Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0928 - Solo für einen Androiden

Titel: 0928 - Solo für einen Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
können. Aber da er gerade in der richtigen Stimmung war, stellte er den für die Meldungsübersicht verantwortlichen Mann zur Rede.
    „Ich dachte, Sie wollten über alle Vorfälle, die mit den UFOs in Zusammenhang stehen könnten, unterrichtet werden", verteidigte sich der Mann.
    „Und wo sehen Sie da einen Zusammenhang?" fragte Tifflor gereizt.
    „Tut mir leid", sagte der Mann. „Aber die Reihung der Meldungen in Sparten und Dringlichkeiten wird vom Computer vorgenommen. Ich treffe nur die Auswahl. Ich habe den Bericht nicht überprüft. Aber weil er der einzige der Kategorie UFOs war, habe ich mir gedacht...
    Tifflor winkte ab.
    Erging den Bericht genauer durch und fand bald heraus, warum der Computer ihn dem UFO-Komplex zugeordnet hatte. Der verhaftete Hochstapler nannte sich Plekeehr und gab sich als Siedler der Pionierwelt Hockeeton aus. Er wurde als groß und muskulös und mit ausdruckslosem, fast seelenlosem Gesicht beschrieben.
    Sein Verhalten wurde als atypisch und weltfremd bezeichnet, als asozial und gefühlskalt.
    Tifflor mußte unwillkürlich an die Beschreibung der UFO-Insassen denken, die er von der achtjährigen Dalanja Tharpo erhalten hatte. Und diese Ähnlichkeit war vermutlich auch dem Computer aufgefallen, der die Meldungen klassifizierte.
    „Kennen Sie eine Pionierwelt, die Hockeeton heißt?" fragte Tifflor den Nachrichten-Mann.
    „Nein, leider nicht."
    „Haben Sie noch nie gehört, daß jemand zu einem, der sich besonders dumm anstellt, gesagt hat, daß er sich benimmt, als stamme er von Hockeeton? Verstehen Sie, das ist nur so eine Redewendung. Früher einmal hat man gefragt: Kommst du vom Mond?
    Hockeeton ist nur ein fiktiver Begriff, ein Synonym für Ungeschicklichkeit und Dummheit."
    „Wie kann sich Plekeehr dann als von dieser Welt stammend ausgeben, wenn es sie gar nicht gibt?"
    „Das werde ich ihn selbst fragen", sagte Tifflor. „Man soll ihn nach Imperium-Alpha überstellen. Und ich möchte, daß auch Dalanja Tharpo kommt."
    „Und was ist mit Wiesel’?" fragte der Nachrichten-Mann. Als er Tifflors verständnisloses Gesicht sah, erklärte er, daß Wiesel Plekeehrs Partner gewesen sei und seine Unwissenheit offenbar zu seinem eigenen Vorteil ausgenutzt hatte.
    „Diesen Ganoven brauchen wir natürlich auch für eine Gegenüberstellung", sagte Tifflor.
    Als er wieder allein war, studierte er die Unterlagen über Plekeehr genauer. Und dabei fand er unter anderem auch die Antwort auf eine Frage, die zwar nicht von grundlegender Bedeutung war, die aber zeigte, wie „weltfremd" Plekeehr war.
    Tifflor mußte unwilkürlich schmunzeln, als er den Auszug eines Verhörs las.
    Fragesteller: Wie kaure iSie eigentlich darauf, sich als Hockeetoner auszugeben, Blacky?
    Plekeehr: Ich tat etwas, das Wiesel nicht paßte. Daraufhin fragte er mich: Sag, kommst du von Hockeeton?
    Er hat es mir förmlich in den Mund gelegt. Ich sagte: Ja, ich stamme von Hockeeton. Wieso merkt man das so deutlich?
    Wiesel, dessen richtiger Name nirgends in den Protokollen vermerkt war und der unabhängig verhört wurde, zeigte sich überaus kooperativ und gab durch seine Aussage wertvolle Hinweise über Plekeehrs Verhalten. Er „packte aus"wie man in der Ganovensprache sagte. Natürlich war er bemüht, sein Parasitentum als gute Tat hinzustellen und verwehrte sich gegen jegliche verbrecherische Absicht.
    Daß er die Gegenstände, die Plekeehr ihm anvertraut Hatte, ausgerechnet zu einem Hehler brachte, anstatt sie einem Patentamt zur Schätzung vorzulegen oder einem der technischen Dienste der LFT vorzulegen, schrieb er dem Umstand zu, daß er illegal auf Terra lebte. Auch in dieser Beziehung bestritt er die Absicht einer ungesetzlichen Handlungsweise.
    Von den sieben Gegenständen „technische Apparate, offenbar nicht-terrestrischen Ursprungs" -, die Wiesel dem Hehler verkauft hatte, war allerdings nicht mehr viel übriggeblieben. Und von dem Hehler auch nicht.
    Es wurde rekonstruiert, daß der Hehler bei dem Versuch, die Gegenstände zu untersuchen, offenbar einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst hatte und bei der folgenden Explosion atomisiert worden war.
    Das achte Gerät dieser Art, das sich noch lange Zeit in Plekeehrs Besitz befunden hatte, wurde von seinem Besitzer selbst zerstört, als die Beamten es von ihm forderten, nachdem Wiesel sie darauf aufmerksam gemacht hatte.
    Es existierte nur noch Plekeehrs „blauer Anzug", den er ursprünglich getragen hatte, bevor er sich terranische Kleidung

Weitere Kostenlose Bücher