Atem eines Vulkans, riß Hobostel von der sich neigenden Spitze des Turmes und wirbelte ihn durch die Luft. Im Fluge sah er, wie die stürzenden Mauern in einem klaffenden Riß versanken, der sich im Planetenboden gebildet hatte. Und dort hinein stürze auch der Hohepriester, der in seinen letzten Sekunden den Glauben an die Götter verlor.
    Wie konnte Hobostel auch wissen, daß die „Götter" den Weltraumbeben fast ebenso hilflos gegenüberstanden wie die Schiffbrüchigen von Pearsons Planet.
     
    8.
     
    Julian Tifflor war gerade die neuesten Berichte über Weltraumbeben durchgegangen, als Homer G. Adams ihn aufsuchte.
    „Ich komme von einer Sitzung des wissenschaftlichen Beirats", sagte Adams und setzte sich dem Ersten Terraner gegenüber. „Du kannst dir sicherlich denken, welches Thema zur Sprache gekommen ist."
    „Die Weltraumbeben?" fragte Tifflor pflichtschuldig. Als Adams nickte, deutete er auf das Lesegerät vor sich und fuhr fort: „Wenn man sich diese Berichte ansieht, könnte einem angst und bange werden. Ich will diese Gefahr keineswegs verharmlosen, aber es hat in unserer Galaxis auch schon vorher kosmische Naturereignisse gegeben. Gesammelt erwecken sie alle den Eindruck des bevorstehenden Weltuntergangs. Aber, wie gesagt, ich möchte nichts verniedlichen. Was ist bei der Sitzung herausgekommen?"
    „Wir haben endlich eine wissenschaftliche Auswertung über eines der Beben", erklärte Adams. „Die Daten kamen von einem unserer Vorposten am nordöstlichen Rand der Galaxis. Die Station trägt den Kodenamen Gamma-Zeta, aber das ist im Gründe belanglos. Was zählt, ist die Tatsache, daß wir endlich Material über die Weltraumbeben haben, mit dem wir etwas anfangen können."
    „Ich bin unterrichtet", sagte Tifflor.
    Unter den Meldungen auf seinem Tisch war auch jene von der Beobachtungsstation Gamma-Zeta.
    Allerdings handelte es sich um eine

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