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093 - Der Höllengreif

093 - Der Höllengreif

Titel: 093 - Der Höllengreif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich auf sie einstellen kann.«
    Ich sprach Lance Selby Mut zu und sagte: »Wir sind unseren Gegnern zahlenmäßig überlegen. Das darf man auch nicht unterschätzen.«
    Ein letzter Blick, dann wandte sich Lance Selby um und verschwand in der Dunkelheit.
    Wir warteten drei Minuten, dann sagte ich: »Kommt, Freunde, jetzt ist es auch für uns Zeit.«
    Ich überließ Mr. Silver den Vortritt. Er sollte den Rammbock spielen und die magischen Sperren, die Milton Cahoo möglicherweise geschaffen hatte, durchbrechen.
    Er entdeckte schon nach wenigen Schritten die erste Falle und zerstörte sie. Insgesamt vier Fallen fand er, und es fiel ihm nicht schwer, sie mit seiner übernatürlichen Kraft aufzulösen.
    Zwischen Büschen versteckt, beobachtete ich Lance Selby. Er stand vor dem großen, schloßähnlichen Schreckenshaus und rief mit lauter Stimme Stockard Ross' Namen.
    Nichts geschah.
    Der Parapsychologe hob die Hände trichterförmig an den Mund und rief abermals: »Stockard Ross!«
    Stille.
    »Ich weiß, daß du da bist! Warum zeigst du dich nicht?« wollte Lance wissen.
    Ich ließ meinen Blick über die Fassade von Cahoo Hall wieseln und hoffte, den dämonischen Hexenjäger an einem der Fenster oder auf einem der Balkone zu entdecken, doch ich sah ihn nicht.
    Nervös wandte ich mich an Mr. Silver. »Was hat das zu bedeuten? Ist er am Ende nicht mehr hier? Hat er die Lust an diesem Spiel verloren und sich damit begnügt, Noel umzubringen?«
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Ich glaube, er läßt Lance nur zappeln. Er will, daß er unsicher wird.«
    »Ross!« schrie der Parapsychologe wieder.
    »Ich bin hier!« dröhnte plötzlich das kräftige Organ des Hexenjägers über dem Anwesen. »Hier oben!«
    Ich schaute zum Dach hinauf und sah ihn, den verhaßten Feind. Er stand breitbeinig da. Und er war nicht allein.
    Noel Bannister befand sich bei ihm. Unser Freund war an Händen und Füßen gefesselt, und ein dicker Strick lag um seinen Hals.
    Meine Kopfhaut spannte sich. Der Strick war an einem Schornstein befestigt.
    Wenn Stockard Ross dem CIA-Agenten einen Stoß gegeben hätte, wäre er verloren gewesen.
    »Ich sehe, meine Botin ist angekommen«, rief der Hexenjäger spöttisch.
    »Du verlangst einen Tausch. Mein Leben gegen das von Noel Bannister«, rief der Parapsychologe hinauf. »Ich bin damit einverstanden.«
    »Natürlich bist du damit einverstanden. Weil du nicht willst, daß ein anderer für dich stirbt«, höhnte Stockard Ross.
    »Ich bin allein hier«, log Lance Selby. »Und ich bin bereit, mich in deine Gewalt zu begeben.«
    »Nichts anderes habe ich erwartet.«
    »Wann wirst du Noel Bannister freilassen?«
    »Sobald ich dich habe. Ich nehme an, du rechnest dir insgeheim noch eine Chance aus, aber es wird keine für dich geben. Komm ins Haus. Ich werde dich in Empfang nehmen. Aber versuch keine Tricks, denn selbst wenn ich mich unten in der Halle befinde, kann ich dafür sorgen, daß dieser Mann den Stoß bekommt, der ihn vom Dach befördert. Du weißt, mit Magie ist vieles möglich.«
    Stockard Ross trat zurück.
    »Ich würde mich an Noels Stelle zurückfallen lassen«, sagte ich.
    »Bestimmt hat Stockard Ross dafür gesorgt, daß das nicht möglich ist«, bemerkte Mr. Silver leise.
    »Du mußt zu ihm hinauf«, sagte ich. »Nimm Noel die Schlinge ab, Silver. Wie ich Ross kenne, spielt der mit Sicherheit falsch. Sobald er Lance hat, stößt er Noel vom Dach.«
    »Du weißt über Dämonen schon recht gut Bescheid«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Das bringt die Erfahrung so mit sich. Wir nehmen die Schwarzblütler in die Zange. Du kommst von oben, Boram und ich von unten, durch den Keller.«
    Nachdem das geklärt war, trennten wir uns. Mr. Silver bewies sein Talent als Fassadenkletterer, während Boram und ich einen Weg suchten, der in den Keller führte.
    Wir entdeckten eine offene Tür. Der Nessel-Vampir folgte mir lautlos. In der Dunkelheit konnte ich ihn nicht sehen, aber ich konnte sicher sein, daß er sich in meiner Nähe befand.
    Ich schaltete meine Kugelschreiberlampe ein. Sie gab nicht viel Licht, ließ mich aber doch meine Umgebung erkennen.
    Stockard Ross war oben in der Halle, aber wo befand sich Milton Cahoo?
    Würden wir hier unten auf ihn stoßen? Oder würde ihm Mr. Silver begegnen, nachdem er Noel Bannister vom Strick befreit hatte und sich mit ihm auf den Weg zur Halle machte?
    Ich war auf der Hut, rechnete ständig mit einer schwarzen Attacke, war aber zuversichtlich, mit

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