Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
093 - Die Toten stehen auf

093 - Die Toten stehen auf

Titel: 093 - Die Toten stehen auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
war sie bereits bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.
    Dahut triumphierte.
    Als Hohepriesterin brauchte sie nach der Niederlage ihrer Konkurrentin nicht mehr zum Feuerlaufen antreten. Zora war als Linkshänderin eindeutig entlarvt.
    In dieser Nacht feierten die Bewohner des Gettos ein heimliches Fest. Und Dahut stahl sich aus Ys fort und traf sich mit Luguri.
    „Deine nächste Aufgabe, teure Dahut", sagte der Erzdämon zu ihr während eines ausgedehnten Blutfestes, „wird der Berg der Versuchung sein. Hermon wirst du nicht zu fürchten brauchen. In einer Vollmondnacht wird man ihm die Kehle zerfetzen:
    „Er - ist mein Vater."
    „Er ist dein Feind. Wir gehören zusammen. Blut verbindet uns."

    „Wach auf, Unga!"
    Hermon hatte das Weckzeremoniell abgeschlossen. Jetzt gab er dem nackten Hünen auf dem einfachen Lager den entscheidenden Befehl.
    Der Mann regte sich. Doch er erhob sich erst von seinem Lager, nachdem Hermon den Befehl noch zweimal wiederholte.
    „Unga, wach auf!
    Hermon stellte zufrieden fest, daß der Hüne bemüht war, immer nur seine Rechte zu Hilfe nehmen; selbst als er sich aufstützte, tat er es mit der rechten Hand, die Linke ließ er kraftlos herunterbaumeln.
    Unga zeigte Erstaunen über seine fremde Umgebung, doch er war klug und fand sich bald mit den neuen Gegebenheiten ab. Hermon brauchte nicht viele Worte zu machen, sondern klärte Unga nur über die wichtigsten Zusammenhänge auf.
    Und Unga verstand. Er schien sogar zu begreifen, daß er viele Tausende von Nächten geschlafen hatte. Er fand sich damit ab, daß die aufrechten Menschen nun in einer großen Gemeinschaft lebten, daß sie keine Jäger mehr, sondern Hirten und Bauern waren. Und Unga erkannte auch schnell, daß Hermon mit jenem guten Geist identisch war, der ihm vor Jahrtausenden in der Höhle des Bösen zum Sieg über die Linkshänder verholfen hatte.
    „Du hast dich damals bewährt, Unga", begann Hermon, „und so frage ich dich, ob du mir wieder zu Diensten sein willst."
    Unga wollte.
    Hermon erklärte ihm, daß er der Wächter des Berges der Versuchung sein sollte. Daß er den Tempel auf dem Gipfel dieses Berges zu bewachen hatte, in dem die mächtigste aller Waffen versteckt war. Und Unga wurde zum Wächter von Hermons Macht.
    Hermon konnte nach Ys zurückkehren und sich den Problemen widmen, die sich inzwischen angesammelt hatten.
    Nach Zoras Flammentod waren die Menschen noch mehr verunsichert. Als Hermon zwischen den Wohnhütten dahinschritt, bestürmten sie ihn mit Fragen, aus denen die Angst um ihre Zukunft deutlich herauszuhören war.
    „Wenn die Linkshänder Macht über eine heilige Mutter wie Zora gewonnen haben, werden wir dann nicht eine noch viel leichtere Beute für sie sein?" fragte ihn ein alter Bauer, der längst nicht mehr die Kraft hatte, die Erde zu pflügen, sondern seine Tage damit zubrachte, vor seiner Hütte zu sitzen. und die Jungen zu beobachten, wie sie sein Totenhaus bauten.
    ,.Der Tag des Feuerlaufens ist nahe", sagte Hermon zu ihm. „Dann wird das Feuer das Böse vom Guten trennen."
    „Hermon, Hermon!“
    Er blieb stehen und sah dem Mann mittleren Alters entgegen, der auf ihn zu gerannt kam.
    „Was gibt es.“ fragte Hermon freundlich.
    Der Mann brauchte eine Weile, bis er zu Atem kam, dann sagte er keuchend: „Meine Tochter Thila ist Tempeldienerin. Sie soll während des Feuerlaufens die Weihen einer Jungpriesterin erhalten. Das ehrt unsere Familie und auch mein Weib, das es nie zu Höherem gebracht hat. Doch muß Thila zuerst von einem Mann zum Feenstein gebracht werden. Nun erfuhr ich, daß jener, der ihr am Frauenstein die Reife geben soll, ein Halunke ist, der sich nachts im Getto herumtreibt. Ich kann ihm Thila nicht anvertrauen."
    „Wie ist sein Name!"
    „Er heißt Erggor."
    „Ist das nicht einer der fünf Hirten. die Luguri für sein Blutspiel mißbraucht hat?"
    „Jawohl. Und ein anderer von ihnen war Arbir, Zoras Lieblingsmann. Ich will Erggor nicht mit Thila vermählen. Würdest du - weiser, gütiger Hermon - würdest du Thila zum Frauenstein bringen? Hermon überlegte kurz.
    „Ich erwarte sie in dieser Nacht am Feenstein", versprach er. „Aber sage davon zu niemandem ein Wort! Schon gar nicht zu Erggor. Er soll in dem Glauben bleiben, daß er der Auserwählte ist. Und ich möchte, daß die drei Hirten, die damals mit ihm in Luguris Bann gerieten, seine Begleiter sind." Der Mann begann zu zittern. „Und wird Thila nichts geschehen?
    Hermon lächelte. „Doch. Ich werde sie

Weitere Kostenlose Bücher