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093 - Das Hotel der lebenden Leichen

093 - Das Hotel der lebenden Leichen

Titel: 093 - Das Hotel der lebenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Coffin
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auf, verdammt nochmal. Ich bin es, Frank.«
    Nach ein paar weiteren Sekunden, die für Frank Connors wie eine Ewigkeit dauerten, drehte sich der Schlüssel.
    Frank stieß die Tür auf und stürzte mit Kitty ins Zimmer.
    »Schließ wieder ab«, brummte Frank barsch, nachdem Henry Danforth die Tür hinter ihnen zugedrückt hatte.
    »Auh, verdammt.« Stöhnend griff Frank an seine Schulter und taumelte ein wenig.
    »Bist du verletzt?« Henrys Augen hingen schreckgeweitet an Franks Gesicht.
    »Stimmt«, gab der Reporter heiser zu und ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Kommen Sie, Mister...« Kitty Collins griff nach dem Revers von Franks Jacke und begann sie ihm auszuziehen. Er half ihr auch das Hemd abzustreifen.
    Es war eine kleine, aber anscheinend tiefe Wunde in der Mitte des Schulterblattes.
    Von irgendwoher zauberte das blonde Mädchen ein paar breite Binden, und nach ein paar Minuten hatte Frank einen Verband quer über die Brust.
    »Wie neu«, grinste Frank. »Ich danke Ihnen, Kitty.« Er nahm ihre Hand »Sie sind ein fabelhafter Kerl. Übrigens, haben Sie meinen Namen vergessen?«
    »Ja.« Kitty senkte den Kopf wie ein gescholtenes Kind.
    »Ich heiße Frank Connors, aber sagen Sie bitte einfach Frank.«
    »Gern, Frank.« Der Anflug eines Lächelns huschte über Kitty Collins Gesicht.
    Henry Danforth hatte die ganze Zeit geschwiegen. Jetzt konnte er nicht mehr an sich halten.
    »Wie ist das passiert, Frank? Hast du herausbekommen was hier vorgeht?« Seine Stimme, die erregt und ängstlich zugleich klang, riß die gefährliche Situation, in der sich alle befanden, wieder in Franks Bewußtsein.
    »Langsam komme ich drauf, aber ich begreif es nicht«, war seine bittere Antwort.
    Henry Danforth setzte sich auf die Couch. »Sag mir, was du weißt«, drängte er.
    Frank blickte auf, er überlegte fieberhaft.
    Auch Kitty sah ihn aus großen Augen erwartungsvoll an. Es war ihm unmöglich, den beiden zu diesem Zeitpunkt die ganze schreckliche Wahrheit zu sagen. Sie würden sie nicht verkraften können.
    »Wir sind in einer verdammt gefährlichen Lage.« Frank mußte sich räuspern, seine Kehle war trocken.
    »In diesem Haus sind Mörder, die wahllos* alles Leben auslöschen, das ihnen in die Quere kommt. Mehr kann ich Euch nicht sagen, ihr müßt mir glauben, aber mehr kann ich Euch jetzt beim besten Willen nicht sagen«, schloß er gehetzt. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein.
    Henry Danforth lockerte den schon halbgeöffneten Hemdkragen, als ob ihm das Atmen schwerfiele.
    »Könnten, könnten wir nicht einfach abreisen?«
    Frank schüttelte den Kopf. Sein Freund, der in vielen Rollen den meisterhaften Gentlemen Detektiv gespielt hatte, war in einer solchen Lage völlig hilflos. Dagegen war Kitty, die sicher auch Angst hatte, von einer beherrschten Gefaßtheit.
    Das Mädchen schien praktisch und vernünftig zu sein, und das war in ihrer Lage schon einiges wert. Franks Gehirn arbeitete fieberhaft. Noch einmal zogen die Ereignisse des Abends an ihm vorüber. Alles war ein grausiger Spuk hinter dem man wirklich nur den Satan wittern konnte. Hier im Haus waren noch viele Menschen. Menschen, die vielleicht noch keine Ahnung von der schrecklichen Gefahr hatten, in der sie schwebten.
    Frank dachte an Mister Evans, den Commander und Doktor Ashorn. Er allein konnte ihnen vielleicht helfen. Er allein hatte eine Waffe gegen diese teuflischen Mordmaschinen, und er mußte herauskriegen, was hinter all diesem steckte.
    Frank schlug sich auf’s Knie und erhob sich.
    Er tastete nach dem Hemd auf der Sessellehne.
    Kitty sprang herbei und half ihm wortlos sich anzuziehen. Henry Danforth hatte während der ganzen Zeit den Kopf in die Hände gestützt und auf der Couch gesessen. Jetzt sah er auf.
    »Du willst wieder weg?« Furcht umkrallte eiskalt sein Herz.
    »Mach kein so entgeistertes Gesicht. Es gibt noch viele Menschen in diesem Haus, die bedroht sind. Begreifst du die Situation, Henry, alter Junge? Dies ist kein Kriminalstück. Dies ist eine Szene im richtigen Leben, und zwar eine verdammt gefährliche Szene«, fügte er grimmig hinzu.
    »Du bist verrückt, Frank. Es ist unmöglich, allein gegen eine ganze Mörderbande...«
    »Es ist möglich, alter Junge. Aber du mußt mir dabei helfen, indem du hier auf Lorna und Kitty aufpaßt.«
    »Und Sie, Kitty, schauen mal nach Mrs. Danforth, und passen natürlich auch auf ihn auf.« Frank hob das Kinn des vor ihm stehenden Girls.
    »Natürlich, Frank.« Kitty lächelte tapfer. Sie schaute zu

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