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0929 - Engelsblut

0929 - Engelsblut

Titel: 0929 - Engelsblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder einmal.
    Sie tat es. Sie legte sich dabei in die Pedale. Sie strampelte, und sie hoffte, daß der Killer nicht noch einmal an den Ort zurückkehrte, um seine Tat zu vollenden.
    In der Wohnung telefonierte sie mit dem nächsten Revier. Marcia schaffte es, ihre Stimme zu verstellen, und ihren Namen erwähnte sie erst recht nicht.
    Der Beamte war zwar überrascht, aber sie hatte alles gesagt, als sie auflegte. Zudem wurden die Anrufe immer mitgeschnitten.
    Dann nahm sie den Deckel und legte ihn wieder auf das Gefäß mit dem Engelsblut.
    Sie stellte es weg, schloß den Schrank ab und wußte sehr genau, daß sich mit dieser Nacht in ihrem Leben so einiges verändert hatte…
    ***
    Bill Gates ärgerte sich darüber, daß er weggelaufen und nicht noch geblieben war.
    Er wußte nicht genau, wer von diesen drei Personen endgültig bestraft worden war. Er hoffte natürlich, daß er alle drei geschafft hatte, aber da war er sich nicht sicher, und das Erscheinen der Zeugin hatte ihn auch irritiert.
    An einem Brunnen wusch er sich. Er reinigte dort auch das Messer, schaute sich mehrmals um und war zufrieden, daß er dabei nicht beobachtet wurde.
    Daß an seiner Kleidung Blut klebte, konnte er nicht ändern. Es machte ihm auch nichts aus, und auch seine Mutter würde keine Fragen stellen. Sie würde die Kleidung nehmen, sie waschen oder verbrennen, was sie auch schon einmal getan hatte, aber damit war für ihn die Sache erledigt.
    Nach seinen Überfällen, die ihn in alle Londoner Stadtteile brachten, fühlte sich Bill Gates immer erleichtert. Er hatte es den bösen Schlampen mal wieder gezeigt. Manchmal ging auch etwas schief, da traf er nicht richtig oder überhaupt nicht so, aber das machte nichts.
    Er hatte immer welche verletzt, und er hatte für einen Schock gesorgt. Okay, man jagte ihn, die Polizei wußte mittlerweile Bescheid, aber es gab keine Beschreibung von ihm. Die Menschen waren einfach zu überrascht gewesen, um sich seinen Anblick merken zu können. Man hatte ihn nur vage beschreiben können, und das hätte auf Hunderttausende zutreffen können, nicht nur auf ihn.
    Er würde lange weitermachen können, so lange, bis auch er zufrieden war. Wenn da nicht diese Frau gewesen wäre.
    Noch am Brunnen stehend dachte er über sie nach, auch über den Zeitpunkt, als beide sich gegenüberstanden und sich angeschaut hatten. Es war nicht lange gewesen, Sekunden nur, doch in dieser Zeitspanne hatte er festgestellt, daß diese Frau nicht mit normalen Maßstäben zu messen sein konnte.
    Sie sah zwar normal aus, aber in ihr war etwas gewesen, das ihn doch nachdenklich gemacht hatte.
    Nein, nicht in ihr, genau das Gegenteil davon. Außen. Sie hatte etwas ausgeströmt, mit dem er nicht zurechtkam. Da war bei ihm von einer Aura die Rede gewesen, die er gespürt hatte. Eine fremde, eine andere, auch eine gefährliche Aura?
    Bill Gates wollte darüber nachdenken, was er nicht schaffte. Sein Kopf war blockiert. Er wollte auch nicht mehr draußen bleiben, jetzt brauchte er Schutz. Den des Hauses und auch den seiner Mutter.
    Ja, seiner Mutter.
    Olga Gates machte sich bestimmt schon Sorgen. Wenn Bill etwas haßte, dann waren es die Sorgen seiner Mutter. Er wollte ihr nicht weh tun; niemand durfte ihr weh tun. Sein Vater hatte es einmal getan, als er so einfach verschwunden war, und er hoffte nur, daß dieser Mann tot war. Sollte er ihm noch einmal begegnen, würde er ihn mit seinem Messer in Stücke hacken, das nahm sich Bill Gates vor.
    Sein Auto, einen Renault Clio, parkte er immer an Orten, wo noch Leben war. So auch in dieser Nacht, denn aus den Kneipen und den anderen Vergnügungsstätten fiel das bunte Licht auf die Straße, die zu dieser Zeit noch nicht bevölkert waren. Auf den Gehsteigen standen unzählige Stühle und Tische. Bei dieser Wärme zog es keinen Gast so schnell in das Innere eines Lokals.
    Sein schwarzer Clio war nicht aufgebrochen worden. Bill Gates stieg ein und holte zwischen den Sitzen ein Handy hervor. Sicherlich wartete die Mutter schon auf den Anruf.
    Bill Gates tippte die Nummer ein. Es läutete. Gates ließ seine Mutter erst gar nicht zu Wort kommen, als sie abgenommen hatte. Er flüsterte nur: »Ich bin es, Mutter.«
    »Junge - endlich.« Die Stimme hörte sich erleichtert an. »Ist bei dir alles in Ordnung?«
    »Ja, Mutter.«
    »Wirklich?«
    »Du kannst dich darauf verlassen, Mutter. Ich fühle mich wieder sehr, sehr gut. Nicht mehr so beschmutzt.« Mit diesen Worten hatte er ein indirektes

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