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093 - Das Hotel der lebenden Leichen

093 - Das Hotel der lebenden Leichen

Titel: 093 - Das Hotel der lebenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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sich von Franks Hals, und er taumelte zurück.
    Frank holte tief Luft, mit einem befreiten, tiefen Atemzug taumelte er vorwärts.
    Bald hatte der Reporter schon wieder genügend Sauerstoff in den Lungen. Ein mit aller Kraft geschlagener rechter Aufwärtshaken traf genau Johns Kinn.
    Es gab ein hartes, trockenes Geräusch. Der Kellner fiel zurück und ging schwer wie ein Mehlsack zu Boden.
    Erleichtert atmete Frank Connors auf. Das war ja noch mal gut gegangen. Um ein Haar hätte es ihn erwischt.
    Franks Gedanken rissen ab. Aus den Augenwinkeln sah er, daß sich die Tür zum Korridor öffnete. Zwei unförmige Gestalten schoben sich in geisterhaft lautloser Weise ins Zimmer.
    Es waren die Brüder Webbs!
    Dem Reporter lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Einem der Brüder, dem, der Frank unten in der Bar auf die Nerven gegangen war, war die Kehle durchgeschnitten. Seine Kleidung war von oben bis unten mit Blut besudelt. Das gibt es doch nicht, hämmerte es in Franks Hirn.
    Langsam dämmerte in ihm die unglaubliche Erkenntnis. Er hatte es mit lebenden Toten zu tun. Für Sekunden war er von der schrecklichen Erkenntnis wie gelähmt.
    Der Kellner hatte sich hochgerappelt. Aus der Tür des Schlafzimmers löste sich die kleine Gestalt Professor Hackerts. Von allen Seiten schoben sie sich auf ihn zu. In ihren Augen stand Mordlust.
    Messer blitzten auf!
    Frank Connors wich bis an die Wand zurück. Der Schweiß perlte ihm aus allen Poren.
    Schon waren sie bei ihm.
    Frank tauchte unter den auf ihn zublitzenden Klingen weg wie ein Schatten. Er sah, wie etwas auf ihn niedersauste, und hob instinktiv den linken Arm über den Kopf. Frank spürte einen scharfen Schmerz an seiner rechten Schulter. Mit Schrecken erkannte er, daß sein rechter Arm wie gelähmt an seiner Seite hing. Dann sah er einen Angreifer dicht vor sich. Er sah deutlich den erhobenen Arm mit der Klinge, die schwach aufblitzte.
    Frank sah den Stoß auf sich zukommen und warf sich zur Seite.
    Frank Connors stöhnte vor Schmerz, und es wurde ihm fast schwarz vor den Augen. Dann mußte er sich von neuem zur Seite werfen, und Frank war heilfroh, daß er die Kunst der Verteidigung im verwundeten Zustand meisterhaft beherrschte. Er wehrte jetzt seine Gegner so mit den Füßen ab, daß sie nicht an ihn herankamen. Einmal bekam er einen Stich in den linken Schuh, Frank fühlte wie das Messer das Leder durchdrang.
    Langsam wich der betäubende Schmerz aus seinem rechten Arm. Frank sah, daß sich seine Gegner mit ihren wild umherwirbelnden Messern gegenseitig das Fleisch aufrissen.
    Jetzt wendete Frank eine riskante Finte an. Er warf sich nach vorn und fast gleichzeitig wieder zurück. Die Messer schnappten zu, fuhren ins Leere und verhakten sich gegenseitig.
    Frank nutzte die Chance und federte sich ab.
    Mit zwei langen Schritten war er an der Tür. Leise stöhnend fegte er durch den Korridor. Die Wunde an seiner Schulter schmerzte furchtbar. Hinter ihm klang Schuhgetrappel. Eine Gestalt stand ihm im Weg.
    Frank erkannte, daß es das blonde Zimmermädchen Kitty war. Er packte sie einfach am Arm und riß sie mit sich.
    Das Mädchen stieß einen überraschten Schrei aus, wehrte sich aber zum Glück nicht.
    Dort, sein Zimmer. Frank stieß die Tür auf.
    »Los, rein«, keuchte er.
    Das Mädchen mußte einen sechsten Sinn, oder ein unbeschränktes Vertrauen zu Frank haben. Ohne zu Zögern huschte sie in den Raum. Frank warf die Tür hinter sich zu, und drückte mit der linken gesunden Schulter dagegen.
    »Schieben Sie den Sessel her.« Frank wies mit dem Kinn auf den nächststehenden Sessel.
    Das Mädchen gehorchte auch jetzt ohne zu fragen.
    Der Sessel paßte genau unter den Türgriff. Schon hetzte Frank ins Schlafzimmer. Er riß die Schublade des Nachttisches heraus und begann darin zu wühlen. Jetzt, wo höchste Eile geboten war, schien ihm jeder Handgriff qualvoll lange Zeit in Anspruch zu nehmen.
    Draußen an der Tür zum Korridor dröhnten harte Schläge.
    Kitty Collins, das Zimmermädchen wußte nicht was los war, aber sie ahnte die schreckliche Gefahr. Mit angstvoll aufgerissenen Augen, die Hände vor den Mund gepreßt, stand sie in der Mitte des Raumes. Kitty hörte die dröhnenden Schläge an der Tür. Sie sah, daß sich die Klinke millimeterweise auf und ab bewegte. Das weiche Polster des Sessels setzte ihr nur geringen Widerstand entgegen.
    Jetzt schob sich der Sessel ein wenig zurück.
    Die Tür flog auf...
    ***
    Mister Evans war wieder in das Erdgeschoß

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