0929 - Die Demonteure
kritisierte Atlan.
„Wir versuchen, das Zentrum zu erreichen, ohne gesehen zu werden", entschied Rhodan widerwillig.
„Vielleicht ist es klüger, wenn wir uns zurückhalten."
Sie sprangen in den Antigravschacht. Er funktionierte auf die gleiche Weise wie ähnliche Einrichtungen an Bord der BASIS, wenn er auch wesentlich größer war.
Als sie langsam in die Tiefe schwebten, zog Atlan einen Paralysator aus dem Gürtel und entsicherte ihn. Er blickte immer wieder nach oben, um festzustellen, ob dort Blaugekleidete auftauchten, aber es blieb alles ruhig. Nun bedauerte Rhodan, daß Ganerc-Callibso nicht bei ihnen war, er hätte vielleicht eine Erklärung für die Anwesenheit dieser Fremden gehabt. Sobald sie wieder in der BASIS waren, wollte Rhodan mit dem ehemaligen Mächtigen über ihre Erlebnisse sprechen.
Wenn sie jemals wieder in die BASIS zurückkehren konnten! dachte er unwillkürlich. Saedelaeres merkwürdiger Traum fiel ihm wieder ein.
Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sie an einem Seitengang vorbeischwebten und im Hintergrund ein paar Blaugekleidete an der Arbeit sahen. Das Bild glitt vorbei wie ein ablaufender Film und brachte keine arideren Erkenntnisse als die, die sie bereits gewonnen hatten.
Ganerc hatte ihnen geraten, in etwa fünfhundert Meter Tiefe auf einer dunkelblau gefärbten Plattform zu landen und den Schacht dort zu verlassen.
„Da es sich um die einzige blaue Plattform handelt, werdet ihr keine Schwierigkeiten haben, sie zu finden", hatte der Gnom gesagt.
Seine Angaben erwiesen sich als richtig. Die beiden Zellaktivatorträger und der Roboter landeten auf der Plattform und traten in den Gang, der vom Schacht wegführte. Rhodan stellte erleichtert fest, daß sie hier allein waren. Lediglich aus dem Hintergrund ertönten dumpfe Geräusche, aber es war nicht festzustellen, woher sie genau kamen.
„Ganerc hat Partocs Überreste in einer Hydriernische bestattet", sagte Rhodan zu seinen beiden Begleitern.
„Durch diesen Seitengang gelangen wir in den Hauptkorridor, der zur Zentrale führt. Dort müssen wir uns nach den hellgrünen Markierungen richten. Wenn wir ihnen folgen, gelangen wir zu den Labors unmittelbar neben der Zentrale. Es gibt dort insgesamt acht solcher Nischen. Wenn wir davorstehen, ist die dritte von links Partocs Grab."
*
Scallur und der Androide waren in die Montagehalle neben der Zentrale zurückgekehrt.
„Sie haben den Schacht jetzt verlassen", sagte Ehmet. „Es sieht so aus, als sei die Burgzentrale ihr Ziel."
„Das sehe ich auch", antwortete Scallur nervös. Er fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, die drei Eindringlinge überhaupt bis zum Schacht vordringen zu lassen. Oben auf dem Landefeld hätte man sie am leichtesten stellen können. Scallur wunderte sich über seine Unentschlossenheit. Natürlich hatte kein Mitglied des Demontagekommandos damit gerechnet, daß sie in den Burgen auf lebende Wesen stoßen könnten. Es gab ein Gerücht, nach dem Partoc eine innige Verbindung mit einer Sterblichen eingegangen war. Sah Scallur etwa die daraus hervorgegangenen Nachkommen vor sich?
Es war müßig, darüber noch weiter zu spekulieren.
„Sie werden zwangsläufig die Halle mit dem Drugun-Umsetzer finden", fuhr Ehmet fort.
„Ja", sagte Scallur. „Vielleicht haben sie das sogar im Sinn. Aber ich glaube es nicht. Sie sind aus einem anderen Grund hier. Wahrscheinlich ahnen sie nichts von unserer Anwesenheit. Das könnte bedeuten, daß sie bald wieder verschwinden."
„Und wenn sie das Steuergerät finden?"
„Na und? Sie werden damit nichts anzufangen wissen. Für sie wird es eine Maschinerie wie jede andere sein."
„Das bezweifle ich!" widersprach Ehmet. „Sie werden leicht feststellen, daß in der Halle gearbeitet wurde, vor allem dann, wenn sie schon früher einmal hier waren - und das müssen wir bei der Sicherheit, mit der sie vorgehen, annehmen."
Ich muß aufpassen, daß die Initiative bei mir bleibt! dachte Scallur.
„Rufe ein paar Arbeiter zusammen!" befahl er Ehmet. „Wir werden sie im Hauptkorridor stellen."
„Werden wir sie angreifen?"
Scallur zögerte. Er hätte gern gewußt, wer die Unbekannten waren und was sie hier wollten. Wenn sie tot waren, würden sich diese Fragen nur schwer oder überhaupt nicht beantworten lassen. Er überlegte, ob er nicht versuchen sollte, mit den Ankömmlingen Kontakt aufzunehmen und mit ihnen zu verhandeln. Aber das würde von ihnen vielleicht als Schwäche ausgelegt. Außerdem durfte er
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